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Heißer Winter in Texas

Heißer Winter in Texas

Titel: Heißer Winter in Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Powell
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Fahrer
    noch Nummernschild erkennen konnte. Ich fuhr wieder
    aus dem Parkplatz raus, nahm die nächste Abbiegung,
    die stadtauswärts führte, und machte mich auf den Weg
    zurück nach Montrose.
    Verfolgt zu werden hatte mir gerade noch gefehlt. Es
    war Zeit für das Hilfsaufgebot. Ich fuhr direkt zu Gael
    und Katherine. An diesem Morgen war genug passiert,
    ich fühlte mich, als wäre ich seit jenem Tag auf den
    Beinen, an dem die Maschine erfunden wurde, die die
    Baumwollfäden von den Samen trennt. Es war erst zehn
    Uhr morgens. Ich hielt hinter Katherines weißem
    Cadillac-Cabriolet.
    Gael hatte das Büro ihrer Baufirma bei sich im Haus,
    und Katherine war freischaffende Künstlerin, daher
    hatte ich gute Chancen, zumindest eine von beiden
    anzutreffen. Als ich die Stufen zum Eingang des grauen
    Backsteinbungalows hinaufstieg, stellte ich fest, daß
    Katherine sich durchgesetzt hatte und die Zierleisten
    und Rahmen grün und burgunderrot gestrichen waren.
    Die Fenster hatten neue, farblich passende
    Sonnenblenden. Es sah sauber und nach Maßarbeit aus.
    Ich lehnte mich genüßlich auf den Klingelknopf und
    wartete.
    143
    Ich vernahm ein gedämpftes »Den Schweinehund
    mach‹ ich kalt« und dann »Komm‹ ja schon, komm‹ ja
    schon.« Gael riß die Tür auf, eine volle Kaffeetasse in
    der Hand und sichtlich bereit, sie dem Missetäter ins
    Gesicht zu kippen. Bei meinem Anblick senkten sich
    ihre Augenbrauen wieder auf Normalhöhe und trafen
    sich über der Nase.
    »Ach, du bist‹s«, brummte sie leiser, runzelte die
    Stirn und winkte mich ins Haus.
    »Noch Kaffee da?«
    »Du weißt, wo. Hol dir welchen«, knurrte sie und
    schlurfte verschlafen zur Couch hinüber.
    Ich nahm mir in der Küche eine Tasse Kaffee und
    gesellte mich zu ihr ins Wohnzimmer.
    »Die Couch neu?«
    »Neu bezogen.«
    »Aha. Wo ist Katharine?«
    »Macht Gymnastik im Schlafzimmer. Jinx ist bei ihr«,
    sagte Gael, schlürfte Kaffee und rauchte. Jinx war ihr
    Hund.
    »Vielleicht sollte ich rübergehen und zuschauen«,
    sagte ich unschuldig.
    »Das würde ich an deiner Stelle nicht tun, sie hat
    keinen Faden am Leib.«
    »Was meinst du wohl, warum ich zusehen will?«
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    Sie begann allmählich aufzuwachen und grinste.
    »Was bringt dich so früh auf die Beine? Ich dachte, du
    schläfst bis mittags, seit du nicht mehr zur Arbeit mußt.
    Verdammt, nutz doch die Chance, solange du sie hast.«
    »Ich habe Orte aufzusuchen, Dinge zu tun und mit
    Leuten zu reden«, sagte ich lässig und schwenkte eine
    Hand durch die Luft wie eine Chorleiterin.
    »Als da wären?«
    Wir hörten Katherines Schritte aufs Wohnzimmer
    zusteuern.
    »Hollis ist da, zieh dir lieber was über« rief Gael laut,
    aber nicht schnell genug. Katherine hatte schon die Tür
    geöffnet, mich entdeckt, gequietscht und türknallend
    die Flucht ergriffen.
    Ich war nicht gut genug erzogen, um wegzusehen,
    daher erhaschte ich einen kurzen Blick auf lange
    Texanerinnenbeine. Ich wackelte mit den Augenbrauen
    und grinste dreckig, um Gael eine Freude zu machen.
    Sie schmunzelte und schnippte die Asche ihrer Zigarette
    in den Kristallascher auf dem Kaffeetisch.
    »Wahrscheinlich ist sie zu schockiert, um wieder
    rauszukommen.«
    Katherine kam in einem Morgenmantel aus türkisem
    Satin hereingerauscht, streckte uns die Zunge heraus
    und sagte: »Ich kann einfach nicht glauben, daß ihr mich
    hier derart splitternackt hereinplatzen laßt, Leute.« In
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    ihrer Südstaatenschönheit-Imitation klang es allerdings
    wie »Chkann ahnfoch nich glaaobn, dassar mchhier
    darrt splittanockt raainplatzen laast, Lahede.«
    »Ich bin doch nicht so dumm und hindere eine
    schöne Frau daran, nackt vor meiner Nase
    spazierenzugehen, wenn ihr danach ist«, bemerkte ich
    und küßte sie auf die Wange, als sie sich
    herunterbeugte, um mich zu umarmen. Sie kicherte und
    versetzte mir einen liebevollen Klaps, der eine halbe
    Stunde in meinen Ohren klingelte.
    »Was hast du heute so vor?« fragte sie, während sie
    sich neben Gael auf dem Sofa niederließ und ihren
    Morgenmantel so arrangierte, daß ich nicht spitzen
    konnte. Ehe ich zum Antworten kam, sah sie Gael mit
    diesem Blick an, den nur Mitglieder der königlichen
    Familie und sehr gutaussehende Frauen beherrschen.
    »Schatz, würdest du mir bitte einen Kaffee bringen?«
    Gael verdrehte die Augen, und ich lachte, als sie
    aufstand. Der Kaffee war Katherine sicher, diesem
    königlichen Blick konnte nichts verweigert werden.
    Als Gael zurückkam, erzählte

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