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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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sich doch nur auf! Ich meine, sicher nervt der, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er so was tut...«
      »Was war zwischen den beiden?«
      »Fragen Sie mich was Leichteres! Ich denke, Jenn wollte ernst machen und eine Familie gründen, aber er war noch nicht so weit. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass er ein Schmarotzer ist, der nichts auf die Reihe bekommt. Sie konnte froh sein, ihn los zu sein.«
      »Wissen Sie, ob er Jennifer geschlagen hat?«
      »Glaube ich nicht. Zumindest hat sie nie davon gesprochen, und Anzeichen dafür habe ich auch nicht bemerkt. Aber die Trennung hat sie schwer getroffen. Sie sprach nicht viel darüber, aber man merkte schon, dass sie sehr angespannt war, die Arme. Sie wurde dünner, vernachlässigte ihr Äußeres, wie das eben so ist.«
      »Aber das war vor Roy Banks.«
      »Oh ja. Da ging es ihr schon wieder gut. Sie war sogar ein-, zweimal verabredet gewesen. Kam aber nichts bei raus.«
      »Aber Victor Parsons tauchte hier mehrmals auf, sogar noch vor zwei Wochen, wie ich gehört habe?«
      »Ja, er machte eine unglaubliche Szene. Ich war damals unten an der Anmeldung.«
      »Was sagte er?«
      »Er flehte Jennifer an, zu ihm zurückzukehren. Er könne nicht ohne sie leben.« Angewidert verzog Georgina den Mund. »Armseliger Wicht.«
      »Hat er mal Roy Banks getroffen?«
      »Nicht dass ich wüsste.«
      »Aber Sie glauben, dass Jennifer deswegen letzte Woche nervös war? Wegen Victor? Oder Roy?«
      »Vielleicht sind die beiden aneinandergeraten. Aber das ist nur eine Vermutung. Es kann auch etwas ganz anderes gewesen sein.«
      »Sie sagten, Jennifer habe sich in die Angelegenheiten anderer Leute eingemischt, helfen wollen.«
      »Ja.«
      »War da irgendwas in letzter Zeit?«
      »Ich glaube nicht. Jedenfalls hat sie mir gegenüber nichts erwähnt.«
      »Hat sie mal von einer Carmen Petri gesprochen?«
      »Nein, meines Wissens nicht.«
      »Was ist mit so genannten späten Mädchen? Wissen Sie, was das heißt?«
      »Nein, tut mir leid. In welchem Zusammenhang?«
      »Jennifer hat einer Freundin gegenüber diesen Ausdruck benutzt, als sie diese Carmen beschrieb. >Eins von den späten Mädchen.< Sagt Ihnen das gar nichts?«
      »Nein, überhaupt nicht. Ich meine, das könnte eine sein, die auf ihre Periode wartet oder deren Schwangerschaft weit fortgeschritten ist. Sie wissen ja, von Gesetzes wegen darf nur bis zur vierundzwanzigsten Woche abgebrochen werden.«
      »Ja«, sagte Annie. »Daran habe ich schon gedacht. Gab es, abgesehen von Roy Banks und diesem Victor, noch anderen Besuch für Jennifer, andere Männer?«
      »Nicht dass ich wüsste.«
      »Kennen Sie jemanden, der einen Mondeo fährt, schwarz oder dunkelblau?«
      »Mein Vater, aber den meinen Sie bestimmt nicht.«
      Annie grinste. »Eher nicht. Sonst noch jemand?«
      »Nein. Tut mir leid.«
      »Glauben Sie, dass Jennifer sich Ihnen anvertraut hätte, wenn sie ernsthafte Probleme gehabt hätte?«
      »Probleme?«
      »Ja, sagen wir mal, hier im Zentrum. Wenn hier etwas gewesen wäre.«
      »Ich kann mir nicht vorstellen, was Sie meinen, aber vielleicht wäre sie zu mir gekommen. Es ist bloß, wenn hier irgendetwas Unliebsames vorgefallen wäre, hätte Jenn es wahrscheinlich als Erste erfahren, da sie das Zentrum ja praktisch alleine geführt hat. Nun ja, sie und Alex Lukas.«
      »Dr. Lukas?«
      »Alex legt keinen Wert auf Förmlichkeiten.«
      »Ist er da?«
      »Sie. Sie heißt eigentlich Alexandra. Vielleicht haben Sie schon festgestellt, dass hier vorzugsweise Frauen arbeiten. Das hat nichts mit umgekehrter Diskriminierung zu tun. Wir haben nur einfach gemerkt, dass unsere Patientinnen besser mit einer Frau klarkommen als mit einem Mann.«
      Das verstand Annie. So war es ihr auch gegangen, als sie abtreiben ließ. Auf keinen Fall hätte sie gewollt, dass ein Mann ihr intime Fragen stellt und in ihr herumstochert.
      »Hören Sie«, fuhr Georgina fort und beugte sich vor, so dass ihr üppiger Busen auf dem Tisch ruhte. »Ich kann mir nicht vorstellen, wer Jennifer etwas antun wollte, oder warum, aber ich glaube, Sie sind auf dem falschen Dampfer, wenn Sie meinen, dass das etwas mit unserer Praxis zu tun hat. Sie hatte hier keine Feinde.«
      »Ich versuche nur, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Darin besteht ein Großteil unserer Arbeit, Ms. Roberts: Alles zu prüfen, damit man hinterher nicht dumm dasteht,

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