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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hand­ha­ben­de Klein-Hub­schrau­ber, die je­dem land­ge­bun­de­nen Fahr­zeug über­le­gen wa­ren. Ich sah nur einen über­schwe­ren Tur­bo-Last­zug, der mit ei­nem Tem­po von et­wa hun­dert Mei­len in Rich­tung Jack­son­ville fuhr.
    Dicht vor uns wuchs das ge­wal­ti­ge Ge­bäu­de des kürz­lich fer­tig­ge­stell­ten Ma­ri­ne­hos­pi­tals aus dem Bo­den. Ich er­blick­te große Fens­ter­fron­ten, kühn ge­schwun­ge­ne Stahl­be­ton­trä­ger und ge­pfleg­te Park­an­la­gen.
    Die Ma­schi­ne ruck­te plötz­lich der­art hef­tig nach oben, daß ich hart in den Sitz ge­drückt wur­de. Ehe ich noch flu­chen konn­te, er­schi­en wie­der das Ge­sicht des Kon­trol­l­of­fi­ziers.
    »Ich bit­te um Ent­schul­di­gung«, gab er has­tig durch. »Sie müs­sen auf dem Dach ste­hen, wenn der Bom­ber lan­det.«
    Er schal­te­te wie­der ab. Ich be­merk­te den ver­ständ­nis­lo­sen Blick mei­nes Kol­le­gen.
    »Wie war das? Hat der eben Bom­ber ge­sagt?«
    Är­ger­lich auf­la­chend stell­te ich fest, daß wir un­sanft auf dem Kunst­stoff­be­lag des Dach­lan­de­plat­zes auf­setz­ten. Be­son­ders be­hut­sam gin­gen die Män­ner in der Fern­steu­er­zen­tra­le nicht mit uns um.
    Es grenz­te an ein Phä­no­men, wenn man sich in un­se­rem Ver­ein nicht lau­fend wun­dern müß­te. Das klingt selt­sam, aber es ist so.
    »Strei­fen Sie Ih­re Mas­ke über. Da kom­men Leu­te.«
    Auch ich nahm die Syn­t­ho­fo­lie aus der Brust­ta­sche und zog sie mit ge­üb­tem Griff über den Kopf. Das Ma­te­ri­al schmieg­te sich dicht an mei­ne Haut, wo­durch ich ein an­de­res Aus­se­hen er­hielt. Wenn man nicht ge­nau hin­sah, war die Mas­ke über­haupt nicht zu be­mer­ken, da die Fo­lie je­de Mus­kel­be­we­gung na­tur­ge­treu nach­zeich­ne­te.
    Ich ver­bes­ser­te den Lip­pen­sitz und fuhr noch­mals glät­tend über mei­ne Haa­re, die eben­falls einen ver­än­der­ten Farb­ton an­ge­nom­men hat­ten. Die Rän­der der Mas­ke ver­schwan­den un­ter dem Kra­gen, so daß wir nun nach den Dienst­vor­schrif­ten der GWA »ge­klei­det« wa­ren.
    Zi­schend schwang das ova­le Schott un­se­rer Druck­ka­bi­ne auf. Wäh­rend ich nach drau­ßen sprang und fe­dernd in die Knie ging, er­kann­te ich in den kor­rekt grü­ßen­den Per­so­nen zwei Of­fi­zie­re des Luft­waf­fen-Si­cher­heits­diens­tes. In ih­rer Be­glei­tung be­fand sich auch ein Zi­vi­list, der sich mit den Wor­ten vor­stell­te:
    »Ser­geant Ki­na­gon, Sir. Ge­hei­me-Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei. Sie sind Ma­jor HC-9?«
    »Bin ich, Ser­geant. Mei­ne Mar­ke.«
    Ich griff in die Hüft­ta­sche und öff­ne­te das strah­lungs­si­che­re Etui aus Po­tro­nin-Plast. Nach­dem der De­ckel auf­ge­sprun­gen war, schau­te der Kol­le­ge vom FBI blin­zelnd auf die röt­lich flim­mern­de GWA-Er­ken­nungs­mar­ke mit dem cha­rak­te­ris­ti­schen Atom­mo­dell. Es han­del­te sich um ein ra­dio­ak­tiv strah­len­des Ele­ment, des­sen Ord­nungs­zahl über der des Ura­ni­ums lag. Das fluo­res­zie­ren­de Leuch­ten war un­ver­kenn­bar.
    So­gar un­se­ren fä­hi­gen Kern­phy­si­kern war es nicht ge­lun­gen, das na­tür­li­che, auf dem Mond ent­deck­te Ele­ment, das die Be­zeich­nung »Lu­na­ri­um« er­hal­ten hat­te, künst­lich nach­zuah­men. Es gab nur ge­ring­fü­gi­ge Men­gen da­von. Aus die­sem Ma­te­ri­al wa­ren un­se­re ein­ma­li­gen Er­ken­nungs­mar­ken ge­prägt wor­den, de­ren Durch­mes­ser vier­zig Mil­li­me­ter be­trug.
    Ki­na­gon sah zu uns auf.
    »Dan­ke, Sir. In Ord­nung. Wol­len Sie mir bit­te fol­gen.«
    Die bei­den Of­fi­zie­re des Si­cher­heits­diens­tes schwie­gen, aber ih­re for­schen­den Bli­cke wa­ren nicht zu über­se­hen. Sie mus­ter­ten uns un­auf­fäl­lig, je­doch so ein­ge­hend, als wä­ren wir Ver­tre­ter ei­ner sel­te­nen Tier­gat­tung.
    Mein Kol­le­ge klapp­te die Ka­bi­nen­tür zu und leg­te den Kopf in den Nacken. Auch wir sa­hen in den tief­blau­en, wol­ken­lo­sen Him­mel Flo­ri­das, an dem so­eben ein sil­bern blit­zen­der Rie­sen­kör­per auf­tauch­te.
    Es war ein Or­bit-Fern­bom­ber mit ei­nem über­schwe­ren Atom­trieb­werk. Ich konn­te deut­lich se­hen, wie der flam­men­de

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