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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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Bauchs. »Ich komme bestimmt bestens zurecht, du kennst mich doch. Sag deinen Eltern liebe Grüße und hab eine schöne Zeit, zwölf Tage nach Weihnachten sehen wir uns wieder!«
    Ich kletterte in den vollgepackten Wagen und fuhr los, Lauras zierliche Gestalt winkte mir im Rückspiegel zu, bis ich um die Ecke bog, und mir wurde bewusst, wie lieb ich meine beste Freundin hatte.
    Nachdem Oma nun nicht mehr lebte – gab es denn sonst irgendwen auf der ganzen Welt, dem ich wirklich am Herzen lag? Oder der mir wirklich am Herzen lag? Mir fiel niemand ein … und das erschien mir auf einmal schrecklich traurig. Ich hatte noch andere Freunde, aber die meisten von ihnen waren auch Alans Freunde gewesen, und ich hatte sie nach dem Unfall aus meinem Leben verdrängt.
    Wenn meine Baby-Pläne Wirklichkeit würden, hätte ich jedoch bald einen Menschen zum Liebhaben, der meine Liebe erwidern würde …
    Meine Stimmung besserte sich zusehends, je weiter ich mein Zuhause hinter mir ließ, so wie immer. Denn zu den Freuden jedes Auftrags gehörte es, dass niemand mich kannte und keiner etwas über meine Vergangenheit wusste oder sich allzu sehr dafür interessierte: Ich war einfach nur die zupackende, tüchtige Holly Brown von der Agentur Homebodies, die ihren Job machte – eine Art Mary Poppins aus Merchester.

Kapitel 3
    Weasel Pot
    Ich habe mich mit Hilda und Pearl angefreundet, die in der Unterkunft neben mir schlafen, und sie weisen mich in dem neuen Lazarett in alles ein. Wie bei vielen anderen Krankenschwestern scheint es ihr Hauptbestreben zu sein, bald zu heiraten, vorzugsweise einen der jungen Ärzte, und sie neckten mich, bis ich ihnen erklärte, dass ich meinen Liebsten in den ersten Kriegsmonaten verloren habe und nun die Krankenpflege als meine Lebensaufgabe ansehe.
    November 1944
    Little Mumming lag in einem kleinen Tal unter einem der Beacons: der Hügel, die sich als Kette durch East Lancashire ziehen, und auf denen früher, als eine Art Frühwarnsystem, eine Reihe von Leuchtfeuern entzündet werden konnte.
    Auf der Karte hatte es so ausgesehen, als wäre der Ort nicht weit von der Schnellstraße entfernt, doch die Sparversion einer Landstraße schlängelte sich endlos auf und ab, bot mir gelegentlich einen verlockenden Ausblick auf den fernen Snowehill mit einem gedrungenen Turm auf dem Gipfel, schien mich dem Ziel allerdings nicht im Mindesten näher zu bringen.
    Endlich erreichte ich eine T-Kreuzung, an der laut Wegweiser eine steile, einspurige Straße hinauf nach Little Mumming und Great Mumming führte – obwohl höchst verwirrenderweise auch geradeaus ein Schild nach Great Mumming zeigte. Hier führten anscheinend alle Straßen nach Great Mumming.
    Ich nahm die scharfe Linkskurve und hoffte inständig, dass mir kein Fahrzeug aus der anderen Richtung entgegenkam, denn obwohl es hin und wieder Ausweichbuchten gab, war die Straße zu allem Überfluss an beiden Seiten auch noch von hohen Trockensteinmauern gesäumt, sodass ich nicht sehen konnte, was mich hinter den zahlreichen Haarnadelkurven erwartete.
    Neben einem zerfurchten Feldweg passierte ich einen Felsbrocken, auf den der Name »Weasel Pot Farm« gemalt war (ob man dort Wiesel-Eintopf aß?), und schaltete einen Gang runter. Ob wohl jemals ein Dorf in Sicht käme?
    Dann überquerte ich eine alte, bucklige Steinbrücke, bog nach einem zweiflügeligen schmiedeeisernen Tor um eine letzte Kurve und bremste ab – denn vor mir wurde die Straße eben und gab den Blick frei auf Little Mumming in seiner ganzen winterlichen Pracht.
    Es war ein zusammengekauerter Weiler aus grauen Naturstein-Cottages mit einem Pub und einer kleinen Kirche, die sich um eine offene Grünfläche scharten, auf der Schafe emsig am Gras rupften, als hinge ihr Leben davon ab. Die Winter hier oben waren vermutlich ganz schön rau.
    Hoch oben an der Flanke des Hügels war mit nur wenigen geschwungenen Linien in stumpfe rote Erde oder Sandstein das keltisch wirkende Abbild eines Pferdes geritzt, eine alte Hügelzeichnung oder vielleicht auch eine neuzeitliche Verschönerung der Landschaft.
    Kurz darauf fuhr ich weiter, parkte am Rand der Grünfläche und stellte den Motor ab. Nach der steilen Bergauffahrt brauchte ich einen Augenblick, um meine verkrampften Hände vom Lenkrad zu lösen.
    Das Dorf sah aus, als sei es organisch aus dem Erdboden gewachsen, sämtliche Wände und Dächer waren mit Moos und Flechten bedeckt. Es wehte ein scharfer Wind, und da es früher Vormittag war,

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