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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Tagen der Beatles nicht mehr gesehen hatte. Ein solariumgebräunter Mittvierziger mit einer lockigen Fönfrisur, die auf beiden Seiten deutlich schütter wurde. Jack wusste, dass es sich um Aldo handeln musste, weil der andere ein Muskelberg war und einen Packen dreckiger Wäsche trug.
    Jack bemerkte, dass der zweite Mann ihn genau in Augenschein nahm. Man hätte ihm genauso gut ein Schild mit der Aufschrift LEIBWÄCHTER auf den Rücken pappen können. Jack sah auf, musterte die beiden desinteressiert von oben bis unten und widmete sich dann wieder der Sportseite.
    »Hast du was für mich, Schlitzauge?«, fragte Aldo und grinste wie ein Haifisch, während er mit den Knöcheln seiner rechten Hand gegen die Handfläche der linken klatschte.
    Jack seufzte. Er kannte diese Sorte. Die meisten harten Jungs würden nicht zögern, jemandem Gewalt anzutun und wenn nötig sogar umzubringen, aber für die war das, als würde man im strömenden Regen auf einer belebten Straße mit dem Auto fahren: Man tat das zwar nicht gerne, aber man tat es, weil es einen an sein Ziel brachte; und wenn man es sich leisten konnte, dann bezahlte man jemanden dafür, der das für einen erledigte.
    Aber nicht dieser Aldo. Jack spürte, dass er Spaß daran hatte, Menschen zu verprügeln.
    Vielleicht ließ sich das gegen ihn verwenden. Jack hatte noch keinen Plan. Sein Wagen stand draußen vor der Tür. Er hatte vor, sich an Aldo zu hängen, falls das machbar war, und ihn ein paar Tage zu beschatten. Irgendwann würde ihm schon eine Idee kommen, wie er ihm etwas anhängen könnte. Dann musste er einen Weg finden, diese Idee zu Trams Nutzen einzusetzen. Dies würde sich hinziehen und sehr viel Fingerspitzengefühl erfordern.
    Am Tresen legte Tram mürrisch ein in braunes Packpapier gewickeltes Bündel auf die Arbeitsplatte. Der Leibwächter nahm das Paket entgegen und ließ die dre ckige Wäsche an dessen Stelle fallen. Tram ignorierte sie.
    »Bitte, Mr Aldo«, sagte er. »Ich das nicht mehr tun wollen.«
    »Junge, du bist ein ziemlich blödes Schlitzauge, weißt du das?« Er wandte sich an seinen Leibwächter. »Joey, mach doch mal einen kleinen Spaziergang mit dem Kunden da, während ich mich mit unserem vietnamesischen Freund hier über das Geschäft unterhalte.«
    Jack spürte, wie ihm auf die Schulter getippt wurde, und sah von seiner Zeitung hoch in Joeys überraschend sanfte Augen.
    »Kommen Sie. Ich spendiere Ihnen einen Kaffee.«
    »Meine Hemden sind gleich fertig«, sagte Jack.
    »Die laufen nicht weg. Mein Boss will sich mit dem Besitzer ungestört unterhalten.«
    Jack war sich nicht sicher, was er jetzt tun sollte. Er war nicht darauf vorbereitet, sich einzumischen, aber er konnte Tram nicht erneut Aldos handgreiflichen Überredungsversuchen überlassen.
    »Dann sollen sie sich da hinten unterhalten. Ich gehe nirgendwo hin.«
    Joey griff ihm unter den Arm und zog ihn von seinem Stuhl hoch. »Doch. Das wirst du.«
    Jack fuhr aus dem Stuhl hoch und stieß Joeys Arm zur Seite.
    »Hände weg, Mann.«
    Jack sah nur eine Möglichkeit, in dieser Situation die Oberhand zu behalten: Er musste eine Psycho-Nummer abziehen. Er blickte auf Joeys fleischige Gestalt und den schweren Mantel und wusste, dass ein Angriff auf den Körper wirkungslos bleiben würde. Damit blieb nur das Gesicht.
    »Finger weg von mir!«, brüllte er. »Ich kann es nicht leiden, wenn man mich anfasst. Das macht mich wütend! Wirklich wütend!«
    Joey ließ das braune Packpapierbündel auf einen der Stühle fallen. »Das reicht jetzt. Schluss mit dem Blödsinn!« Er ging auf Jack zu, ergriff ihn an den Schultern und versuchte, ihn Richtung Tür zu drehen.
    Jack griff zwischen Joeys Armen hindurch nach oben, packte die Ohren und riss den Kopf des Leibwächters nach vorn. Als er seinen Kopf senkte und zustieß, erhaschte er einen ganz kurzen Blick auf den resignierten Blick in Joeys überraschtem Gesicht. Er hatte mit diesem Angriff nicht gerechnet, aber er wusste genau, was jetzt kam.
    Nachdem Jack Joeys Nase gegen seine Schädeldecke krachen hörte, stieß er ihn zurück und trat ihm hart in den Schritt. Joey ging in die Knie und stöhnte. Sein blutiges Gesicht war vor Schmerzen und Übelkeit ganz schlaff.
    Als Nächstes sprang Jack auf Aldo zu, der ihn mit offenem Mund anstarrte.
    »Willst du auch was von mir?«, kreischte er.
    Aldos Mantel war aufgeknöpft und er war magerer als Joey. Jack richtete seine Attacke gegen seinen Brustkasten. Eine Rechts-Links-Kombination auf den

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