Im Club der geheimen Wünsche
spitzen Nase und den hervortretenden Augen.
Christian legte den Arm um ihre Taille. Es fühlte sich vertraut an, wenn er sie berührte.
„Warum hat Del der Ehe zugestimmt?", fragte er. „Sie ist schön. Sie hätte jeden Mann haben können. Mein Vater muss sie gezwungen haben. Aber was hat er als Gegenleistung bekommen?"
„Dein Vater wollte Del mit Treyworth verheiraten, weil er ein Marquis ist."
„Er wollte den Titel!" Christian nahm die Hand von ihrer Taille.
„Ja. Er drängte sie zu der Heirat, indem er behauptete, dadurch würde der Skandal wegen des Duells in Vergessenheit geraten. Es war im Jahr nach dem Tod ihrer Mutter. Del war noch sehr verletzlich und stimmte zu."
Christian senkte den Kopf. „Kein Wunder, dass du mich verachtet hast. Meine Hitzköpfigkeit hat Dels Leben ruiniert."
„Der Fehler liegt bei deinem Vater", unterbrach sie ihn. „Welcher Vater drängt seine Tochter zu einer Ehe mit einem Mann, der fünfundzwanzig Jahre älter ist als sie? Das ist sehr herzlos und selbstsüchtig."
„So einfach ist es nicht, Jane."
„Du bist nicht der Mann, den ich zu kennen meinte", erklärte sie spontan. „Ich dachte, du bist nicht mehr als ein Draufgänger und Frauenheld, den nichts außer seinem eigenen Vergnügen interessiert. Offenbar habe ich mich getäuscht. Du ... du hast dich sehr verändert."
Sein leises Lachen klang rau und bitter.
„Wenn sie erst einmal frei ist, wird Del ein glückliches Leben führen. Davon bin ich überzeugt." Zaghaft berührte Jane seinen Arm und strich mit den Fingern über die Wölbung seines Bizeps.
Sie begriff, dass er sich für seine Vergangenheit mehr verdammte, als sie es getan hatte.
Begeben Sie sich nicht meinetwegen auf einen Kreuzzug, Lady Jane Beaumont, hatte er gesagt.
Doch genau das musste sie tun.
Sie verteidigte ihn, und das hatte er nicht verdient.
Das bernsteinfarbene Funkeln in ihren Augen war ebenso hell, wenn sie zu seinen Gunsten sprach, wie es leuchtete, wenn sie mit ihm stritt. Nie zuvor hatte jemand für ihn gekämpft.
Christian atmete tief durch, als Jane seine Hand nahm und ihre Finger mit seinen verflocht. Sie verteidigte ihn nur, weil sie die Wahrheit nicht kannte. Er war der Grund für die Verbitterung seines Vaters. Er war der lebende Beweis für die Sünde seiner Mutter, und nur seinetwegen hatte sein Vater Del benutzt, um an einen hohen Adelstitel zu gelangen.
Jane glaubte, in seinen Adern würde das Blut der Sutcliffes fließen. Sie wusste nicht, dass er in Wirklichkeit ein Bastard war. Ein Kuckuckskind, das nur deshalb nicht aus dem Nest geworfen worden war, weil Henry Sutcliffe, der Earl of Wickham, verzweifelt die Mitgift seiner schwangeren Mutter Eliza gebraucht hatte. Der Earl war bereit gewesen, Eliza für das Geld zu nehmen, obwohl sie mit einem anderen Mann geschlafen hatte, als sie ihm bereits versprochen gewesen war. Aber Henry Sutcliffe hatte nie aufgehört, Eliza dafür zu bestrafen.
Nicht einmal Del kannte die Wahrheit. Nur sein Vater und seine Mutter hatten davon gewusst. Bis zum bitteren Ende waren sie Verbündete und gleichzeitig Feinde gewesen.
Christian ließ zu, dass Jane ihn die Galerie entlangführte. An den Porträts von vielen Generationen der edlen Familie der Sutcliffes entlang. Vorbei an all den verstorbenen Lords of Wickham, mit denen er nicht blutsverwandt war.
Janes vertrauter Duft hüllte ihn ein. Wenn er ihn einatmete, gelang es ihm beinahe, die Dunkelheit in seinem Inneren zu vergessen - was ihm trotz seiner vielen, vielen Frauen nicht möglich gewesen war.
Durch sie war die Erinnerung an das letzte Gespräch mit seinem Vater nicht mehr ganz so schmerzlich. In Christians Kopf hallten die letzten Worte Henry Sutcliffes wider, bevor er rasend vor Zorn die Hände um den Hals des Mannes gelegt hatte, der sich sein Vater nannte ...
„Du hast keine Ahnung, was du wirklich bist", hatte sein Vater verächtlich erklärt.
Dieses eine Mal war sein Vater nicht kühl und beherrscht gewesen. Die Fassade des Gentleman war verschwunden, und in den sonst so kalten Augen des Earl brannte bösartiger Hass. „In deinen Adern fließt unreines Blut!"
„Ich weiß", hatte Christian, erfüllt von Schmerz und Stolz, erwidert. „Ich bin ein Bastard."
„Viel schlimmer als das. Ich wollte dir das Wissen um die Identität deines Vaters ersparen. Aber das hast du nicht verdient, denn du hast gemordet. Ich werde dir nun sagen, wer dein Vater war..."
„Christian?"
Janes sanfte Stimme holte ihn in die
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