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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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Drachen gesehen?«, fragte er sie. In seinen Ohren klingelte es.
    Sie lächelte schief. »Wie hätte ich den übersehen sollen?«
    »Wie ist er hierhergekommen?«, fragte Richard, umarmte erst Amanda und dann Nicole und seinen Enkel. »Es heißt ja, jedes alte Schloss hätte einen Drachen irgendwo in seinen Verliesen.«
    Tommy schloss leicht schwankend die Augen. Jetzt, da die Krise vorüber war, holten seine Nerven ihn ein. Amanda schlang den Arm um seine Taille.
    »Komm rein, und setz dich hin«, drängte sie ihn.
    »Ich dachte, ich hätte dich verloren«, stieß er hervor. »Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen.« Tränen traten ihm in die Augen. »Amanda Anderson, willst du meine Frau werden?«
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an. Dann stieß sie einen schrillen Freudenschrei aus und umarmte ihn stürmisch.

 
Teil zwei
    Balthasar
    Und der Betrüger, der uns beinahe vernichtet hätte,
    wird wiederkehren; und dieses Mal
    wird sein Zorn keine Grenzen kennen,
    und die ganze Welt wird brennen.
    Balthasar-Evangelium

Fünf
    Weihrauch
    Wir winden uns durch den Jahreslauf
    Bejubeln Gemetzel und Tote zuhauf
    Wir schließen die Fäuste und finden darinnen
    Die Feinde, verstümmelt und von Sinnen
    Wir singen im Wandel der Jahreszeiten
    Die uns so viel Gutes bereiten
    Doch vergießen wir auch Tränen
    Nur darf uns die Angst nicht lähmen
    Scarborough: Tommy, Amanda, Nicole, Owen und Richard
    Richard traute dem Anwalt Derek nicht so weit, wie er ihn werfen konnte. Also blieb er in der Küche sitzen und sah zu, wie der Hexer Nicole stapelweise Dokumente vorlegte. Der Vorfall mit dem Drachen hatte sie alle mehr erschüttert, als sie einander eingestehen wollten. Und er hatte als grimmige Mahnung gedient, dass keiner von ihnen sicher war.
    Deshalb machte Nicole heute ihr Testament.
    »Sie sagen also, im Falle Ihres Todes können Ihr Vater, Ihre Schwester und deren Verlobter oder Philippe Owen großziehen. In welcher Reihenfolge möchten Sie sie festgehalten haben?«, fragte Derek.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Nicole und blickte verwirrt drein.
    »Er will wissen, wer von uns deine erste Wahl als Owens Erziehungsberechtigter ist«, erklärte Richard.
    Seine Tochter sah ihn so ängstlich und bekümmert an, dass ihm beinahe das Herz brach. »Warum muss ich jemanden auswählen?«
    »Das ist einfach so vorgesehen«, sagte Derek, und Richard musste dem Mann zugestehen, dass seine Stimme auch nach drei Stunden noch geduldig klang.
    Nicole sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. Richard seufzte. »Schätzchen, das ist kein Beliebtheitswettbewerb. Keiner von uns wird die Reihenfolge persönlich nehmen«, sagte er.
    Ihre Miene hellte sich ein wenig auf. »Gut, dann in dieser Reihenfolge: erst mein Dad, dann Amanda und Tommy, und dann Philippe.«
    »Wunderbar. Nun, da Sie eine Hexe und die ersten drei Genannten hier bei Ihnen sind und der letzte... äh... derzeit vermisst wird, wen möchten Sie für den Notfall benennen?«, erkundigte sich Derek.
    Nicole legte den Kopf auf den Küchentisch. »Sind das denn noch nicht genug?«
    »Normalerweise ja. Aber Sie sind alles andere als normal. Selbst für eine Hexe sind Sie ganz außergewöhnlich. Offen gestanden ist es ein Wunder, dass Sie noch leben.«
    »Danke«, stöhnte sie.
    »Ich versehe das Testament mit einem Findezauber - falls Sie alle durch denselben Umstand zu Tode...«
    »Sagen Sie ruhig im selben Kampf«, warf Richard grimmig ein.
    Derek verzog das Gesicht. »Als Nicoles Rechtsbeistand möchte ich nichts von irgendwelchen Kämpfen oder sonstigen Aktivitäten hören, die in Ihrem oder meinem Heimatland gegen das Gesetz verstoßen könnten.«
    »Sie versuchen also, ein aufrechtes Mitglied der Jurisprudenz zu sein. Bei der Art von Zerstörung, die Sie mit Sicherheit anrichten können, müssen Sie ein Masochist sein, was?«, fragte Richard.
    Derek verdrehte die Augen. »Man hat mir schon gewisse Identitätsstörungen unterstellt, falls Sie das meinen.« Der Anwalt wandte sich wieder Nicole zu. »Der Zauber wird Holly finden, sofern sie noch lebt, und alle weiteren Cathers.«
    Nicole richtete sich auf. »Sie meinen, mehr hätten wir nicht zu tun brauchen, um weitere Verwandte zu finden? Holly hätte nicht mit Alex losziehen müssen? Wir hätten einfach diesen Zauber benutzen können?«
    »Nein, denn der Zauber ist das geistige Eigentum der Kanzlei, die ich vertrete. Er gehört zu unseren ganz besonderen Serviceleistungen. Niemand sonst kann unseren Zauber

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