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Happy End im Mondpalast

Happy End im Mondpalast

Titel: Happy End im Mondpalast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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„Nein, das habe ich vergessen. Es war auch nur ein Gedanke …“
    „Ich rechne damit, dass in Q’Adar bald Ruhe herrscht. Dann wirst du nach England zurückkehren.“
    „Wie schön.“
    Klang ihre Stimme enttäuscht, oder bildete er sich das nur ein?
    „Dies alles ist wunderbar für Hana.“ Beth ließ ihren Blick durch den kunstvoll gestalteten Garten wandern. „Aber ich möchte nicht, dass sie sich daran gewöhnt.“
    Khal schlug mit der Reitpeitsche gegen seine Stiefel. Beth würde früh genug erfahren, welche Pläne er für Hanas Zukunft hatte. Bis dahin sollte sie den Palast und alles, was er bieten konnte, freizügig genießen.
    „Wenn du gern reitest, bitte ich die Stallburschen, ein Pferd für dich auszusuchen, das du innerhalb der Palastanlagen nutzen kannst.“
    „Würdest du das tun?“
    Ihre Augen leuchteten auf, und Khal merkte, dass sie ihn missverstanden hatte. Das war keine Aufforderung gewesen, ihn zu begleiten, denn er wollte sich und den Hengst auf eine harte Probe stellen.
    „Ja“, antwortete er. „Ich sage bei nächster Gelegenheit Bescheid. Man wird ein geeignetes Tier für dich aussuchen.“
    „Reitest du nicht in den Palastanlagen?“
    „Nein, ich habe weitaus mehr vor. Ein Stallknecht wird dich begleiten und dir alles zeigen, wenn du möchtest.“
    „Danke, das ist nicht nötig.“ Beth war verletzt, hielt den Kopf aber tapfer hoch.
    „Dann mache ich mich jetzt auf den Weg“, sagte Khal. „Ich möchte das Tageslicht noch ausnutzen.“
    Erleichtert verließ er den Garten.
    Die Palastställe – warum nicht? Wenn Khal sie auch nicht mitnehmen wollte, würde ein Ritt in dieser exotischen Umgebung doch ein Erlebnis sein. Natürlich würde sie sich nicht zu weit hinauswagen. Sie würde sich auf die Anlagen beschränken, wie er angewiesen hatte.
    Beth sah noch einmal nach Hana und freute sich, dass man ihre Anweisungen genau befolgt hatte. Hana schlief immer noch zufrieden unter der Obhut von zwei Pflegerinnen.
    Beth machte sich auf den Weg zu den Ställen und stellte fest, dass Khal Wort gehalten hatte. Die Stute, die man ihr vorführte, war ein sanftes graues Tier, gerade richtig, um einer ungeübten Reiterin Vertrauen einzuflößen.
    Beth trug immer noch Hose und Bluse. Stiefel und ein Tuch gegen den Staub wurden ihr zur Verfügung gestellt. Wie Khal, warnten auch die Stallknechte davor, das Palastgelände zu verlassen, was Beth nur recht war. Die Anlagen glichen einem weitläufigen Park, wo das Pferd genügend Auslauf hatte.
    Doch es blieb bei dem guten Vorsatz. Als Beth an einem der vielen Torbögen vorbeikam und die endlose Wüste vor sich liegen sah, konnte sie der Versuchung nicht widerstehen. Falls es noch Rebellen gab, würden sie sich kaum bis in die Nähe des Palastes wagen. Sie grüßte die Wache und passierte den Torbogen, als wäre nichts Besonderes dabei. Die Wache wollte einschreiten, unterließ es aber, als Beth die Schenkel andrückte und dem Pferd damit freien Lauf gab. Sie nahm sich vor, einmal um den Palast herumzureiten und dann zurückzukehren.
    Die sanfte Stute reagierte lebhaft auf die offene Wüste. Sie trug Beth rasch aus dem Bereich der Mauern in sandiges Gelände, über dem sich ein rötlich violetter Himmel wölbte, an dem schon der Mond heraufzog. Beth ritt ein Stück weiter – dann noch ein Stück und noch eins. Solange sie den Palast sehen konnte, fühlte sie sich sicher.
    Sie wollte das Pferd gerade in leichten Trab versetzen, als sie Khals Silhouette erkannte, die sich deutlich gegen den dämmernden Himmel abhob. Er galoppierte schneller, als sie es je bei einem Reiter beobachtet hatte. Sein Pferd glich einem gespannten Bogen und zog den Schweif wie ein glänzendes Banner nach.
    Beth hätte ihn stundenlang beobachten können, so romantisch war der Anblick. Khal sprengte auf ein kleines Fort zu, und Beth fragte sich, was ihn dort hinlockte. Automatisch lenkte sie ihr Tier in dieselbe Richtung. Das halb verfallene Gebäude schien lange nicht benutzt worden zu sein. Es glich eher einer Ruine, mit dunklen Höhlen statt Fenstern und einer klaffenden Öffnung anstelle des ehemaligen Tors. Was mochte Khal bei dem alten Gebäude vorhaben? Beth spornte ihr Pferd an, schneller zu laufen. Sie wollte in Sichtweite bleiben, um Khals Reitkunst bewundern zu können. Er war wirklich unglaublich …
    Beth stutzte, als leises Donnergrollen an ihr Ohr drang. Ängstlich zog sie die Zügel an und drehte sich im Sattel um. Was sie sah, war so unwirklich, dass sie

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