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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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schläfrigen Owen auf dem Arm. »Er wollte absolut nicht mehr liegen bleiben«, erklärte sie.
    »Gib ihn mir«, schrie Nicole beinahe.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte Richard.
    Plötzlich erbebte das ganze Haus. Die Suppe schwappte aus Nicoles Topf, und sie schrie auf und drückte Owen fest an sich. Er fing an zu weinen.
    »Oh Mann, nicht schon wieder!«, stöhnte Tommy und hielt sich an der Küchentheke fest.
    Richard war bereits zum Kühlschrank gestürzt, riss ihn auf und schob eine Tüte Milch und ein großes Stück Käse beiseite. Dahinter holte er zwei Micro-Uzis hervor und reichte eine davon Tommy.
    »Ich hoffe bloß, dass das nicht noch ein Drache ist«, sagte Tommy und hängte sich den Riemen um den Hals.
    Owen weinte laut. Amanda beugte sich zur Seite und schaltete den Herd aus.
    »Ich hoffe, es ist einer. Wie man die umbringt, weiß ich wenigstens«, knurrte Richard. »Mädchen, ab nach draußen.«
    Nicole packte Amanda am Arm und zog sie in Richtung Tür. Ehe sie zwei Schritte weit gekommen waren, explodierte die Wand, Steinsplitter prasselten auf sie herab. Ein Dutzend davon schnitten Nicole Kopfhaut und Arme auf, während sie sich schützend über ihr Baby beugte.
    Dann erschien eine über drei Meter große Gestalt hinter dem Schutt. Sie sah menschenähnlich aus, doch der Körper war mit dunklem, verfilztem Fell bedeckt, das nach Tod und Verwesung stank. Nicole wich hastig zurück, und die Kreatur warf den Kopf in den Nacken und gab ein Kreischen von sich.
    Jeder Nerv in Nicoles Körper zuckte vor Schmerz. Sie schrie und hielt Owen die Ohren zu. Wenn ihre Beine sich nicht wie ihr ganzer Körper starr verkrampft hätten, wäre sie in die Knie gegangen. Amanda neben ihr wimmerte.
    Owen jedoch begann zu lachen und wedelte mit den runden Ärmchen.
    Tommy fand als Erster die Sprache wieder. »Göttin, lass meine Beine frei, das Ungeheuer stumm nun sei.«
    Das war einer der lächerlichsten Zaubersprüche, die Nicole je gehört hatte. Einen Augenblick später warf das Geschöpf erneut den Kopf zurück, doch tatsächlich drang kein Laut aus seinem Maul.
    Sie konnte ihre Muskeln gerade rechtzeitig wieder gebrauchen, um nicht wie eine Statue umzukippen, als Tommy sie, Amanda und Owen zu Boden stieß und sich schützend über sie warf. Richard feuerte einen Kugelhagel auf das Geschöpf ab, doch es brummte nur und schlug danach wie nach lästigen Fliegen.
    »Was ist das für ein Ding?«, kreischte Amanda.
    »Yowie«, antwortete Kari, die auf ihrem Hocker am Tresen saß, mit leerer Stimme.
    Nicole packte Kari am Knöchel und wünschte, das hätte sie nicht getan. Sie schauderte, als sie Karis unnatürlich kalte Haut spürte. »Was ist ein Yowie?«
    »Aborigines-Mythos. Bigfoot. Menschenfresser«, berichtete Kari.
    »Wie töten wir ihn?«, fragte Richard.
    »Ich weiß nicht«, sagte Kari.
    »Wir müssen es mit Magie versuchen. Diese Kugeln nützen nichts«, rief Tommy.
    Der Blick des Yowie streifte einen nach dem anderen, bis er an Owen haften blieb. Mit aufblitzenden Augen stürzte das Geschöpf vor.
    »Nein!«, schrie Nicole und erhob sich auf die Knie. Mit ihrer freien Hand schleuderte sie dem Yowie einen Feuerball an die Brust, doch der versengte nur ein wenig Fell.
    Das Geschöpf beugte sich herab und riss Owen aus ihrem Arm. Nicole kreischte, Amanda brüllte etwas, das Nicole nicht verstand, und Tommy und Richard stellten sofort das Feuer ein.
    »Owen!«, schrie Nicole gellend.
    Amanda brüllte wieder etwas. Das Ungeheuer ließ Owen fallen, und Richard hechtete vor seine Füße und fing das Baby auf.
    Amanda schrie zum dritten Mal.
    Und dann explodierte der Yowie. Klumpen von Organen und Muskeln, Fellfetzen und Blut spritzten durch die Küche und trafen alle.
    Einen Moment lang herrschte vollkommene Stille. Dann fiel Tommy würgend auf die Knie. Nicole riss Owen an sich. Beide waren mit Blut und Gedärm besudelt. Kari hatte sich immer noch nicht gerührt.
    »Wie hast du das gemacht?«, fragte Nicole Amanda.
    Amanda schüttelte nur den Kopf.
    »Was hast du da gerufen?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Amanda flüsternd. »Ich habe nur daran gedacht, dass er Owen nicht bekommen darf. Dann wurde alles einen Moment lang... irgendwie neblig... und dann, wumm!«
    »Ist jemand verletzt?«, fragte Richard.
    Nicole blickte sich um. Alle waren so mit Blut und Eingeweiden bespritzt, dass sie schwer abschätzen konnte, ob es Verletzte gab. Sie spürte, dass sie kleine Schnittwunden von Steinsplittern abbekommen hatte,

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