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Ihr Auftritt, Mr. Pringle!

Ihr Auftritt, Mr. Pringle!

Titel: Ihr Auftritt, Mr. Pringle! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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Papiere in seine Tragetasche. Er bemühte sich, den Namen des
Herstellers zu verdecken. «Das ist nicht mein üblicher Handkoffer», sagte er
befangen, «aber etwas anderes konnte meine Wirtin nicht auftreiben.»
    «Schon gut.» Carl wollte
freundlich sein. «Wenn man Sie anschaut, würde keiner im Traum daran denken,
daß Sie Detektiv sind.»
    «Könnten Sie mir sonst noch
behilflich sein?»
    «Wenn es mir möglich ist.»
    «Könnten Sie zeigen, wo nach
Ihrer Meinung die anderen waren?»
    «Hmm.» Carl nahm den Grundriß
wieder in die Hand, und Mr. Pringle gab ihm die Schablone zurück. «Es ist wie
eine Konzentrationsübung aus dem Kursus des Journalisten Pelman, nicht wahr?
Ich mache so etwas immer gern zu Weihnachten.» Er überlegte kurz. «Wollen mal
sehen — wir hatten Rupert, Jack, Freddie Walker, den alten Lomax.» Er fügte
schnell Kreise hinzu und identifizierte sie mit sauberer Schrift. Noch ein
Rechtshänder, dachte Mr. Pringle und seufzte innerlich. Benutzte denn keiner in
diesem Laden die linke Hand?
    «Der alte Lomax wurde als
erster entlastet», sagte Carl. «Sie können sehen, warum. Er war neben der Tür,
die zum Studio führt, am weitesten von Christopher entfernt. Er sollte als
erster die Treppe hinuntergehen, um die königliche Hand zu drücken. Er jammert
immer noch darüber, daß ihm das entgangen ist.»
    Carl hielt gelegentlich inne,
um einen Kreis auszuradieren und an anderer Stelle neu zu zeichnen. Als er
fertig war, zählte er. «Fünfzehn. Das sind alle. Bis auf Lomax. Die von der
Polizei entlastet worden sind, habe ich nur leicht eingezeichnet. Die meisten
waren zu weit von Christopher entfernt, stimmt’s?»
    Mr. Pringle schaute auf die
schwächer gezeichneten Kreise: Lomax, Walker, Markovitch, Powers, Harrison,
Boot. «Markovitch, Harrison und Boot habe ich noch nicht kennengelernt. Wer
sind sie?»
    «Bertie Harrison, liebe alte Backpflaume,
Kostümchef. Thelma Boot, Königin der Maskenbildnerinnen. Marko, Chefmonteur und
Fahrer, leitet die Transportabteilung. Ein Pole. Ehemals in der Royal Air
Force.»
    Mr. Pringle schaute auf die
verbleibenden Namen. «Übrig bleiben Jack, Rupert, Artemis, Hilary, Fitz,
Dorothy, Charles, Malcolm...» Er hielt inne.
    «Und ich.»
    «Richtig.»
    «Nur habe ich es nicht getan.»
    «Stimmt.»
    «Und wir können die Liste noch
weiter kürzen. Dorothy ist draußen. Die Polizei ließ sie gleich gehen. Sie hat
Sklerose und saß an ihrem Tisch. Sie hatte einige Blutspritzer, aber die hatten
die meisten von uns.»
    «Haben Sie versucht, die von
Ihren Schuhen zu entfernen?»
    «Gewiß. Mit einem
Papiertaschentuch.»
    «War Ihre Hose merklich
befleckt?»
    «Nein.» Carl machte ein
verblüfftes Gesicht. «Wegen des Einstichwinkels, nehme ich an. Das gleiche gilt
für Malcolm und Fitz. Sie hatten nur einige Flecken.» Er zeigte auf die
verbliebenen Namen. «Nach meiner Meinung können Hilary oder Artemis es nicht
gewesen sein. Und Malcolm wird es nicht gewesen sein, weil er Christopher
hereingebracht hat, um ein Imperium aufzubauen.»
    Mr. Pringle strich ihre Namen
aus. «Es bleiben also Rupert, Jack, Fitz und Charles?»
    «Jack scheidet aus», beharrte
Carl. «Und Fitz ist zu gottverdammt unerfahren. Außerdem hätte er an Rupert
vorbeikommen müssen, ohne daß Jack oder ich es gemerkt hätten, selbst wenn er
ein wenig blutbefleckt war.»
    Mr. Pringle schluckte. Fitz
hatte ihm nichts von Flecken gesagt. War seine Kleidung zu forensischen Tests
eingeschickt worden?
    «Rupert ist inzwischen auch aus
dem Rennen, meinen Sie nicht auch?» fuhr Carl fort. «Obwohl ich wollte, es gebe
dafür einen anderen Grund. Es war ein großartiges Bild, und er braucht ein
bißchen Glück.»
    Damit blieb nur ein Name auf
Mr. Pringles Liste übrig. Es war nicht nötig, ihn darauf hinzuweisen. Carls
Augen waren plötzlich so kalt und klar wie draußen der Aprilhimmel.
    «Warum sollte jemand den jungen
Gordon umbringen wollen?» sagte Mr. Pringle hinhaltend in offenbarer
Verbitterung.
    Carl schaute ihn merkwürdig an.
«Haben Sie denn nicht von den drohenden Entlassungen gehört? Ich war dazu
verurteilt, weil ich ihm ins Gesicht sagte, er sei unfähig. Ich stand zwar auf
seiner Hitliste, aber ich habe ihn nicht umgebracht.»
    Das Telefon klingelte, er nahm
den Hörer ab. «Ich verstehe, ja. Und wann? Sofort danach? Ja, verstanden.» Er
legte auf. «Versuchen Sie, heute abend zu uns in den Regieraum zu kommen. Die
Polizei das Verbrechen, wenn die Sendung zu Ende

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