Historical Band 303
reagierte auf das Verlangen, das Bram in ihr weckte. Sie waren verheiratet. Alles hatte seine Richtigkeit. Trotzdem war sie nervös wie ein junges Mädchen.
„Bram“, flüsterte sie und wandte das Gesicht zur Seite. „Nicht hier.“ Zu viele konnten sie sehen. Sie fürchtete, dass er völlig vergessen hatte, wo sie waren.
Als er sie losließ, zeigte sein Gesicht eine wilde Entschlossenheit. „Ich gebe dir Zeit, noch etwas zu essen, wenn du willst. Danach gehörst du mir.“
Damit ließ er sie allein und ging zu Alex. Nairna setzte sich und versuchte, ihre verwirrten Gedanken zu ordnen.
Heute Nacht würde er sie besitzen. Er würde nicht mehr nur dem Namen nach ihr Mann sein.
Sie versuchte, ruhiger zu atmen und hing ihren Gedanken nach. Brams Küssen nach zu schließen, konnte es eine angenehme Nacht werden. Außerdem war sie kein Mädchen mehr, das Angst vor der Hochzeitsnacht hatte. Es gab nichts, wovor sie Angst haben müsste.
Aber etwas an Bram trieb ihren Pulsschlag in die Höhe. Ihr Körper verzehrte sich insgeheim nach ihm. Mit halbem Ohr erhaschte sie einige derbe Späße der Männer. Auch wenn sie wusste, dass sie es nicht böse meinten, machte es sie nervös. Immer wieder fragte sie sich, wie es wohl mit Bram sein würde.
Noch bevor sie sich wieder beruhigt hatte, kehrte er zurück.
„Alex hat einen Platz für uns gefunden. Wir gehen jetzt schlafen.“
Schlafen? Seinem hungrigen Blick nach zu schließen war Schlaf das Letzte, woran er dachte.
Tief durchatmen, dachte sie. Du teilst nur das Bett mit ihm, nichts weiter. Aber ein Kribbeln überlief sie bei dem Gedanken, dass sie nackt unter ihm liegen würde.
Die Männer stießen Hochrufe aus, während Bram sie durch die Menge führte. Doch als einige ihnen folgen wollten, warf Bram ihnen einen drohenden Blick zu.
„Wenn du gute Ratschläge brauchst, Junge …“
„Brauche ich nicht.“ Er wedelte mit der Hand. „Geht zu eurem Bier und lasst mich und meine Braut in Ruhe.“
„Gib ihr einen Kuss von uns!“, verlangte Ross und machte schmatzende Geräusche.
Nairna wollte nur noch ihren Späßen entkommen. Auch wenn sie es nur gut meinten, sie wollte nicht dauernd daran erinnert werden, was die Nacht für sie bereithielt.
„Alex sagt, wir können in einer der Lagerhütten schlafen“, meinte Bram und führte sie nach draußen. „Ein Bett gibt es aber nicht, tut mir leid.“
Immer noch besser als im Turm zwischen den Hunden zu schlafen, dachte Nairna.
„Ich habe doch eine Matratze mitgebracht“, erinnerte sie ihn. „Wir könnten sie zusammen mit den Laken vom Karren holen.“
„Ich hole alles.“ Er deutete auf eine der Lehmhütten. „Heute Nacht bleiben wir hier, und morgen früh suchen wir uns dann etwas Eigenes.“
Bevor er ging, legte er den Arm um ihre Taille. „Nairna, ich verspreche dir, alles wird gut. Ich werde dir nicht wehtun.“ Er beugte sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann drehte er sich um und ging zum Wagen. Sie schlang die Arme um sich. Ihr war, als hätte sein Kuss ihr eine Marke aufgedrückt.
Immerfort musste sie an die bevorstehende Nacht denken. Um sich abzulenken, ging sie in die Hütte. Drinnen roch es muffig und feucht. In einer Ecke waren Säcke voll Gerste und Hafer gestapelt, Nahrungsvorrat und Saatgut für das nächste Jahr.
Der Raum war rechteckig und vielleicht acht Fuß breit. Sie schien sich eher zum Unterstellen von Pferden zu eignen. Aber auf jeden Fall war es besser, als draußen zu schlafen.
Nairnas Haut fühlte sich langsam kalt an, und ihre Nervosität stieg. Wenn es so weit ist, dann lieg einfach still, ermahnte sie sich. Beuge dich ihm und lass ihn tun, was ihm gefällt.
Sie hatte keine Angst vor dem Liebesakt, sie hatte nur Angst, Bram zu enttäuschen. Wenn ihr Mann das Bett mit ihr geteilt hatte, waren seine Gedanken immer weit weg gewesen und alles andere nichts als kalte Pflichterfüllung. Als die Zeit dahinging und sie nicht schwanger wurde, da schien das Ganze immer weniger Sinn zu machen.
Aber heute Nacht würde es vielleicht anders sein. Sie betete darum, dass Bram ihr das Kind schenkte, das sie sich so verzweifelt wünschte. Langsam strich sie sich mit der Hand über den Bauch. Die Sehnsucht danach füllte sie ganz aus.
Bram kam zurück. Er legte die Matratze auf die Erde und ließ die Laken darauf fallen. Danach hielt er inne und sah Nairna an. Seine ausgeblichene Tunika schimmerte hell im Mondlicht.
Sein Blick ließ keinen Zweifel daran, wie sehr er
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