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Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3

Titel: Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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hatte, war Niobe bereits außerhalb ihrer Reichweite.
Wieder teilte sich das Kabel. Niobe wählte eine Route und bewegte sich in ihrem Sessel auf den
nächsten Roboter zu. »Schepper, schepper!« rief sie wieder in ihrem Helm. Der Roboter zögerte,
denn so etwas war in seinem Programm nicht vorgesehen, und wieder kam sie an ihm vorbei. Es
funktionierte! Leider erwies sich diese Strecke als die falsche, denn sie endete plötzlich in
einer Sackgasse. Die Sessel kippten um, falteten sich zusammen und fuhren in einer Reihe zur
anderen Seite der Fabrik. Kein Weg führte weiter, doch in der Nähe schien sich ein anderer Lift
zu befinden. Sie gebrauchte einen Faden, um sich ihm zu nähern und stürzte plötzlich zu Boden.
Der Lift war eine Illusion!
Sie mußte noch einen weiteren Faden opfern, um eine andere Liftstrecke zu erreichen. Sie erwies
sich zwar als real, endete aber ebenfalls in einer Sackgasse.
Niobe gab nicht auf. Endlich schaffte sie es, zu einem Sessellift zu gelangen, der sie
tatsächlich weiterbrachte. Ein Roboter griff nach ihr; sie wollte ihn verscheuchen, doch er kam
immer näher. Er ließ sich durch den Helm nicht täuschen, und sie hatte keine Zeit mehr, um sich
zu befreien! Sie stieß einen Schrei aus, als die Zangen sie berührten und plötzlich ihren Körper
durchstießen, ohne ihm etwas anzuhaben. Das war eine weitere Illusion gewesen!
Das bedeutete, daß sie sich wieder auf der richtigen Strecke befand. Sie blieb darauf, bis sie
die wahre Endstation erreicht hatte: einen Gehsteig, der aus der Fabrik hinausführte. Niobe
entfernte den Helm und prüfte die Lage. Ihr beinah erfrorenes Bein schmerzte kaum noch, doch nun
besaß sie nur noch fünf Fäden. Sie wußte nicht, wie weit sie noch zu gehen hatte oder wie viele
Illusionen noch vor ihr lagen. Doch war sie sicher, daß sie sich so oder so dem Ende näherte.
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16. Antworten
    Vor der Fabrik befand sich eine weitere Halle. Vorsichtig durchschritt sie diese, auf der Hut
vor etwaigen Tricks. Doch es schien hier keine Täuschungen zu geben. Schon bald gelangte sie an
eine weitere Halle, die diese im rechten Winkel kreuzte. In der Mitte befand sich auf einem
kleinen Podest ein reichverziertes Schild. Sie trat darauf zu und las es:
WILLKOMMEN IM LETZTEN ABSCHNITT DER
HERAUSFORDERUNGEN.
VERBLIEBENE FÄDEN: FÜNF
VERBLIEBENE ILLUSIONEN: ZEHN
    Sie dachte darüber nach. Entsprach die Aussage der Wahrheit, oder war das nur ein Trick
Satans? Jedenfalls stimmte die Zahl ihrer Fäden; wenn die der Illusionen auch stimmte, war sie
viel näher am Ziel, als sie geglaubt hatte. Sie konnte diesen Wettlauf immer noch gewinnen!
Doch war es auch möglich, daß es nur eine Fehlinformation war, um sie in die Irre zu führen.
Sollte sie einen Faden dazu verwenden, um den Wahrheitsgehalt der Aussage zu überprüfen? Nein,
das wäre töricht. Wenn es eine Lüge war, mußte es eine vollständige Lüge sein... und das war es
offensichtlich nicht. Es erschien ihr richtiger, einfach anzunehmen, daß es sich um die exakte
Information handelte, und aufzupassen, daß sie keine weiteren Fäden vergeudete. Sie würde auch
die verbliebenen Illusionen abzählen, denn wenn sie zehn entlarvt hatte, würde sie wissen, daß
sie gesiegt hatte.
Andererseits durfte sie dem Schild nicht zu sehr trauen, denn wenn es log, war sie in Gefahr zu
glauben, daß sie die letzte Illusion ausgeschaltet hatte, obwohl es gar nicht stimmte, um dann
von ihr ausgelöscht zu werden. Wahrscheinlich jedoch würde Mars es Satan nicht erlauben, falsche
Informationen zu verkünden, schließlich mußte es noch einen Unterschied zwischen Illusion und
unverhohlener Lüge geben.
Sie grübelte ein wenig darüber nach, dann wandte sie sich nach rechts, nur um festzustellen, daß
sie in eine Sackgasse geraten war. Sie betastete die Wände, den Boden und die Decke, doch alles
war aus festem Material. Hier gab es keinen Ausgang.
Niobe versuchte es mit der linken Halle, doch auch die erwies sich als Sackgasse. Also ging sie
geradeaus und fand sich abermals in einer Sackgasse wieder. Keiner der Gänge führte
irgendwohin.
Sie blieb an dem Schild stehen und überlegte. Konnte die Nachricht eine andere Art Lüge
enthalten? Nicht, was die Anzahl der Fäden und Illusionen betraf, sondern indem es anzudeuten
schien, der Weg führe in diese Richtung, was in Wirklichkeit gar nicht der Fall war? Damit sie
ihre wenigen verbliebenen Fäden damit vergeudete, nach etwas Ausschau zu halten, was

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