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HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

Titel: HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: tina
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und ihrer Schiffe nicht gerade große Sorgfalt walten
    ließen. Durch den direkten Kontakt mit Sozoas’ Bewußtsein habe ich erfahren, daß dieser Fehler die
    gesamte Technik betrifft. Um das vom Beschleuniger erzeugte, enorm große und starke Warpfeld zu
    kontrollieren, müssen alle Komponenten genau aufeinander abgestimmt sein. Computersimulationen
    könnten die Durchführbarkeit eines solchen Projekts bestätigen, doch die Sperianer waren einfach
    nicht imstande, es in der Praxis zu realisieren.«
    »Aber mit unseren technischen Möglichkeiten und Ressourcen…«, überlegte Janeway laut.
    Tuvok schüttelte den Kopf. »Diese Sache geht nicht nur über unser technisches Potential hinaus,
    sondern wahrscheinlich auch über das von Starfleet. Vor sechsunddreißig Jahren experimentierten
    Wissenschafter der Föderation mit einem ähnlich strukturierten Beschleuniger. Sie stellten ihre
    Bemühungen ein, als sich herausstellte: Es gab keine Möglichkeit, die gewaltigen Energiemengen
    zuverlässig zu kontrollieren.«
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    Oberhaupt Janeway nickte. »Ja, ich habe davon gelesen. Das Charles-Montgomery-Projekt. Mehrere
    Raumschiffe wurden zerstört, wenn ich mich recht entsinne.«
    »Sie implodierten bei der Warpbeschleunigung«, sagte Tuvok. »Sechsundzwanzig erfahrene Offiziere
    kamen dabei ums Leben. Man sprach von einer schrecklichen Katastrophe und legte das Projekt zu
    den Akten.«
    »Aber wenn der sperianische Warpbeschleuniger gar nicht richtig funktionieren konnte - warum ihn
    dann sabotieren?« fragte Janeway. »Warum nicht einfach bis zum Fehlschlag der ersten Tests warten?«
    »Ganz offensichtlich glaubten die Saboteure, daß der Zylinder tatsächlich wie vorgesehen
    funktionierte.«
    »Ich verstehe das nicht. Neelix meinte, die Sperianer hätten keine Feinde. Wem könnte an Sabotage
    gelegen sein? Vielleicht den Kazon?«
    »Das halte ich für unwahrscheinlich, Captain. Ich glaube vielmehr, daß die Schuldigen Sperianer sind.«
    »Bitte erklären Sie das.«
    »Die Geschichte des hiesigen Warpbeschleunigungsprojekts ist lang und ziemlich kompliziert. Um sie
    zu verstehen, sollten Sie zunächst einen Überblick in Hinsicht auf die sperianische Gesellschaft
    gewinnen. Genau dort liegt der Grund für das Problem.«
    Oberhaupt Janeway lehnte sich zurück. »Ich bin ganz Ohr.«
    »Im wesentlichen besteht die sperianische Kultur aus verschiedenen Kulturen, die vorübergehende
    Bündnisse schließen, um dieses oder jenes gemeinsame Ziel zu erreichen. Das Resultat ist eine sehr
    komplexe Bürokratie. Derzeit gibt es drei für uns interessante Kasten. Die Industrie-Kaste kümmert
    sich um Bau und Wartung aller Anlagen, die mit der Raumfahrt zu tun haben. Die Militär-Kaste ist für
    Verteidigung, Erforschung und Nutzung des sperianischen Raums zuständig. Die Tech-Kaste hat den
    Warpbeschleuniger entwickelt und zusammen mit der Industrie-Kaste gebaut. Die Militär-Kaste
    versuchte, das Projekt während einer frühen Phase unter Kontrolle zu bringen; sie wies darauf hin, es
    fiele in ihren Zuständigkeitsbereich. Die Allianz aus Tech-Kaste und Industrie-Kaste vereitelte diese
    Bemühungen, und daraufhin trug man die Angelegenheit dem Kastenrat vor. Nach jahrelangen
    polemischen Diskussionen, Konflikten und Streitereien entschied man schließlich zugunsten der Tech-
    Kaste.«
    »Woraufhin die Militär-Kaste versuchte, das Projekt scheitern zu lassen«, vermutete Janeway.
    »Unglücklicherweise ist die Sache nicht ganz so einfach. Innerhalb jeder Kaste existieren Subkasten,
    die Interessen mit anderen Kasten teilen. Man kann einer oder vielen Subkasten angehören - es hängt
    von den jeweiligen Interessen und Familienbanden ab. Zum Beispiel der Sperianer an Bord unseres
    Schiffes. Als Mitglied der Tech-Kaste gehört er auch zu den Subkasten des Bergbaus und der
    Landwirtschaft. Hinzu kommt die Mitgliedschaft in einer speziellen industriellen Subkaste. Sozoas’
    erste Mutter gehört zur Tech-Kaste - deshalb sieht er dort seinen wichtigsten Platz. Die sekundäre
    Mutter ist Mitglied der Landwirtschaft-Subkaste, was dazu führt, daß Sozoas ihr ebenfalls angehört.
    Sein Vater ist Mitglied der Bergbau-Kaste, bei der es sich eigentlich um einen Teil der Industrie-Kaste
    handelt. Allerdings hat sie einen eigenen Sitz im Kastenrat, was bedeutet…«
    »Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen«, warf Janeway ein. »Mir schwirrt bereits der Kopf von all den
    Kasten und Subkasten. Wenn es in der sperianischen Kultur so zugeht… Dann

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