Ina: Der Konflikt (German Edition)
Senat trifft sich. – Aufgrund der jüngsten Ereignisse.“ Ina runzelte ihre Stirn: „Augrund der jüngsten Ereignisse?“ Sebiha sah erstaunt zu ihr: „Nilia hat sie nicht informiert?“
„Worüber Sir?“ Sebiha hob seine Hand und schüttelte seinen Kopf leicht. Offenbar wollte er vor seiner Tochter nicht darüber sprechen. „Sie sehen etwas Müde aus, Miss Ina. Geht es ihnen nicht gut?“ Dea versuchte das Thema zu wechseln. Doch ihre Wahl war nicht die Beste. „Doch Madam. - Bestens.“
„Zuwenig geschlafen?“ Fragte Sebiha neugierig. Ina belächelte seine Frage. Sie wollte nicht mit ihm darüber sprechen. Kadir legte ein Pad neben sie. „Lesen sie es“, forderte Sebiha sie auf. Ina nahm es zur Hand und fing an zu lesen. – Ein Bericht des Militärs. Ihre Kehle trocknete aus. Nahe an der Grenze zu den Tuma wurde eines ihrer Schiffe überfallen. Geentert, keine Überlebenden. Es geschah bereits vor einigen Tagen. Als man keinen Kontakt mehr zu dem Schiff herstellen konnte wurde ein weiteres losgeschickt um es zu suchen. Man fand es. Das Navigationssystem war ausgefallen, das Antriebssystem zerstört. Es driftete ziellos umher. Ina nahm einen Schluck Wasser und sah danach zu Sebiha, der ihr Gesicht studierte. Dea nahm die Hand ihrer Tochter: „Komm Zefa. Du musst zur Schule.“ Zefa erhob sich ohne etwas zu sagen und ging mit ihrer Mutter weg. Ihr musste aufgefallen sein, dass etwas nicht so war wie sonst. Immerhin war Sebiha’s Tochter nicht dumm. „Was denken sie?“ Fragte Sebiha ruhig. Ina schüttelte ihren Kopf: „Es waren doch nicht die Tuma. Oder? – Es gab seit Jahren keine Zwischenfälle mehr. Sie haben sich an die Verträge gehalten. Es gibt keinen Grund sie zu brechen.“ Sebiha nickte: „Es geschah an der Grenze. Leider gibt es viele Anzeichen, dass sie es waren.“ Ina starrte in Sebiha's Augen: „Es wird keinen erneuten Konflikt geben oder?“
„Es gibt Senatoren die lange auf eine solche Gelegenheit gewartet haben. – Es wird sich in den nächsten Stunden entscheiden.“ Ina glaubte kaum, was Sebiha sagte. Es konnte doch nicht sein, dass eine Regierung, ein Volk, aufgrund eines derartigen Zwischenfalls sofort in den Krieg zog. Die Tuma hatten keinen Grund sie anzugreifen. – Keinen! Sebiha stand nach einigen Sekunden auf: „Gehen wir.“ Zu dritt gingen sie aus dem Haus. Sebiha war sehr nachdenklich, schon fast abwesend. Den ganzen Weg von seinem Haus bis zur U-Bahn, die Fahrt in der High-Speed-Bahn und die letzten Schritte bis zum Senat schwiegen sie. Weder Sebiha noch Kadir sagten irgendein Wort.
Vor dem Gebäude hatten sich Zahlreiche kleine Gruppierungen von Senatoren gebildet. Ina wurde von unzähligen Blicken getroffen. Teils interessiert gemustert, teils skeptisch begutachtet und teils verächtlich angestarrt. Sie war vollkommen deplaziert. Sebiha blieb stehen und sah sich unter den Gruppierungen um. Ina lief ein Schauer über den Rücken. Sie fühlte Blicke in ihrem Nacken. „Botschafter Sebiha“, ein Senator kam auf sie zu. Sebiha grüsste ihn: „Senator Kerem.“ Kerem legte seine Augen kurz und skeptisch auf Ina dann wieder zu Sebiha: „Es ist also wahr. Sie haben Nilia’s Mündel in ihren Dienst genommen?“ Sebiha ging nicht darauf ein: „Wie ist die allgemeine Meinung?“
„Unsicher. Sehr geteilt. – Sie hätten sie nicht herbringen sollen.“ Auch darauf reagierte Sebiha nicht: „Wie ist ihre Meinung dazu?“
„Die Regierung der Tuma müsste aus Idioten bestehen, wenn sie uns angreifen würden. Aber vielleicht.“ Kerem sah erneut skeptisch zu Ina und musterte sie von oben bis unten. Dann nahm er Sebiha beim Arm und zog ihn einige Schritte weiter, um ihm zu sagen, dass es ein Fehler war Ina hierher mit zu nehmen, dass es auch ein Fehler war sie überhaupt in seinen Dienst zu stellen und so weiter. Ina verstand jedes einzelne Wort. Ein Gefühl des Unbehagens stieg in ihr hoch. „Kleines“, Ileans’ Stimme stieg aus der Menge heraus. Ina drehte sich um. Er lief auf sie zu, sah kurz zu Kadir und begrüsste ihn: „Kapitän.“
„Mister Balja.“ Dann legte Ilean seine Hände auf Ina’s Schultern und küsste sie auf die Wange: „Was tust du hier?“ Ina sah kurz über ihre Schulter zu Sebiha, der noch immer mit Kerem sprach. Ilean nickte etwas besorgt: „Du weißt was passiert ist?“ Jetzt nickte sie. Ilean warf seinen Blick auf die Seraner die um sie herum standen und schob Ina zwischen sich und Kadir, als ob er sie beschützen müsste. „Du
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