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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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sie anschaute. Dass er zur Kamera hochgesehen und ihr geradewegs in die Augen geblickt hatte.
    »Jetzt bist du meine kleine Hure«, zischte John ihr ins Ohr. Oder war es Dag …?
    »Nein«, antwortete sie trocken.
    Und im nächsten Augenblick zertrümmerte sie ihm die Nase.
    *
    »Hier.«
    Rilke schien seine Misere bemerkt zu haben. Sie rollte sich von Sophie weg und kramte ihre Handtasche hervor.
    Eine kleine blaue Pille und eine zweite, weiße.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis er begriff. Dann schluckte er beide und spülte sie mit dem letzten Rest aus der Tequilaflasche hinunter.
    Die Wirkung setzte quasi sofort ein.
    Er war zurück!
    Back in the fucking Game!
    *
    Ihr rotierender Ellbogen hatte ihn direkt über der Nase getroffen. Ein Knirschen von Knochen und Knorpel, die nachgaben, dann war sie frei.
    Sie stieß sich mit den Knien ab und rollte sich aus dem Bett. Dann hob sie, beide Füße fest auf den Boden gestemmt, die geballten Fäuste vor sich in Verteidigungshaltung.
    Doch dieser Mann war nicht Dag. Der Gegenangriff war nur halbherzig. Vom Bett aus gab er ihr eine Ohrfeige mit der Rückseite der Hand, die nicht seine kaputte Nase hielt. Vermutlich war er nicht daran gewöhnt, dass jemand Widerstand leistete – zumindest nicht ernsthaft.
    Rebecca parierte den Schlag mühelos, und als er versuchte, aus dem Bett zu steigen, hebelte sie ihn um. Er krachte der Länge nach auf den Boden. Rasch bohrte sie ihm das Knie in den Rücken, während sie seinen Arm mit einem steinharten Schultergriff hochdrehte.
    Ihr war noch immer leicht schwindlig, aber der Adrenalinschock hatte ihre Sinne wieder einigermaßen auf Vordermann gebracht.
    »Wir werden Folgendes tun«, sagte sie, so ruhig sie konnte. »Gleich werde ich dich loslassen, danach werde ich mich anziehen und hier weggehen. Mein Vorschlag ist, dass wir ganz einfach so tun, als wäre das alles nie passiert. Ich habe dir nicht erzählt, was ich beruflich mache – ich bin Polizistin, und solltest du versuchen, mich noch einmal zu bespringen, versichere ich dir, dass du den Rest des Abends im Arrest von Norrmalm verbringen wirst mit Verdacht auf Vergewaltigung und Körperverletzung. Nicke, wenn du mich verstanden hast!«
    Sein Kopf hob und senkte sich mechanisch.
    Ein rotes Rinnsal lief von seiner Nase auf den weißen Teppich, aber er sagte kein Wort.
    »Gut! Du darfst gleich aufstehen und dich verarzten …« Sie blickte zu dem Bildschirm, auf dem das Trio offenbar frische Fahrt aufgenommen hatte. »Aber zuerst erzählst du mir, was mein kleiner Bruder auf deinem Fernseher macht …«

ACHTUNDZWANZIG
    Joe Blown
    Forum der Säulen der Gesellschaft
    Beitrag gepostet am: 21. Dezember, 06:51
    Von: MayBey
    Manchmal kommt es tatsächlich vor, dass Leute das bekommen, was sie verdienen.
    Aber nicht oft genug …
    Zu diesem Beitrag gibt es zwei Kommentare.
    *
    Er wachte langsam auf.
    Sein Mund war staubtrocken, die Zunge am Gaumen festgeklebt, und das meteorologische Institut hatte soeben eine Warnung vor heranziehenden Kopfschmerzen der Stufe Rot herausgegeben. Außerdem war er nackt. Das überraschte ihn nicht.
    Etwas unerwarteter war die Tatsache, dass seine Hände und Füße jeweils mit einem Seidenband an den Bettpfosten festgeknotet waren. Er wand sich, um loszukommen, und fühlte, wie sich die Wachsflecken von seiner Brust lösten. Was für eine Nacht!
    Die kleine Wohnung gehörte der Firma, so viel hatte er sich zusammengereimt. Sie lag Wand an Wand mit Philips eigenem Loft und diente offenbar bei Bedarf als Übernachtungsgelegenheit, vermutlich meistens für Sophie, da sie den Schlüssel hatte.
    Er grinste und versuchte erneut, sich loszureißen.
    Über die Personalpolitik bei ArgusEye konnte er sich jedenfalls nicht beklagen. Dennoch fühlte es sich im Nachhinein doch ein wenig seltsam an, Rilke mit jemand anderem geteilt zu haben.
    Aber wo um alles in der Welt steckten die beiden Frauen eigentlich?
    Der Raum lag noch immer im Dunkeln, obwohl es inzwischen sicherlich schon Vormittag war. Es gab keine Uhr im Zimmer, und seine eigene sündhaft teure Armbanduhr lag vermutlich irgendwo zwischen der Wohnungstür und dem kleinen Schlafzimmer auf dem Boden neben seinen Klamotten.
    Er wollte gerade lachend nach Hilfe rufen, als er plötzlich bemerkte, dass er nicht allein war. Jemand saß in dem Sessel in einer dunklen Ecke des Zimmers. Jemand, den er kannte …
    »Guten Morgen, Magnus«, sagte Philip Argus leise. »Oder ist es dir vielleicht lieber, wenn ich dich mit

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