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Herz in Not

Titel: Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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sie sich hinter dem Sofa verschanzte. „Wann habe ich gesagt, dass du mich nicht interessierst, Victoria?“
    „In Ihrem Haus in Mayfair“, flüsterte sie kaum hörbar.
    David dachte angestrengt nach. „Ich kann mich nur erinnern, dass ich sagte, ich hätte kein Interesse an Debütantinnen. Das bist du ja wohl nicht... wenn auch zeitweise etwas kindisch.“
    „Ich bin nicht kindisch ...“, verteidigte sie sich aufbrausend. Während Victoria ihn ängstlich beobachtete, strich David nachdenklich über den weinroten Brokat des Sofas. Fast wörtlich konnte er sich an das Gespräch an jenem Vormittag erinnern. Tagein, tagaus dachte er an nichts anderes ... an ihre Worte, dass er sicher Nachkommen, eine keusche Frau wünsche ... an seine Antwort, dass ihn weder das eine noch das andere interessiere ... und plötzlich begriff er. Unmöglich ... doch ihre stolzen Züge zeigten, wie verletzt sie war. „Du bist noch Jungfrau?“ fragte er fassungslos.
    Sie nickte. „Es tut mir Leid, dass ich Sie um die Ehe gebeten habe“, beeilte sie sich zu rechtfertigen. „Aber ich habe Ihre Ablehnung akzeptiert ... und gehofft, unsere Wege würden sich wieder trennen ...“ Sie holte tief Luft. „Es war nicht richtig, Sie zu täuschen. Ich schwöre jedoch, dass ich nicht hinterlistig geplant hatte, Sie meine Schulden bezahlen zu lassen. Ich war nur so wütend ... über ein Gespräch zwischen Gerald Villiers und Frederick Worthington, das ich zufällig mit anhörte. Ich handelte impulsiv. Bei klarem Kopf hätte ich den dummen Brief bestimmt am nächsten Morgen vernichtet, hätten Sie ihn nicht vorher entdeckt. Nochmals, es tut mir Leid.“
    Victoria war sich nicht sicher, ob er ihr überhaupt zugehört hatte, denn David sah sie immer noch fassungslos an. „Die Ehe ist nie vollzogen worden? Nicht in sieben Jahren?“ fragte er ungläubig, ja fast ärgerlich.
    „Nein“, bestätigte Victoria leise. „Es war eine ungewöhnliche Verbindung, Daniel bezeichnete sie als eine unkonventionelle Ehe.“
    „Aber du hast ihn geliebt...“
    „Daniel war ein sympathischer und ehrenwerter Mann. Ja, ich habe ihn geliebt ... wie einen lieben Vater, den ich mir immer gewünscht hatte“, gestand sie weinend. „Und er hat mich geliebt wie eine Tochter. Es war eine Liebe ohne Leidenschaft ... die reine Liebe.“ Sie schwieg, als ob sie bereue, so viel von sich preisgegeben zu haben. „Kann ich nun heimfahren, Lord Courtenay?“ bat sie respektvoll.
    David wandte sich ab, ging wie in Trance zum Kamin und starrte gegen die Wand. „Nenn mich nicht so, Victoria“, beschwor er sie. Im Unterbewusstsein bekam er mit, dass sie vorsichtig Hut und Mantel vom Stuhl nahm.
    Victoria hatte keine Ahnung, wohin sie gehen sollte. Nur fort von hier, war ihr einziger Gedanke.
    Als sie zur Tür ging, versperrte ihr David den Weg. „Wer weiß davon, dass du heute Abend zu mir gekommen bist?“
    Völlig perplex starrte sie ihn an. „Matilda ... mein Vater, aber der hat sicherlich schon wieder vergessen, wohin ich gefahren bin.“
    David nickte erleichtert. „Du fährst sofort wieder nach Hause. Außer den beiden wird keiner etwas erfahren.“
    „Danke.“ Sie hatte nicht erwartet, dass er so um ihren Ruf besorgt war. „Ihre Dienstboten ...“
    „Haben nichts gehört und gesehen.“
    „Ich verstehe“, sagte Victoria aufmüpfig.
    Dann spürte sie, wie er tröstend ihren Nacken streichelte und sie sanft drängte, näher zu kommen. „Nicht heute, Victoria“, bat er leise. „Ich werde zu Kreuze kriechen ... mich entschuldigen ... aber nicht heute Abend.“
    Victoria wollte ihm in die Augen schauen, erfahren, wie es zu diesem plötzlichen Sinneswandel kam, aber David umarmte sie so fest, dass sie sich nicht bewegen konnte ... und auch nicht wollte. Sie brauchte Trost.
    „Die Rückreise ist lang. Ich möchte, dass du erst etwas isst.“ Ihren Hut und ihren Mantel legte er zurück auf den Stuhl, nahm ihre Hand und führte Victoria durch die Halle in ein Esszimmer. Victoria war überwältigt. Der Tisch war für zwei Personen gedeckt. In der Mitte stand ein riesiger Kandelaber, in dessen Kerzenlicht Kristall und Silber funkelten. Dampfend heiße Suppe wurde eilfertig in zerbrechliche Porzellanschalen gefüllt, und danach zogen sich die Bediensteten artig zurück.
    David legte seinen Arm um Victorias Schulter und drängte sie, Platz zu nehmen. „Nein, danke, ich kann jetzt nichts essen. Ich würde gerne sofort zurückfahren. Es ist eine lange Reise.“
    „Ich

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