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In der Stille der Nacht - Thriller

In der Stille der Nacht - Thriller

Titel: In der Stille der Nacht - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Mina
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wandte sich an Bannerman: »Hab gerade die DVD mit der Vernehmung nochmal angesehen. Omar sagt, sie haben Bob gesucht, nicht Rob.«

    Ohne ein weiteres Wort, nahm Bannerman die Füße vom Schreibtisch, stand auf und verließ das Büro, schloss die Tür hinter sich und ließ sie in der unerbittlichen Stille des Raums zurück.
    Nebenan unterhielten sich Kollegen, sie lachten und Morrow horchte missgünstig auf seine Stimme, vermutete wie üblich, dass alle anderen mehr Verbündete hatten, als sie.
    Sie füllte Formulare aus und hatte sich fürs Erste beruhigt, als sie aufgeregte Schritte im Gang hörte, einen Ausruf und Fußgetrappel.
    Bannerman riss die Tür auf.
    »Wir haben den Transporter gefunden.«

    Sie nahmen einen der Wagen, die im Hof standen, Bannerman fuhr. Alle Dienstfahrzeuge in gutem Zustand waren unterwegs, und sie mussten sich mit einem alten Ford begnügen, dessen Motor so laut röhrte, dass eine Unterhaltung fast unmöglich war. Bannerman konzentrierte sich auf die Straße, das Schweigen machte ihn betreten, aber Morrow war froh, in Ruhe gelassen zu werden, ihre Gesichtszüge entspannten sich, während das warme orangefarbene Licht der Autobahn auf der ruhigen Straße an ihnen vorbeizog. Die Fahrt war lang und verlief reibungslos, führte über eine glatte und freie Straße bis nach Harthill.
    Bannerman kannte die Gegend nicht, in die sie fuhren und machte viel Aufhebens darum, hielt Ausschau nach Straßenschildern, murmelte ständig etwas über Abzweigungen und Richtungen und nahm sich selbst auf die Schippe. Morrow sagte nichts. Sie fuhren in einen Kreisverkehr, dann in eine Seitenstraße und endlich über eine Schotterstraße seitlich an ein offenes Feld heran, das von Hecken unterteilt
wurde. Irgendwann einmal war die Straße asphaltiert gewesen, aber zehn harte Winter und das Gewicht von Traktoren hatten den Boden aufgewühlt. Sie fuhren bis zum abgesperrten Bereich vor.
    Blau und weiß blitzte es zwischen den Hecken hervor, die Straße war nicht weiter befahrbar und ein dicker Polizist stand neben dem Absperrband, ein Streifenpolizist aus dem nächstgelegenen Ort, der sich wärmte, indem er die Hände aneinanderrieb und mit den Füßen stapfte. Es war keine Show, seine Nase war rot und seine Oberlippe feucht.
    Bannerman stellte den Motor ab. »Das ist der verflucht lauteste Wagen, den ich je gefahren habe«, sagte er zu sich selbst.
    »Wenigstens mussten wir uns keine vierzig Minuten lang unterhalten.«
    Bannerman drehte sich aggressiv zu ihr um, war kurz davor es ihr heimzuzahlen, stellte aber fest, dass sie ihn freundlich anlächelte. Unwillkürlich lächelte auch er, wandte sich von ihr ab, damit sie nicht merkte, dass er ihre Ansicht teilte. Er öffnete die Tür und stieg aus. Fern von ihren Chefs mochte sie ihn lieber.
    Sie öffnete ebenfalls die Tür und trat in die eisige Kälte.
    Harthill lag höher als die Stadt und die Luft war hier frischer, der Himmel oft brutal klar. Heute Abend strahlte ein gigantischer weißer Mond. Der Asphalt war gebrochen wie eine Tafel Schokolade. Die Autobahn lag versteckt hinter dem Hügel, die Scheinwerfer strahlten über den niedrigen Horizont herüber.
    Wer auch immer den Transporter hierhergebracht hatte, kannte sich aus. Am Fuß des Hügels entdeckte sie eine Gruppe windgepeitschter Bäume, die sich um einen schwelenden
weißen Transporter scharten, der von den Scheinwerfern der Kriminaltechniker grell angestrahlt wurde.
    Das Team von der Spurensicherung würde erst in wenigen Stunden hier eintreffen, nicht bevor es hell wurde. Im Dunkeln wäre die Arbeit sinnlos. Aber sofern Osama Bin Laden in den kommenden Stunden nicht persönlich ein Blutbad in der Glasgower Innenstadt anrichtete, würden sie sich diesem Tatort am nächsten Morgen zuallererst widmen. In der Zwischenzeit versuchten zwei Beamte das noch schwelende Feuer zu ersticken, damit möglichst noch die kleinsten Spuren erhalten blieben.
    Ein Feuer zu löschen, ohne dabei Beweismittel zu vernichten ist schwierig. Schaum hat einen ähnlichen Effekt, wie wenn man zu sichernde Spuren unter einen Wasserhahn hält. Geht man mit Wasserschläuchen dagegen an, besteht die Gefahr, dass sich Brandbeschleuniger verteilen und ein zweites Feuer an einer anderen Stelle ausbricht. Am Morgen würden sie die unmittelbare Umgebung des Wagens haargenau untersuchen und den Transporter wegschaffen, zur Analyse in eine sterile Umgebung bringen, ohne ihn zu öffnen.
    »Harthill«, sagte sie. »Ob sie nach Edinburgh

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