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Herz des Winters (German Edition)

Herz des Winters (German Edition)

Titel: Herz des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeleine Puljic
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Gespräch fünf Mal zu führen, doch es zeigte ihr eines: Die Meister hatten Angst. Sie hatten zu viel Zeit hinter den sicheren Mauern ihrer festungsgleichen Akademie verbracht und den Kontakt nach draußen noch mehr verloren als die Magier, für die dieselbe Zeitspanne aufgrund ihrer verlängerten Lebensdauer ungleich kürzer erscheinen musste.
    Endlich ergriff Devan wieder das Wort. „Gut, ich glaube dir, dass eine Bedrohung besteht und wir nicht allein gegen diese Übermacht kämpfen würden. Aber du hast selbst erklärt, dass sie durch unsere Waffen nicht verwundet werden können. Weshalb also sollten wir an einem Krieg teilnehmen, in dem wir nichts ausrichten können?“
    Daena verlor die Geduld. Nach fast drei Stunden, in denen die Meister um den heißen Brei herumgeredet hatten, kehrten sie schnurstracks zum Anfang der Diskussion zurück.
    „Fein!“ zischte sie. „Bleibt hier sitzen in eurem Bunker. Lasst andere für euch sterben, so wie ihr es seit Jahrzehnten tut. Ihr wart es, die uns gelehrt haben, dass eine Gruppe schaffen kann, was ein Einzelner nicht kann. Aber ihr habt schon längst eure eigenen Werte vergessen. Dort draußen bewaffnen sich Bauern und Adelige gleichermaßen, um Leben zu retten, und ihr dreht Däumchen. Zur Hölle mit euch! Wen ich an Kämpfern finde, werde ich über den kommenden Krieg informieren. Eure Abwesenheit dort könnt ihr dann selbst erklären.
    Dass ich vor euch auch noch gekrochen bin! Ich bin beinahe froh, nie eure verdammte Prüfung absolviert zu haben. Wenn es etwas nützen würde, würde ich die Tinte aus meinem Arm selbst herausbrennen. Eine Schande seid ihr und eure Gilde, nichts weiter. Gehabt euch wohl!“
    Ihre Verbeugung war ebenso von Gift durchtränkt wie ihre Worte. Sie ließ die Meister in ihrer stummen Verblüffung zurück und stürmte aus der Akademie. Offensichtlich mit genug Wut in den Schritten, um den Jungen am Tor noch vor ihrem Eintreffen schleunigst das Gitter hochkurbeln zu lassen.
    ***
    Fast wäre sie an Berekh vorbeimarschiert, der müßig auf dem kalten Erdboden lag und an einem verdorrten Halm kaute.
    „Hattest du Erfolg?“
    „Sieht es so aus? Ich habe dir gesagt, ich bin kein Diplomat. Ich habe dir gesagt, schick Sikaîl. Der war nämlich das Hauptthema. Diese feigen Hornochsen werden sich nicht vom Fleck bewegen.“
    „Verstehe.“ Damit ließ er sich zurück ins dürre Gras sinken und kaute weiter an seinem Halm.
    Es würde noch eine Weile dauern, bis Daena ihren Zorn an der umliegenden Flora abgelassen hatte und er es wagen würde, ihr nahe genug zu kommen, um gemeinsam ein Portal zu benutzen.
    ***
    Daena betrachtete missmutig die Klumpen schmelzenden Schnees, die in der Wärme des Herdfeuers von ihren Stiefeln glitten und sich auf dem Boden zu einer schmutzigen Pfütze sammelten. Sie hatten in jedem Gasthaus angehalten auf der Hauptstraße von Saris nach Norden. Was bedeutete, sie hatten dreizehn der Übelkeit erregenden Portalreisen innerhalb weniger Stunden hinter sich, als sie schließlich endlich eine Schenke gefunden hatten, an der Sikaîl und der Anhang, den er offensichtlich um sich versammelt hatte, noch nicht vorbeigezogen waren. Und jeder Aufenthalt hatte sie mit noch schlechterem Wetter begrüßt.
    Nach allem, was in der kurzen Zeit seit ihrem Abschied geschehen war, kam Daena das Versprechen, Sikaîl noch unterwegs zu treffen, weit entfernt und äußerst banal vor. Abgesehen davon, war sie nach den Ereignissen an der Akademie trotz der Freundschaft, die sie für ihn hegte, nicht gerade erpicht auf ein Treffen mit dem Kämpfer.
    Der dumpfe Klang voller Humpen, die auf dem Tisch landeten, ließ sie hochblicken. Sie hob den Krug an, den Berekh ihr zuschob, und nahm einen Schluck. Heißer, mit Gewürzen und Met gemischter Wein ergoss sich in ihren Bauch und breitete von dort seine Wärme unverzüglich in ihre Glieder aus. Eines musste man Berekh lassen: Er wusste, wie man bei durchfrorenen Frauen die Stimmung hob. Daena nickte anerkennend, prostete ihm zu und nahm noch einige kräftige Schlucke.
    Der Magier grinste, als ihr Hitze und Alkohol zu Kopf stiegen und wieder Farbe auf ihre kalten Wangen brachten.
    „Ich wollte schon immer einmal die Gelegenheit bekommen, dich abzufüllen“, sprach er mit erhobenem Humpen.
    Daena lachte. „Der Tag, an dem du mich unter den Tisch trinkst, ist noch nicht gekommen, mein Freund.“
    Das Grinsen wurde breiter. „Wetten?“
    ***
    Sie waren gerade dabei, ihre Trinkfertigkeiten mit dem

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