Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Irgendwo dazwischen (komplett)

Irgendwo dazwischen (komplett)

Titel: Irgendwo dazwischen (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Freytag
Vom Netzwerk:
überhaupt verhütet.“ Bei dieser Aussage werde ich
wieder rot.
    „Was ist passiert mit dir und ihm? Warum ist es auseinander
gegangen?“, fragt Emma, und sie klingt immer noch, als hätte sie eine schwere
Nebenhöhlenentzündung.
    „Er ist weggezogen. Sein Vater hat eine Stelle im Ausland
angenommen und das war’s.“
    „Wie, einfach so?“, frage ich enttäuscht. „Ihr habt es nicht
einmal versucht?“
    „Lili, wir waren gerade einmal siebzehn. Damit will ich eure
Gefühle nicht herunterspielen, wirklich nicht... Aber man lernt jemanden
anderen kennen. Und auch wenn ich Fabian nie vergessen habe, das Leben ist
weitergegangen und hat mich hierher gebracht.“
    „Was macht er jetzt? Weißt du das?“, fragt Emma.
    „Nein. Und das ist auch besser so. Ich bin verheiratet, und er
vermutlich auch. Wir würden uns an eine Zeit voller Leidenschaft erinnern und
uns davon beflügeln lassen. Aber wir kennen uns nicht. Nicht mehr.“ Sie schaut
zum Fenster hinaus in die schwarze Nacht. „Und ich möchte lieber meine
wunderschöne Erinnerung an ihn und unsere Zeit behalten, als ihn
wiederzusehen.“
    „Vielleicht wäre es aber auch schön. Man weiß nie“, sage ich.
    „Ja, im schlimmsten Fall wäre es schön, Lili. Und was dann? Alles
aufgeben? Wohl eher nicht. Erwachsen zu sein, bedeutet Verantwortung zu
übernehmen.“
    Und auch wenn ich das äußerst unromantisch finde, weiß ich, dass
sie Recht hat.
     
    Emma
    Als sie ihre Geschichte mit Fabian erzählt, schlucke ich. Denn
genauso war es mit mir und Stefan. Und ich habe Angst, dass sie Recht hat.
Vielleicht kommt einfach jemand anders. Aber ich bin nicht bereit für etwas
Neues. Zumindest denke ich das. Ich will eine Antwort von Stefan. Ich will ihn
sehen. Und wenn wir uns gesehen haben, werde ich es wissen. Erst dann. Und bis
dahin werde ich weiter davon träumen, dass auch er mich noch liebt. Vielleicht
ist das ja weltfremd, aber so sind Träume eben...
     
    Lili
    Ich bin wie hypnotisiert vom Rauschen der Wellen... ich beuge mich
nach vorne und greife nach einer Weinflasche. Die Sterne über mir funkeln und
das Wasser schimmert in tiefem Schwarz. Ich lehne mich wieder zurück, und ein
kühler Wind streift meine Haut. Dann drehe ich mich zu ihm... er lächelt... ich
kenne ihn schon seit Jahren und fühle ich mich in seiner Gegenwart unheimlich
wohl. Ich nehme noch einen Schluck Wein und stehe auf... Der lauwarme Wind
umgibt meinen Körper wie ein durchsichtiger Schleier. Ich spüre den Alkohol...
Die weißen Schaumkronen der Wellen erreichen den Sand, und im Hintergrund
brodelt das Meer... Das Wasser verschmilzt mit dem Boden und zieht sich dann
leise zurück. Ich blicke mich um und sehe ihn an. Durch den dünnen Stoff meines
Kleides zeichnet sich mein Körper ab, und seine Augen wandern über meine
Konturen... das gefällt mir... unsere Blicke treffen sich... mir wird heiß und
ich kann im ersten Moment nicht sagen, ob mir der Wein zu Kopf steigt oder ob
es an ihm liegt. Mein Herz schlägt dumpf und aufgeregt gegen meine Rippen, und
kleine Schweißperlen lösen sich unter meiner Brust. Ich trinke noch einen
Schluck, dann stelle ich die Flasche zurück in den Sand... Ich blicke wieder in
die Brandung. Ich spüre seine Augen auf meiner Haut. Ich erhebe mich vom Boden
und ich streife langsam die Träger über meine Schultern, der Stoff bedeckt noch
meine Brüste. Sein Blick wandert über meinen Rücken. Ich spüre keinen Wind mehr
und ich sehne mich nach dem erfrischenden Gefühl von kühlem Wasser auf meiner
Haut, nach seinen Händen auf meinem Körper, ich sehne mich danach, das Feuer
seines Blickes zu spüren... mein Kleid gleitet über meine Brust, über meinen
Bauch und fällt zu Boden. Seine Augen gleiten über meinen Körper.
    Das Wasser ist kühl, als es meine Fesseln umspült... ich warte in
die Fluten, und mein ganzer Körper pulsiert... es ist stockfinster, als ich in
die Wogen eintauche und ich genieße diese Frische... als ich auftauche, umweht
ein kalter Schauer meine Brüste und meine Brustwarzen ziehen sich zusammen.
Seine warmen Hände umfassen meine Hüfte, und ich spüre seine Erregung an meinem
Po... er küsst meinen Nacken, und seine Hände erforschen meinen Körper. Jede
seiner Berührungen durchfährt mich... ich gleite mit den Händen durchs Wasser,
bis ich seine Wärme spüre... seine Haut ist sanft... ich drehe mich zu ihm, und
er fasst meinen Kopf mit beiden Händen und zieht mich an sich... Seine Lippen
schmecken salzig... er riecht

Weitere Kostenlose Bücher