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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Mixgetränke und machten sich über die Lüsternheit des Hauspostboten während der Betriebsfeier lustig. Ein großer Teil der Polizei von Eastvale hatte, auf ihren Lieblingsplatz vor dem Kamin verzichtend, für ihre eigene Party zwei runde Tische mit geriffelten Kupferplatten und gusseisernen Beinen zusammengeschoben. Das Gelage war ständig in Bewegung, manche Männer kamen auf ein schnelles Bier vom Revier herüber und kehrten dann zurück, um für ihre Kollegen einzuspringen. Selbst Fred Rowe schaffte es, auf ein paar Pints hereinzuschauen, während der junge Tolliver ihn an der Anmeldung vertrat. Für eine gewisse Beständigkeit sorgten nur Gristhorpe, Banks, Richmond und Susan Gay, die vier Ermittler der Kriminalabteilung, denen es inmitten des Durcheinanders um sie herum gelang, ihre Stühle zu behalten.
      Jeder schien sich zu amüsieren. Beim lodernden Kaminfeuer und der rotgrünen Dekoration herrschte eine fröhliche Stimmung. Die einzige Sache, die Banks als störend empfand, besonders nach ein paar Pints, war die Musik, die Cyril, der Wirt, für diese Gelegenheit aufgelegt hatte. Sie klang wie eine schlechte Imitation von Weihnachtsliedern. Gristhorpe schien es egal zu sein, aber der hatte auch keinen Sinn für Musik.
      Nach dem Besuch bei Conran hatten sie an diesem Tag nur noch sehr wenig erreicht, und sie hätten auch nicht mehr herausgefunden, wenn sie länger gearbeitet hätten. Im Verlauf des Nachmittags war es fast unmöglich geworden, jemanden ans Telefon zu bekommen. Und wenn man doch das Glück hatte, dann drang nach der ganzen Mühe nur ein betrunkenes Gebrabbel durch den Hörer. Die Arbeit der Polizei kam zwar nie vollständig zum Erliegen, aber manchmal konnte man einen Gang runterschalten. Die einzigen Polizisten, die jetzt mehr als sonst zu tun hatten, waren die Besatzungen der Streifenwagen, die hinter betrunkenen Autofahrern herjagten.
      Richmond hatte mit Carolines Personal im Garden Café gesprochen, dabei aber auch nicht mehr über sie erfahren. Nein, sie hatten nie vermutet, dass sie lesbisch sein könnte; sie hatte ihr Privatleben für sich behalten, genau wie Conran es gesagt hatte. Sie war fröhlich und freundlich, ja, konnte gut mit den Gästen umgehen, blieb aber ein Buch mit sieben Siegeln, wenn es um ihre Privatangelegenheiten ging. Sie sprach nie über Freunde noch teilte sie ihre Probleme mit, wie es einige der anderen Frauen taten.
      Richmond hatte außerdem bei Christine Cooper vorbeigeschaut und war mit ihr noch einmal ihre Aussage durchgegangen. Die Einzelheiten passten Wort für Wort zusammen. Zuvor hatte er seine Mutter angerufen, um sie zu fragen, was in den am 22. Dezember ausgestrahlten Folgen der Fernsehserien »Emmerdale Farm« und »Coronation Street« passiert war. Versorgt mit diesem Wissen, gab er sich gegenüber Christine Cooper als Fan aus, der seine Lieblingsserien verpasst hatte, und bat sie, ihm die beiden Folgen detailliert zu beschreiben - was sie auch tat. Damit war ihr Verbleib zwischen sieben und acht Uhr geklärt. Caroline Hartley war zum letzten Mal um halb acht lebend gesehen worden, als sie einer Besucherin die Tür öffnete. Wenn sich Mrs Cooper also nicht während der Werbepause hinausgeschlichen und Caroline mit dem griffbereiten Messer erstochen hatte und sie außerdem nicht so gerissen war, dass sie das Fernsehprogramm auf Video aufgenommen hatte - um kundig zu sein, falls jemand danach fragen sollte dann sah es so aus, als wäre sie aus dem Rennen. Bisher war Richmond noch nicht dazu in der Lage gewesen, sich von dem Alibi ihres Mannes zu überzeugen, aber er hatte vor, nach Weihnachten, wenn das Geschäft wieder geöffnet war, nach Barnard Castle zu fahren.
      Die einzige Neuigkeit hatte er durch den Polizeicomputer herausgefunden: Vor fünf Jahren war Caroline Hartley wegen Prostitution in London verhaftet worden. Das schien zu bestätigen, was ihr Bruder Gary über ihr dortiges Leben erzählt hatte; trotzdem blieben noch eine Menge Fragen offen. Hatte Gary tatsächlich gewusst, was sie in London tat, oder hatte er das nur zufällig richtig geraten? Sowohl er als auch Carolines Vater behaupteten, Caroline habe sich während ihres Aufenthaltes in London nie bei ihnen gemeldet. Hatten die beiden gelogen? Und wenn ja, warum?
      Im Moment jedoch vertrieb Weihnachten die alltäglichen Sorgen. Sogar Susan Gay kippte sich ein Old Peculier hinter die Binde und unterhielt sich mit den anderen weitaus gelöster als sonst.
      »Was

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