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Herz des Winters (German Edition)

Herz des Winters (German Edition)

Titel: Herz des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeleine Puljic
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haben, und wir befinden uns nun einmal am Ende dieser Strecke. Hinter unseren Bergen gibt es nichts mehr außer unwirtlichem Gebiet – Eis und Schnee und Fels. Aber es ist der Grund, weshalb wir Eurem Widerstand helfen und ihm einen Ort geben, an dem er sich sammeln kann. Manchmal ist es besser, einen Schrecken zu bekämpfen als ihn zu erdulden, denn er wird nicht von selbst vorbei gehen.
    Das dort ist die Küche“, erklärte er ohne Übergang und mit einer Pfote auf einen bogenförmigen Eingang deutend. Die Gerüche, die von den Kesseln und Herden herüber krochen, ließen Daena das Wasser im Mund zusammenlaufen. Hinter ihr war das unverkennbare Knurren eines leeren Magens zu hören.
    „Oh. Keine Sorge, Essen erwartet Euch in Eurer Unterkunft“, beeilte Zuktan sich hinzuzufügen. Mit einem Mal schien der Weg sich noch endloser vor ihnen her zu ziehen.
    Währenddessen führte Zuktan seinen enthusiastischen Vortrag fort, über ihren in demokratischem Verfahren gewählten Anführer – Raztun –, das herrliche Gebirgswetter im Winter – kalt – und im Sommer – nass – und besonders die abendlichen Tänze, die früher in Vollmondnächten in der großen Halle abgehalten wurden. Leider hatten sie diese Feste unterlassen müssen, seit all die Fremden hier waren, aber Zuktan war zuversichtlich, dass sie die Tänze bald wieder abhalten konnten. Vor allem jetzt, da sie endlich eingetroffen waren, was er für ein untrügliches Zeichen eines nahen Endes der Unannehmlichkeiten hielt.
    Schließlich gelangten sie in eine Sackgasse, von der mehrere Eingänge abzweigten, die offensichtlich zu Wohnräumen führten. Zuktan informierte sie noch, dass sie morgen früh geweckt und abgeholt werden würden, dann verschwand er so schnell, wie es seine kurzen Beine erlaubten.
    Einen Moment lang waren sie völlig verdattert über den raschen Rückzug des Zlaiku. Dann allerdings wurde ihnen bewusst, dass es nur acht Türen gab. Die Diskussion war kurz und heftig, das Ende absehbar.
    Daena wurde ein eigenes Zimmer zugestanden, was zwar für einige lange Gesichter, aber auch hämisches Grinsen sorgte. Sie nahm sich vor, die Tür zu verbarrikadieren, notfalls mit ihrem eigenen, nicht gerade eindrucksvollen Gewicht.
    Berekh blieb ebenfalls allein, da sich niemand fand, der den Magier bei sich haben wollte, und mit Sikaîl wollte sich schlicht und einfach keiner anlegen. Nachdem sie die Unterkünfte inspiziert hatten, landete Daena in einer kleinen, gemütlichen Höhle, während sich der Rest der Gruppe zu dritt oder zu viert in die größeren einquartierte.
    ***
    Das Essen war köstlich. Ein Eintopf aus Rüben, Beeren, Nüssen und sehnigem Fleisch, verfeinert mit wilden Kräutern, dazu gab es würziges, ungesäuertes Brot, Milch und eine Art von Bier.
    Die Nacht, die Daena anschließend verbrachte, war dafür grauenvoll. Sie fand rasch heraus, dass das Licht, das sie zuvor so tröstend dem Tageslicht ähnlich gefunden hatte, tatsächlich Tageslicht war – verstärkt und gespiegelt durch quarzgefüllte Spalten im Fels, drang es bis tief in den Berg, ohne seine Helligkeit einzubüßen. Das Schlechte daran war, dass es mit der hereinbrechenden Nacht verschwand, und sämtliche Kerzen und Öllampen, die Daena zusätzlich zu den bereitgestellten Leuchtern anzündete, konnten die Schatten der Angst nicht vertreiben.
    Sie hockte verkrampft auf ihrer Liege, den Rücken an die Wand gepresst, die Arme eng um die an die Brust gezogenen Beine geschlungen, die Augen starr in die Flammen gerichtet, und spürte jede einzelne Sekunde, die langsam und zäh vorüberkroch, bis endlich die Sonne wieder aufging.
    ***
    Berekh erwachte zu dem Gefühl von Fingern, die über seine Brust strichen. Es gelang ihm, dem Impuls zu widerstehen und seine Augen geschlossen zu halten. Die Berührung musste noch ein Nachhall seines Traumes sein und er wollte ihn nicht verjagen, wollte ihn auskosten bis zum letzten Augenblick. Er fühlte Lippen an seiner Wange entlang streichen, spürte heißen Atem, der sein Ohr fand.
    „Ich weiß, dass du wach bist.“
    Wie vom Blitz getroffen fuhr er hoch. Das leise Gurren hatte verführerisch klingen sollen, doch ihn traf es wie ein Kübel Eiswasser.
    Seine Reaktion entlockte Kraja ein amüsiertes Lachen, kalt wie ihre Augen.
    „Was machst du hier?“, brachte er hervor.
    Sie warf ihre Locken über die Schulter zurück, was ihre Rundungen bedenklich nahe an Berekhs Gesicht brachte. „Ich behalte meine Investition im Auge. Wir hatten

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