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Heißer Winter in Texas

Heißer Winter in Texas

Titel: Heißer Winter in Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Powell
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nickte zustimmend. »Still –
    und dunkel.«
    Lily, die gegenüber Gael und Katherine bisher eher
    zurückhaltend gewesen war, sagte: »Über einem der
    Geschäfte im Einkaufszentrum von River Oaks gibt es
    ein nettes Lokal, das dunkel und ruhig ist.«
    Wir hielten uns an diesen Vorschlag, und Katherine
    lenkte den Wagen wieder auf die Straße.
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    »Fährst du mich beim Hotel vorbei? Dann kann ich
    mein Auto holen und mit Lily nachkommen«, fiel mir
    ein.»Was ist mit der Polizei?« fragte Lily. »Meinst du
    nicht, daß sie uns verhören wollen? Wir waren
    schließlich Zeuginnen bei dem Mord.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Lieber trage ich Unterhosen
    aus Topfkratzern, als daß ich versuche, das der Polizei
    zu erklären.«
    »Was zu erklären?«
    Lily hatte keine Ahnung, was überhaupt los war. Ich
    hatte ihr am Abend vorher nichts davon erzählt, weil es
    zu verrückt klang. Wenn ich mich zum ersten Mal mit
    einer verabrede, und sie erzählt mir, daß jemand bei ihr
    eingebrochen hat, um ein Adreßbuch zu stehlen und
    einen Polizisten zu ermorden, würde ich annehmen, daß
    sie einen kräftigen Dachschaden hat, und schleunigst
    das Weite suchen. Und ich hatte auch jetzt schwere
    Bedenken, sie einzuweihen. Zwar hatte sie den Mord an
    Cotton Peeples selbst miterlebt, aber die ganze
    Geschichte war einfach absurd.
    Gael grinste mich dumm an. »Na los, erzähl ihr, was
    du der Polizei nicht erklären kannst, obwohl man dich
    eben fast aufs Pflaster genagelt hätte wie beim
    Gangsterkrieg in Chicago.«
    »Ich warte noch, bis wir in der Bar sind«, knurrte ich.
    200
    Wir hielten neben meinem Auto, und Lily und ich
    stiegen rasch um. Sieben Polizeiwagen blockierten die
    Straße vor dem Rice, und als ich aus der Parklücke
    kurvte, kam ein Krankenwagen dazu. Eine
    Menschenmenge hatte sich am Tatort angesammelt,
    und bei dem unwirklichen Anblick der in rot zuckendes
    Licht getauchten Leute, die im Regen standen und auf
    die Überbleibsel vollzogener Gewalt starrten, bekam ich
    eine Gänsehaut. Als ich um die Ecke bog und schaltete,
    merkte ich, daß ich vor Kälte und Nässe und Angst
    zitterte. Lily holte die Decke vom Rücksitz und legte sie
    um uns. Schweigend fuhren wir dahin.
    Als wir in die Bar kamen, warteten Gael und
    Katherine an einem kleinen Tisch in einer stillen Ecke
    auf uns. Wegen des schlechten Wetters war das Lokal
    fast leer, aber warm und gemütlich.
    »Es war eine gute Idee, hierherzukommen.«
    Katherine lächelte Lily an und tätschelte ihre Hand.
    Lily erwiderte das Lächeln. »Ich freue mich, daß es
    Ihnen gefallt. Eigentlich müßte bald ein Pianist spielen,
    und der Barkeeper mixt die besten Martinis der Stadt.«
    Ein Kellner nahm unsere Bestellung auf, und wir
    redeten über Unverfängliches, bis unsere Drinks serviert
    waren.
    201
    »Erzählst du mir jetzt, wer dieser Mann war?« fragte
    Lily schließlich. »Warum hat er versucht, dich
    umzubringen?«
    Ich berichtete ihr alles von Anfang an, und sie sah
    nicht aus, als hielte sie mich für eine pathologische
    Lügnerin. Es half, daß Gael und Katherine dabei waren,
    um die Geschichte zu bestätigen.
    »Ich verstehe nicht, warum Mr. Peeples dich töten
    wollte.«
    Sie war so höflich. Ich bezweifelte, daß je zuvor
    jemand Cotton »Mr. Peeples« genannt hatte. Schade,
    daß er dazu erst hatte ermordet werden müssen.
    »Ich glaube kaum, daß er persönlich einen Grund
    hatte, mich zu töten. Ich denke, jemand anders hat ihn
    beauftragt. Frag mich nicht, wer. Mir fallen etliche
    Leute ein, die mich mit Wonne umlegen würde, aber
    keiner davon würde auf die Idee kommen, den alten
    Cotton dafür anzuheuern. Er war ein echter Verlierer.
    Was immer er angepackt hat, ist danebengegangen.
    Einschließlich des Mordes an mir.«
    »Teufel auch«, bemerkte Gael, »selbst wenn er seine
    Kanone abgefeuert hätte, glaube ich nicht, daß er dich
    erwischt hätte, so wie er zielte. Prima Drink übrigens!«
    Sie lehnte sich zurück und schlürfte ihren Martini.
    »Wie auch immer – es ist das Aufregendste, was mir
    je passiert ist«, rief Lily. »Seit fünf Jahren gehe ich fast
    202
    jeden Freitagabend ins Rice Terrace und noch nie ist
    dergleichen geschehen!«
    Wir sahen sie etwas erstaunt an.
    »Aber wer war das in dem grünen Wagen?« kam
    Katherine aufs Thema zurück. »Warum wollten sie dich
    erschießen? Es sieht fast aus, als würden die Leute
    schon Schlange stehen, um dich abzuknallen. Und wie
    kommt es, daß sie nicht getroffen haben? Nicht, daß

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