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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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bestünde. Jedes Mal fällt er
     über euch her, wenn ihr hilflos seid, oder er bedroht euch mit einer
     Pistole, während er mit dem Degen kämpft, oder aber er hat seine
     zwanzig Kopf starke Bande bei sich. Gestern Nacht habe ich Sargento
     Gonzales mit seinen Männern auf der Hacienda von Fray Felipe
     getroffen, und dieser dicke Feldwebel hat eine grausige Geschichte erzählt,
     wie der Räuber mit seinen zwanzig Banditen seine Kavalleristen
     herumgescheucht hat.«
    »Wir erwischen ihn
     schon noch«, versprach der Hauptmann. »Vielleicht dürfte
     ich Eure Aufmerksamkeit auf ein paar aufschlussreiche Details lenken,
     caballero. Wie wir wissen, genießt Don Carlos Pulido nicht das
     Ansehen der Mächtigen.
    Dieser Senor Zorro befand
     sich, wie Ihr Euch sicher erinnern werdet, auf der Hacienda Pulido und
     griff mich an, wozu er einem Wandschrank entstieg.«
    »Was wollt Ihr damit
     sagen?«
    »Damit nicht genug.
     Letzte Nacht befand er sich in Eurem Haus, während Ihr verreist und
     die Pulido Eure Gäste waren. Es hat langsam den Anschein, als hätte
     Don Carlos in den Angelegenheiten Senor Zorros die Hand im Spiel. Ich bin
     so gut wie sicher, dass Don Carlos ein Hochverräter ist und den
     Schurken unterstützt. Ihr solltet es Euch lieber zweimal oder besser
     gar ein halbes Dutzend Mal überlegen, bevor Ihr die Ehe mit der
     Tochter eines solchen Mannes eingeht.«
    »Bei allen Heiligen,
     was für eine Ansprache!«, rief Don Diego scheinbar bewundernd
     aus. »Mir schwirrt mein armes Haupt davon. Und Ihr glaubt das alles
     wirklich?«
    »Ich bin sicher,
     caballero.«
    »Nun, die Pulido
     kehren, soweit ich weiß, morgen nach Hause zurück. Aber ich
     habe sie gebeten, meine Gäste zu sein, damit sie vor den
     Heimsuchungen dieses Senor Zorro in Sicherheit sind.«
    »Und Senor Zorro ist
     ihnen hierher gefolgt. Versteht Ihr?«
    »Ist denn das die Möglichkeit?«,
     staunte Don Diego entsetzt. »Ich muss die Sache überdenken.
     Ach, diese stürmischen Zeiten! Auf jeden Fall werden sie morgen auf
     ihre Hacienda zurückkehren. Seine Exzellenz soll auf keinen Fall
     denken müssen, ich würde einen Hochverräter beherbergen.«
    Er stand auf, verneigte sich
     höflich und ging langsam auf die Tür zu. Und dort schien er sich
     plötzlich an etwas zu erinnern, woraufhin er sich umdrehte und den
     Hauptmann wieder ansah.
    »Ach ja! Ich bin
     bereit, alles, was die Beleidigung angeht, zu vergessen«, rief er.
     »Was habt Ihr bezüglich der Ereignisse von gestern Abend zu
     sagen, Capitán?«
    »Selbstverständlich,
     caballero, bitte ich Euch demütigst um Vergebung«, erwiderte
     Capitán Ramón.
    »Ich werde Eure
     Entschuldigung wohl annehmen müssen. Aber tragt bitte Sorge dafür,
     dass so etwas nicht noch einmal geschieht. Ihr habt meinem despensero
     einen gewaltigen Schrecken eingejagt, dabei ist er ein so guter Diener.«
    Dann verneigte sich Don Diego
     noch einmal und verließ die Garnison, während Capitán
     Ramón so lange lauthals lachte, bis die Männer im Lazarett fürchteten,
     ihr comandante habe den Verstand verloren.
    »Was für ein Mann!«,
     rief der Hauptmann aus. »Ich habe ihm die kleine Pulido aus dem Kopf
     geschlagen, glaube ich. Was war ich doch für ein Narr, gegenüber
     dem Gouverneur anzudeuten, dass er des Hochverrats fähig sei. Ich
     muss diese Geschichte irgendwie richtigstellen. Der Kerl ist überhaupt
     nicht Manns genug zum Hochverrat!«

 
    20
    DON DIEGO ZEIGT INTERESSE
    Der befürchtete Regen
     blieb an diesem Tag aus, auch die Nacht brachte ihn nicht, und am
     folgenden Morgen schien die Sonne hell, der Himmel war blau, und die Luft
     war erfüllt vom Duft der Blüten.
    Bald nach dem Frühstück
     fuhren Don Diegos Bedienstete die carreta der Familie Pulido vor, und Don
     Carlos bereitete sich mit seiner Frau und seiner Tochter auf die Heimfahrt
     vor.
    »Ich bin untröstlich,
     dass es nicht zu einer Verbindung zwischen der Senorita und mir kommen
     kann. Was soll ich nur meinem Vater sagen?«
    »Lasst noch nicht alle
     Hoffnung fahren, caballero«, riet Don Carlos. »Wenn wir erst
     wieder daheim sind und Lolita unser bescheidenes Heim mit Eurer Pracht
     hier vergleicht, wird sie womöglich die Meinung ändern. Die
     Frauen ändern ihre Meinung so oft wie ihre Frisur, caballero.«
    »Ich hätte
     gedacht, es wäre alles schon viel früher unter Dach und Fach«,
     sagte Don Diego. »Und Ihr meint wirklich, es besteht noch Hoffnung?«
    »Ich bin zuversichtlich«,
    

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