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Hexenjagd

Hexenjagd

Titel: Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katica Fischer
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entgegensprang.
    „In einem Kloster wolltest du dich verstecken!“ Marys Stimme troff vor Häme. „Als ob dir das was nützen würde. Eine Hexe bleibt eine Hexe. Auch wenn sie sich unter das Heilige Kreuz flüchtet!“ Mit dem letzten Wort hob sie die rechte Hand und schlug mit voller Wucht zu, so dass ihr Opfer zurücktaumelte.
    „Was soll das?“, entfuhr es Celia, derweil sie nach ihrer brennenden Wange tastete, um sie mit ihren eiskalten Fingern zu bedecken. „Warum tust du das? Ich habe dir doch gar nichts getan!“ Da ihre aufgebrachte Gegnerin augenblicklich wieder auf sie zustürzte, wich sie entsetzt zurück und fiel dabei beinahe über den Saum ihres langen Rockes. Sie konnte den Sturz in letzter Sekunde abwenden und stolperte rückwärts zwischen zwei Fackeln hindurch, immer weiter nach hinten, bis ihr die Wand in ihrem Rücken den weiteren Rückzug verwehrte.
    Mary hatte mittlerweile die Verfolgung aufgegeben und war direkt vor einer der aufgestellten Fackeln innerhalb des Feuerrings stehen geblieben. Ihre weit aufgerissenen Augen wirkten wie zwei lodernde Kohlenstücke.
    „Du wagst es?“, zischte sie erbost. „Nichts getan, sagst du? Und was ist mit Nicholas? Und mit der Herrin? Du hast sie alle verhext!“, schrie sie plötzlich unbeherrscht. „Nur deinetwegen hat Nicholas sich von mir abgewandt, genauso wie seine törichte Mutter. Wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich jetzt die neue Herrin. Aber nein, du musstest ja allen die Köpfe verdrehen!“ Ihre Miene zeigte reine Abscheu, während sie ihr Gegenüber von Kopf bis Fuß musterte. „Aber mit Nicholas war es nicht genug, nicht wahr? Als du sicher warst, dass sein Interesse nur dir allein gehörte, hast du begonnen, dich zu langweilen, hab ich Recht? Und da hast du beschlossen, deine Macht an einem weiteren Mann zu erproben. Und wer hätte dafür besser getaugt als der Bruder deines Bräutigams? Victor hat dir gefallen, nicht wahr? Er ist ja auch vom gleichen Schlag wie du. Aber du wolltest gar nicht wirklich den einfachen Mann. Du wolltest immer nur den Adeligen, weil nur der dir das Leben bieten konnte, das du anstrebtest. Und als du merktest, dass man dein falsches Spiel bald entdecken würde, musstest du handeln!“
    Celia starrte die wütende Frau verständnislos an, um im nächsten Augenblick einen entsetzten Schrei auszustoßen, weil Mary mit zwei schnellen Schritten bei ihr war und ihr langes Haar packte. Gleich darauf wurde sie in den Fackelring zurückgezerrt.
    „Du bist noch nicht einmal davor zurückgeschreckt, deine kleine Freundin für dein mieses Spiel einzuspannen“, wütete Mary. „Weil du keinen anderen Weg gesehen hast, hast du Victor wiederum verhext, damit er sich nicht länger an deine Röcke klammert, sondern sich Venice zuwendet! So wolltest du ihn aus dem Weg schaffen, damit Nicholas nichts merkte. Und als man dir auf den Kopf zusagte, dass du eine Hexe bist, hast du dich im Kloster verkrochen, um allen zu zeigen, wie unschuldig und fromm du doch in Wirklichkeit bist. Schlau, wirklich. Aber jetzt ist es genug. Ich werde deiner Hexenkunst ein Ende setzen. Du wirst brennen, meine Liebe! Und wenn nichts mehr von dir da ist, wird alles so sein, wie ich es mir vorgestellt habe.“
    Celia war wie gelähmt. Wie zur Salzsäule erstarrt, stand sie mitten im Fackelkreis und sah die Ereignisse wie plötzlich verlangsamt ablaufen. Den Mann, der sich jetzt schleunigst davonmachte, meinte sie aus der Tür schweben zu sehen, wobei er sich ununterbrochen bekreuzigte. Und Marys Finger, die nach einer Fackel griffen, um sie an Celias langen Rock zu halten, schienen eher Raubvogelklauen zu gleichen denn einer menschlichen Hand. Sie betrachtete die rauchenden Flämmchen, die schnell und hungrig an ihrem Gewand hinaufkrochen, und wunderte sich für die Dauer eines Herzschlages darüber, dass sie keinerlei Wärme oder Schmerzen spürte. Doch dann wurde ihr plötzlich klar, dass sie selbst ihren eigenen Körper nicht wahrnahm, weil ihre Glieder so kalt und empfindungslos waren, als wären sie nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Stein. Und genauso fühlte sie sich auch innerlich. Aus, dachte sie gleichgültig. Man wollte sie nicht länger hier dulden, warum also kämpfen? Niemand glaubte ihr, weil jedermann davon überzeugt war, sie sei eine gottlose Person. Und der Mann, an den sie ihr Herz verloren hatte, würde einer anderen gehören. Wozu sollte sie da noch weiterleben? Es gab keinen vernünftigen Grund dafür.
    Langsam, mit

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