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Ich bin Henker: Liebesgeschichten (German Edition)

Ich bin Henker: Liebesgeschichten (German Edition)

Titel: Ich bin Henker: Liebesgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rajesh Parameswaran
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Bist du erstes Mal bei uns in Hauptstadt? Kommst du aus einem Landdorf? Was für eine Aufregung!«
    Immer noch saß sie ganz still. Ich überlegte, was sage ich? Sollte ich von der Sache erzählen, die manchen Leuten Schreck einjagt (meiner Frau) und die andere erst glauben, wenn sie ihnen selber passiert? Ich versuchte:
    »Meine Kleine, du fragst dich, wer ich bin? Ich bin nicht nur Gefängniskehrer. Ich werde dich hinrichten. Aber mach dir keine Sorgen: Ich bin kein Groberjahn. Ich bin nett zu meinen Gefangenen, wenn du bloß sie fragen könntest. Letzter vor dir war Chummy. An seine letzten Tage er war sehr traurig und weinerlich, aber ich habe da zu ihm hingesetzt und habe Händchen gehalten wie Papi. Chummy war zäher Brocken, aber an seine letzten Tage er wurde so gefühlig. Ich fragte ihn: Warum darf ich nicht Priester rufen und alles? Viele Gefangene finden darin Tröstigkeit. Kann ich irgendwas für dich tun, ich fragte ihn, Briefe an Freunde geben und so weiter? Ich wollte nur für ihn kümmern. Er sagte, Einzige was du tun kannst, lass mich am Leben. Und sogar dabei klammerte er an meiner Hand. Natürlich kann man sagen, an wem seiner Hand soll er sonst klammern? Ist ja niemand da außer mir. Jedenfalls sage ich, mein lieber Freund Chummy, ich frage dich im Ernst, also verspaße mich nicht. Und weißt du, was er antwortet? Hol dich der Teufel, sagt er, verdammter Dreckskerl, verpiss dich und so weiter. Kannst du dir das vorstellen? Nach allem, was ich für ihn getan habe. Aber hat er meine Hand gelassen? Nein. Ich musste losreißen, so fest hat er gehalten.«
    Ich redete zu Ende und wartete auf Antwort von Mädchen, aber Mädchen machte bloß Schweigegesicht. Ich redete weiter: »Keine Sorge, am Anfang viele Leute hier sind geknickst, sogar große Oberverbrecher. Neuer Ort ist immer schwer. Ich weiß noch damals, als mein Papa war verschwunden und Mummy ist ganz allein mit uns in fremde Stadt gezogen, wie ich erste Mal ins Schulehaus gegangen bin und mir im Bauch wie Brechen war, und die Lehrerin hat mit mir geschimpft und keine Freunde waren da, weil keiner mein Freund sein wollte. Ich habe immer nur mit meine Bruder-Schwester gespielt, ich war ihr Kümmermensch. Warum immer ich, warum bin ich immer Kümmermensch und Weißbescheid? Ist eben so, ich beklage nicht. Egal, du verstehst mich vielleicht nicht, du bist armes ungebildetes Dorfmädchen. Du brauchst Zeit zum Gewöhnen. Setz dich, mach dich gemütlich. Hier stört dich keiner.« Ich lächelte und winkte Tschüss.
    Als ich nach Hause komme diesen Tag, ich war nervös wegen meiner neuen Frau, aber Margaret hatte die Schlafzimmertür aufgeschlossen. Fiel mir Riesenstein vom Herz. Ich ging rein und wusch mir Gesicht und zog mich um. Margaret saß ohne ein Wort auf der Bettseite und guckte wie auf Hochinteressantigkeit an die Wand, nur nicht auf mich, ihren Mann. Im Spiegel ich konnte meine Augen nicht von rundem Margaret-Popo lassen, wie er große Doppelkuhle in Matratze drückte. Ich wollte sofort loslegen, aber aus vielen Jahren damals in meiner ersten Ehe hatte ich gelernt: Das ist der falsche Weg, wenn man von Strategie her denkt.
    Damals als meine erste Frau ist verschwunden, ich sorgte mit Besuche in Freundlichhaus für regelmäßige Übung. Hat mir gefallen in diesem Haus, weil Mädchen dort immer freundlich und kümmerten nicht, was für einen Beruf ich mache. Selbst wenn sie fragten, sie machten nur weiter Freundlichkeit oder Plinker-Plinker mit langen Augenwimpern und sagten, Ooh-wuah-du-machst-mir-Angst-du-großer-Muskelmann, und wenn sie schrien oder taten wie richtige Angst oder waren böse, Madam kam und bestrafte sie.
    Aber einmal ist schlimme Sache passiert in Freundlichhaus. Madam hatte neue Dame, kleine pumpelige Mädchen, wo ich schön Zwick-Zwick machen konnte. Hatte große Klappe, dieses Mädchen, und Madam schimpfte viel mit ihm. »Großer dummer Fettsack«, sagte Mädchen immer zu mir, und noch andere freche Namenwörter, und sie fand sich sehr lustig, dabei war sie noch die Dickere als ich. Mich störte nicht, solange sie mit mir Freundlichkeit machte. Aber einmal kommt neuer Mann, dem passt ihr dummes Namensagen nicht und prügelt sie wickelweich. Dann schläft er ein, und blutende Mädchen mit Blaueflecke überall nimmt Küchenmesser von Madam und zack, zack, zack, Kopf bis Fuß. Warum macht sie so? Warum geht sie nicht aus Zimmer raus oder sagt zu Madam, bitte sagen Sie diesem Mann, er soll mich nicht schlagen? Jedenfalls sie

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