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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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herum und holte sich den Schemel, der vor der Kommode stand. Bevor Faye oder Greta sie daran hindern konnten, hob sie ihn und zerschmetterte mit seinen Beinen die Glasscheibe.
    „Kinder, lauft weg!“, brüllte sie mit aller Kraft. „Geht in Deckung!“
    Dann ging das Höllenfeuer los. Die ersten Schüsse gab der Hilfssheriff drinnen im Saloon ab. Er feuerte wild auf die Straße. Die Bankräuber suchten Deckung und antworteten mit einigen Gewehrschüssen. Währenddessen liefen die Kinder in ihrer Panik wie aufgescheuchte Hühner wild durcheinander. Einige rannten ins Gässchen zurück, andere suchten bei einem ausrangierten Fuhrwerk Schutz. Von den kleineren blieben welche starr vor Schreck einfach stehen, sie waren zu verstört, um sich bewegen zu können. Sarah hielt sich am Rahmen des zerborstenen Fensters fest. Bei jedem Schuss durchfuhr sie ein tödlicher Schreck, und sie betete im Stillen, keines der Kinder möge verletzt werden.
    So plötzlich, wie es angefangen hatte, verstummte das Gewehrfeuer aus dem Saloon. Entweder hatte der Hilfssheriff die Kinder entdeckt, oder er hatte seine Munition verschossen.
    Dooley war beim ersten Schuss außer Reichweite geflüchtet und vom Pferd abgestiegen. Er kauerte hinter seinem Pferd und peilte die Lage, während seine Kumpane nach seiner Anweisung das Feuer erwiderten.
    „Schnappt euch die Gören!“, grölte er. „Beeilt euch. Wir gehen rein.“
    Die Handvoll kleinerer Kinder auf der Straße war am ungeschütztesten. Mit vor Angst aufgerissenen Augen folgte das Grüppchen schweigend den bewaffneten Männern zum Eingang des Crimson Belle. Hinkend war Dooley näher gekommen. Er presste sich jetzt flach an die Außenwand des Hauses neben der offenen Flügeltür, das entsicherte Gewehr in der Hand.
    Die Satteltaschen hatte er sich über die Schulter gehängt. Um den linken Oberschenkel trug er einen grob verknoteten schmutzigen Lappen.
    „Hört mir gut zu, ihr da drinnen“, rief er. „Wir haben ein Häufchen von Kindern bei uns, und die bringen wir jetzt mit rein. Wenn ihr nicht wollt, dass ihnen etwas geschieht, werft ihr eure Schusswaffen besser mitten im Raum auf einen Haufen. Alle!“
    Tödliches Schweigen lastete auf der Straße. Dann hörte man, wie im Saloon Gewehre zu Boden geworfen wurden.
    „Sind das alle?“, rief Dooley in die folgende Stille hinein.
    „Es sind alle, Mister.“ Die Stimme, die antwortete, klang jung und furchtsam. „Lassen Sie die Kinder gehen, und Sie können in Frieden weiterreiten.“
    „Dürfen wir das?“ Dooleys Gelächter schallte durch die Straße. „Mir scheint, wir müssen uns erst mal unterhalten.“
    „Dann kommen Sie herein“, rief der Hilfssheriff mit zittriger Stimme. „Hier ist keiner bewaffnet. Bitte tun Sie den Kindern nichts.“
    Ohne sich um irgendwelche Zuschauer zu kümmern, hing Sarah am offenen Fenster, als die Gesetzlosen die Kinder nacheinander in den Saloon schickten, zwischen ihnen trat Dooley ein. Das entsicherte Gewehr hielt er locker in der Hand. Man hörte einen Schuss, zwei weitere folgten. Dann herrschte Grabesstille.
    Sarah trat vom Fenster zurück. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu. Greta schluchzte nur. Faye war unter dem Rouge kalkweiß.
    „Wir müssen etwas unternehmen“, keuchte sie.
    Sarah nickte und zerbrach sich den Kopf. Trotz des Schocks musste ihr doch irgendetwas einfallen. Vor allem war es wichtig, nach den Kindern zu sehen. Danach …
    Aber darüber hinaus konnte sie nicht denken. Bevor sie nicht wusste, ob sie heil und überhaupt noch am Leben waren, fiel ihr sowieso nichts ein.
    Sie kroch in ihrem seidenen smaragdgrünen Kleid zu den beiden anderen Frauen und zog sie dicht an sich. „Ich werde als Erste hinuntergehen. Ich kenne den Anführer. Vielleicht kann ich mit ihm reden.“
    „Nein!“, widersprach Greta. „Er wird dich erschießen. Er wird uns alle erschießen.“
    „Still jetzt.“ Sarah umfasste Gretas Arm. „Wir dürfen jetzt nicht an unsere eigene Sicherheit denken. Nicht in dieser Situation, mit den Kindern dort unten. Aber ich brauche eure Hilfe.“
    „Sag uns, was wir tun sollen.“ Fayes Hand zitterte zwar, aber ihre Stimme klang resolut.
    „Nur dies“, zischelte Sarah. „Was auch immer ich dort unten erzähle, was ich den Männern vorschwindele, ihr unterstützt mich und bestätigt es als die Wahrheit. Habt ihr verstanden?“
    „Ja.“ Greta rieb sich die Augen. „Wir werden Zoe sagen, dass sie es auch so machen soll.“
    An Zoe und ihren Kunden

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