Hinter Geschlossenen Lidern
trank Smirnoff wie andere Wasser, schien kaum eine Wirkung zu spüren. Ich wunderte mich, dass er sich das als Sportler leisten konnte. Wie ich später erfuhr, hatte er sich erstens Urlaub genommen und war zweitens genauso wenig daran gewöhnt wie ich. Er vertrug nur einfach mehr und trank, weil er ebenso angespannt und nervös war wie ich.
Ich sei ihm bereits vor ein paar Jahren aufgefallen, als ich noch in Mailand spielte. Von da an träumte er von mir, wie er es ausdrückte, bemühte sich, so viel über mich herauszufinden, wie er konnte. Das meiste suchte er sich übers Internet zusammen, aber die Sache mit meinem geänderten Vornamen und dem Adelstitel erfuhr er durch Zufall.
Es war unglaublich, aber er kannte meine Schwester! Er lernte Laura nach einem Pokalspiel in Rom kennen. Sie war eine der Mannschaftsbetreuerinnen und feierte am Abend mit ihnen den Sieg. Damals war sie noch nicht verheiratet gewesen. Den ganzen Tag schon wollte er sie auf unsere Namensgleichheit ansprechen. Doch erst nach ein paar Gläsern Bier und zu vorgerückter Stunde überwand er seine Hemmungen.
“Cordone ...”, hatte er gesagt und sie gefragt, ob sie einen Luca kenne.
Laura kann nicht mehr ganz nüchtern gewesen sein oder Dag war ihr auf Anhieb ungewöhnlich sympathisch, sonst hätte sie ihm nie erzählt, wer ich war. Nicht einmal Kim wusste davon.
“Wir mailen hin und wieder miteinander, verfolgen gemeinsam deine Karriere. Aber keine Angst, ich habe ihr nicht gesagt, dass ich dich kennengelernt habe.”
“Kannst du ruhig.”, sagte ich mutwillig und er sah mich erstaunt an.
Insgeheim war ich nachher doch froh, dass er es mir überließ, was ich Laura erzählen wollte. Ich war mir ja selbst noch nicht klar darüber, was genau ich fühlte. Ein großer Teil der Nervosität, die ich in seiner Nähe spürte, kam sicher daher, dass etwas in mir mit ihm Dinge tun wollte, für die ich noch vor kurzem nur Verachtung übrig gehabt hätte, für die mich meine Freunde geradezu hassen würden, wenn sie es erfuhren. Ich war innerlich zerrissen, war dabei, mich aus all dem hinauszukatapultieren, was mir bisher etwas bedeutet hatte und das nur, weil mein Schwanz keine Ruhe gab.
“Du hast keine Geheimnisse vor deiner Schwester? Sie wird es sich wahrscheinlich auch denken können, dass du bei mir bist, wenn sie hört, dass du nach dem Spiel in Oslo geblieben bist. Sie weiß ja, dass du das Tor gegen mich erzielt hast.”
Ich nickte beklommen. “Du hast ihr also nichts verschwiegen.”, stellte ich fest und meinte sein Verlangen nach mir.
Er sah weg. “So ungefähr.” Er vertiefte sich in sein Wodkaglas.
Wenn ich nach Hause kam, würde ich Laura, dieser kleinen Hexe, via Internet ihren süßen Po versohlen, weil sie mich nicht vorgewarnt hatte, bevor ich nach Norwegen aufgebrochen war.
Ich fragte Dag nicht, was das mit der versuchten Vergewaltigung nach der Pokerrunde gewesen war, denn ich wusste, wozu man fähig war, wenn einem vor lauter Begierde der Verstand zwischen die Beine rutschte. Und Dag musste schon sehr lange heiß auf mich gewesen sein – noch dazu völlig hoffnungslos, denn er wusste ja, wer Kim war. Als Fußballer hatte er kaum Chancen, sich abzureagieren. Jeder Schritt wurde beobachtet.
Ich kannte jemanden, der deswegen ein aufwändiges Fassaden-Gebäude um sich errichtet hatte mit Ehe, Kindern und allem Drum und Dran. Tagsüber zeigten sie sich gemeinsam in der Öffentlichkeit, nachts ging er mit seinem Nachbarn ins Bett und sie mit dem Kindermädchen. Denn wen die Journalisten erwischten, war eine Woche lang Thema Nummer eins in den Zeitungen und die Karriere konnte er knicken. Kein Wunder, dass Dag auf die Idee gekommen war, mich die Villa ‘abarbeiten’ zu lassen.
Mitten in meine Gedanken hinein legte er mir seine schwere Hand auf den Oberschenkel. Ich sah nach unten auf seine langen kräftigen Finger, die in einer besitzergreifenden Geste meine Muskeln umschlossen – und ließ sie da liegen. Ihre Wärme drang durch den Denim meiner Jeans, ließ mein Bein kribbeln und meine Hoden verkrampften sich. Der Druck seiner Berührung zog mir bis in die Spitze meines Schwanzes und versetzte mein Blut in Aufruhr.
Als ich aufsah, begegnete ich seinem brennenden Blick. Ohne bewusst einen Entschluss gefasst zu haben, stand ich auf, zog mir mein Shirt über den Kopf, warf es achtlos beiseite und sah ihn herausfordernd an. Er starrte mir auf die Nippel, die sich prompt aufrichteten. Allein von seinem Blick bekam ich eine
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