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Im Schatten der Burgen: Ein historischer Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Im Schatten der Burgen: Ein historischer Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Titel: Im Schatten der Burgen: Ein historischer Kriminalroman aus der Eifel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Domeier
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Bergers oder Dunkels? Der Wirt war immer so freundlich und hilfsbereit gewesen.
    Er erinnerte sich an das Gespräch vom heutigen Morgen. Kleinz hatte gesagt, dass der Grund, warum man keine Beweise für Christinas Unschuld fand, daher kommen konnte, dass es keine Beweise gab. Hatte er das in dem Bewusstsein gesagt, dass er genau wusste, welche Beweise es gab und wo sie sich gerade befanden? Und schließlich hatte er es ja freiheraus gesagt: Einige Leute vermuteten, dass Nikolaus der Komplize Christinas war.
    »Oh Mist!« Wütend schlug er gegen die Bretterwand. »Was habe ich mich verladen lassen! Was bin ich für ein hirnverbrannter Einfaltspinsel!«
    Als draußen Hufgetrappel ertönte, stürzte er zum Fenster und blickte vorsichtig hinaus. Reiter stürmten auf das Gasthaus zu, unter ihnen der Amtmann Thies und der Hauptmann Seidel, wie er mit Schrecken feststellte. Hastig nahm er seinen Beutel, das Kleid und den Umhang und stürmte aus dem Zimmer. Unten zur Tür konnte er nicht mehr hinaus, es war zu spät. Er hörte, wie die Männer lautstark die Schankstube stürmten und nach dem Wirt riefen.
    Nikolaus wandte sich zur anderen Seite, weg von der Treppe. Am Ende des schmalen Gangs war ein Fenster. Er öffnete es und schaute hinaus. Ein Stockwerk tiefer war ein Anbau. Er schwang sich hinaus und sprang. Das Dach bebte zwar beim Aufprall, hielt aber stand. Hoffentlich hatten die Soldaten das Poltern nicht gehört. Vom Anbau sprang er in den Hinterhof des Gasthauses. Schnell kletterte er über die Mauer zum Nachbargrundstück, lief durch den Garten und stand unbemerkt auf einem Sträßchen an der Stadtmauer. Ein Stück weiter war ein kleines Tor in der Befestigungsmauer, das offen stand.
    Nikolaus lief in den angrenzenden Wald, am Rand des Liesertals, oberhalb der Burgen. Er folgte dem Pfad, der sich am Hang entlang in die Schlucht schlängelte. Er wusste nicht, wohin der Weg ihn führte, er lief einfach drauflos. Einfach nur fort von den Burgen und dem furchtbaren Ort. Er watete durch den Fluss und stieg den Hang auf der anderen Seite wieder hoch. Er schätzte, dass er auf einen Weg treffen würde, der ihn in Richtung Daun führte.
    Doch der Pfad nahm eine andere Richtung, und plötzlich stand er an dem Aussichtspunkt, wo er gestern Wolfgang Hecken gefunden hatte. Er versteckte sich hinter einem Baum, damit nicht jemand, der zufällig hier hochschaute, ihn erkannte. Aber von der Oberburg da vorne war im Moment weniger Gefahr zu erwarten. Dafür konnte er sehr gut beobachten, wie mehrere Reiter durch Obermanderscheid preschten.
    Man suchte ihn. Jeder hielt Nikolaus nun für den Mörder. Seine Hilfe für Christina war nichts anderes als der plumpe Versuch ihres Komplizen, die Schuld jemand anders unterzuschieben. Und genau das, was man ihm nun vorwarf, hatten die Mörder mit ihm gemacht.
    Nikolaus musste sich zur Ruhe zwingen, damit er nachdenken konnte. Er musste eine Lösung finden. Wenn er jetzt nach Daun fliehen würde, hätte man ihn schon nach ein oder zwei Meilen erwischt. Und wenn man ihn nicht fände, würden innerhalb der nächsten Stunde Soldaten und Boten in alle Himmelsrichtungen ausgesandt. Am helllichten Tag durfte er es nicht wagen, zu fliehen. Er musste auf die Dämmerung warten.
    Nikolaus setzte sich hinter ein paar Büschen in das Laub. Warum wollte er fliehen? Als es um Christina ging, hatte er das auch nicht getan. Er hatte alles versucht, um Beweise für ihre Unschuld zu finden. Und jetzt ging es um ihn, um sein eigenes Leben. Warum gab er jetzt auf? Es musste Beweise für seine Unschuld geben. Nur wo?
    Nein, nein. Das war der falsche Ansatz. Er musste anders vorgehen. Wie bisher auch musste er erst überlegen, wer als Täter infrage käme, und dann entsprechend handeln.
    Zum einen drängten sich der Wirt und seine Frau geradezu auf. Schließlich war in deren Haus die heimtückische Schlinge für Nikolaus ausgelegt worden. In welcher Verbindung standen sie zu den Gefangenen? Oder steckten sie mit anderen unter einer Decke? Damit war er wieder bei Onkel und Neffe – Roden und Thies. Stammte der Blutfleck auf der Ladefläche des Fuhrwerks doch von Wilhelm? Außerdem war da immer noch die Sache mit Christinas geheimnisvollem Freund. Hatte der, vor der Festnahme der Paare Dunkel und Berger, noch versucht, den Verdacht von Christina wegzulenken, auf ihn, Nikolaus?
    »Ich weiß es nicht«, jammerte er.
    Er musste wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und einen neuen Versuch starten, um den Müller

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