Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Widerhaken, der sich in ihre Haut bohrte.
    Sie klammerte sich an Garths Arm und ließ ihn erst los, als sie draußen vor dem Haus am Fuße der Eingangstreppe standen.
    »Bleib genau hier«, befahl Garth. »Ich hole deinen Umhang.« Ein paar Minuten später kam er zurück, legte ihr den moosgrünen Samtumhang um die Schultern und zog die Kapuze über ihren Kopf.
    Maggie schaute Garth an, und ihre Augen fingen wieder an zu brennen. »Danke«, flüsterte sie und betete darum, dass sie nicht vor ihm in Tränen ausbrechen würde. »Es ist nicht weit bis zum Stadthaus. Würde es dir etwas ausmachen, meiner Tante auszurichten, dass ich mich nicht wohl fühle und nach Hause zurückgegangen bin?«
    »Ich habe deiner Tante bereits gesagt, dass du gehst und dass ich dafür sorge, dass du wohlbehalten nach Hause kommst.«
    Sie schüttelte den Kopf. Ihr Hals tat immer noch weh. »Das kannst du nicht machen. Es wird bereits so viel geklatscht...«
    »Ich werde so schnell wieder zurück sein, dass sich die Klatschtanten gar nicht erst die Mäuler zerreißen können.« Er nahm wieder ihren Arm, und diesmal ließ sie sich widerstandslos von ihm den Bürgersteig entlang führen.
    Sie gingen die Straße lang, bis sie seine Kutsche erreichten. Er half ihr das Metalltreppchen hinauf. Maggie ließ sich mit geschlossenen Augen in die roten Samtpolster sinken und wünschte sich, dass sie die Grausamkeiten dieser Welt mit der gleichen Leichtigkeit von sich weisen könnte.
    Statt sich ihr gegenüber hinzusetzen, ließ Garth sich neben ihr nieder und griff nach ihrer Hand. Er umschloss sie mit beiden Händen und wärmte ihre eisigen Finger.
    »Bis zur Verhandlung sind es nur noch ein paar Tage«, meinte er sanft. »Die Sache mit dem Mord wird so oder so zu einem Ende kommen, und mit der Zeit wird dann auch das Gerede wieder aufhören.«
    Sie nickte, aber sie wusste, dass das nicht ganz stimmte. Egal was mit Jillian geschah, würde doch immer ein Makel am Namen der Hawthornes hängen bleiben. Sie weigerte sich, sich selbst die Frage zu stellen, warum das auf einmal so eine große Rolle für sie spielte.
    »Ich habe deine Tante gefragt, ob ich dich morgen Abend besuchen dürfte«, erzählte Garth. Sie wandte ihm wieder ihren Blick zu.
    »Du brauchst dir um mich keine Gedanken zu machen. Mir geht es schon wieder gut.«
    »Nun, ich mache mir aber Gedanken. Davon abgesehen würde ich dich auch einfach gern sehen.«
    Die Brust wurde ihr eng. Sie sollte ihn zurückweisen. Eine Heirat zwischen ihnen war unmöglich, das wusste bestimmt auch Garth. Sie hatte keine Ahnung, was für Absichten er verfolgte, und doch wollte sie ihn sehen. »Was ist mit der Verhandlung? Du bist doch bestimmt mit den Vorbereitungen beschäftigt.«
    »Ich bereite mich seit Wochen darauf vor. Miss Whitney ist gründlich darüber unterrichtet worden, was sie sagen soll und was nicht, und ich bin für alles gewappnet. Das heißt, dass ich Zeit habe, dich morgen Abend nach dem Abendessen zu besuchen.« Sein Blick glitt zu ihrem Mund, und ein seltsames Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. »Das heißt natürlich, wenn du überhaupt willst, dass ich komme.«
    Maggie schaute in seine tiefgrünen Augen und wusste, dass sie auf eine Katastrophe zusteuerte. »Ja«, sagte sie, und ihre Lippen verzogen sich zu einem zittrigen Lächeln, das trotzdem ernst gemeint war. »Das möchte ich sehr gern.«
    Während die Kutsche zu ihr nach Hause fuhr, sprachen sie über die bevorstehende Verhandlung, was er heute zusammen mit Jillian und Adam erledigt hatte und über die Fortschritte, die Adam bei der Suche nach dem wahren Verbrecher machte. Viel zu schnell erreichte die Kutsche das Stadthaus ihrer Tante in Mayfair und kam am Straßenrand zum Stehen.
    Sie wartete darauf, dass Garth den Schlag öffnete, doch stattdessen streckte er die Hand aus und legte sie unter ihr Kinn. »Lass dich von denen nicht ärgern. Diese Frauen gieren förmlich nach Skandalen, aber die Verhandlung wird schon bald vorbei und das Gerede vergessen sein.« Dann beugte er sich ganz vorsichtig nach vorn und küsste sie. Es war ein sanfter, kurzer Kuss, überhaupt nicht wie der vom letzten Mal, und trotzdem spürte sie, wie sich ganz unerwartet Hitze in ihr ausbreitete.
    »Bis morgen Abend«, sagte Garth, und seine Stimme klang ein wenig tiefer als zuvor.
    Sie ließ sich von ihm aus der Kutsche helfen, während sie mit ihren Gedanken immer noch bei dem Kuss war, den sie getauscht hatten. Ein paar Minuten später war sie

Weitere Kostenlose Bücher