Head over Heels - Band 1 (German Edition)
so verletzlich wie ein angeschossener Hase. Doch du hast es nicht ausgenutzt, du hast mir beigestanden und mir ebenso vertraut.“
Er sieht an mir herab und scheint langsam zu verstehen, was ich meine.
„Ich bin dieses Risiko mit dir eingegangen, ich habe meinen Job aufs Spiel gesetzt, weil ich dir vertraue. Du bist mit mir dieses Risiko eingegangen, weil du mir vertraust. Du kannst vertrauen und nicht nur den Menschen, die dir aus der Scheiße helfen. Doch ich will, dass du mir voll vertraust, mich verstehst. Es gibt immer etwas oder jemanden, das oder der dich enttäuscht, doch zur gleichen Zeit sind fünf Menschen um dich, die dich wieder auffangen und aufbauen.“
„Dann würdest du mir alles sagen?“, fragt er verwundert.
Ich nicke. „Auf jeden Fall.“
„Warum?“
„Weil du mich nicht im Stich lässt. Du verkaufst dich vielleicht als Arschloch, doch ich habe dich längst durchschaut. Und mit jedem Kuss, mit jedem Mal, in dem du in mir bist, gibst du mir ein Stück von dir und ich dir von mir. Siehst du, es ist ein guter Anfang.“
Er grinst verschmitzt. „Dann hoffe ich, dass du mir noch viele Stückchen von dir geben wirst.“
„Ich bin wirklich zufrieden mit unserer ersten offenen Fragestunde. Mögen ihr weitere erfolgreiche folgen.“
„Trink deinen Wein aus, Miss Fragestunde. Jetzt bin ich an der Reihe. Mal sehen, wie sehr du mir vertraust.“
Stutzig leere ich mein Glas und erhebe mich, weil auch er aufsteht. „Zieh den Bademantel und die Schuhe aus“, befiehlt er knapp.
Widerwillig mache ich, was er verlangt. Eigentlich bin ich auf seine Blicke vorbereitet, trotzdem bekomme ich an jeder Stelle, die er mustert, eine Gänsehaut.
„Binde dir die Haare nach oben.“
Wieder mache ich es, ohne zu fragen. Er nickt, als ich fertig bin, und deutet in Richtung Pool. „Nun geh nach oben und mache es dir im Wasser bequem. Wenn es zu kalt ist, lasse ich warmes ein.“
Ich atme ein und gehe die drei Stufen hinauf zur Wanne, wo ich mich so grazil wie möglich ins leicht bläulich schimmernde Wasser setze. Vom ersten Moment an fasziniert mich dieser Duft – frisch und zugleich entspannend. Ich tippe auf irgendeine Mischung mit Lavendel, bin mir aber nicht hundertprozentig sicher. William taucht hinter mir auf und legt ein zusammengefaltetes Badetuch auf den hellen Fliesenboden neben der Wanne.
„Passt die Temperatur?“, fragt er so weich wie nie zuvor.
„Sehr angenehm. Was hast du vor – wenn mir diese Frage erlaubt ist.“
Ein Grinsen umspielt seine Lippen, als er nach einem der Fläschchen greift und eine gelbliche Flüssigkeit auf seine Handfläche kippt. „Ich werde dir zeigen, dass du mir wichtig bist und ich nicht nur mit dir spiele, dazu musst du dich entspannen. Denn das tust du nicht, wenn wir zusammen sind. Du bist ständig auf der Hut, drehst mir jedes Wort um und letztendlich bist du diejenige, die mir entgegenkommen soll.“
Okay. Er wird mich also nicht ertränken. Doch was sonst? Mich verwöhnen? Mich verführen? Vielleicht eine Mischung aus beidem? Langsam entspanne ich mich und lege den Kopf in den Nacken.
Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie er sich hinter mich setzt. „Heb den Kopf ein wenig an“, flüstert er mir zu.
Als mein Nacken freiliegt, streicht er sanft darüber. Hinauf zum Haaransatz und wieder hinunter bis zu dem Punkt, an dem meine Schultern abzweigen. Er vollführt diese Berührung viermal, dann wird der Druck fester. Ich seufze und schließe genussvoll die Augen. Der Duft des Badewassers und die Mischung, die er auf meinem Genick verteilt, dringen geradewegs in meinen Schädel, wo sie jegliche Gedanken, Zweifel und Ängste lahmlegen. Seine Finger sind so weich, seine Berührungen einerseits sanft, andererseits so sicher. Die zweite Hand kommt zum Einsatz und er fährt an der einen Hälfte meines Hinterkopfes nach oben. Immer wieder treffen sich seine Hände in der Mitte, wo die Haut zu prickeln beginnt. „Das ist ein Traum“, wispere ich.
Sein Lachen knistert auf meinem nackten Rücken. „Das war auch meine Absicht.“
Die Hand, die noch eben meinen Hinterkopf liebkost hat, wandert nun an der anderen vorbei zu meinen Schultern. Zuerst ist die linke an der Reihe. Sanft streicht er der Länge nach darüber. Das Öl wärmt meine Haut und dringt geradewegs durch meine verhärteten Muskeln. Dann ist die rechte Schulter an der Reihe. „Noch etwas nach vorne beugen“, flüstert William.
Ich stütze mich mit beiden Händen ab und beuge mich
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