Italien zum Verlieben (German Edition)
etwas schief "Paolo ist eigentlich immer dagegen, wenn
es um etwas geht, dass er nicht kennt, oder nicht selbst
vorgeschlagen hat." Er grinste Anna an. Sie musste darüber
lachen, dass sie bei der Bedeutung von Paolos ausgeprägter
Gestik tatsächlich richtig gelegen hatte.
"Na komm, lassen wir sie sich weiter bekriegen",
Toni gab Anna einen Wink mit der Hand und ging zurück, am
Gewächshaus vorbei zu den Olivenbäumen.
Anna fiel ein, dass sie ja einmal für alle etwas
kochen wollte. "Sag mal, hättest du eigentlich mal Lust auf
was Heimisches wie zum Beispiel Allgäuer Kässpatzen?"
"Mmh!" machte ihr Onkel. "Wie kommst du
denn darauf? Du kannst wohl Gedanken lesen, oder? Weißt du,
Violetta hat schon einmal probiert, Spätzle zu machen, aber so
recht gelungen sind sie ihr leider nicht, ich schätze Italienern
liegt das eben einfach nicht so sehr, so wie den Deutschen
selbstgemachte Pasta. Wieso, hattest du vor, uns welche zu kochen?"
Toni schien sich über diesen Gedanken zu freuen.
"Ja, das hatte ich! Meinst du, den anderen schmeckt
sowas?"
"Wer würde echte Kässpatzen nicht
lieben?"
"Prima, dann sag ich gleich Violetta Bescheid. Wenn
ich mich beeile, schaffe ich es noch bis Mittag nach Castiglione und
zurück. Ich hab schon gesehen, dass die da den richtigen Käse
haben. Also bis später!" Voller Eifer lief Anna in Richtung
Küche davon und Toni winkte ihr lachend hinterher.
"Ich habe gehört, Anna kocht heute für
uns?" Maria streckte neugierig den Kopf durch die Küchentür.
Anna packte gerade den Korb mit ihren Einkäufen aus
und Violetta, die sie dabei neugierig beäugte, winkte Maria
gleich herein. "Komm, komm, Anna machte Käsespatze und wir
alte italienische Fraue müsse doch auch endlich mal lerne wie
geht sowas!"
Anna musste über Violettas robuste Art lachen. "Es
ist das Rezept meiner Oma", erklärte sie. Maria kam sofort
lächelnd herein. "Na da bin ich ja wirklich mal gespannt.
Tonio hat mir immer so vorgeschwärmt von dem Allgäuer
Essen. Wie werden die denn gemacht?"
Anna hatte sich inzwischen eine Schüssel und einen
Messbecher aus dem Schrank geholt und wog Mehl ab. Lächelnd
begann sie "Ja also bei uns daheim gibt's richtiges Spätzlemehl,
damit werden die erst so richtig locker, aber das konnte ich hier
nicht finden, deshalb nehme ich normales Weißmehl, das tut's
auch. Für uns zwei zu Hause habe ich immer 300 Gramm genommen
aber ich weiß ja nicht, wie gute Esser ihr seid, also nehme ich
mal 800 Gramm." Sie kippte das Mehl in die Schüssel und
begann die Eier hinein zu schlagen. "Pro hundert Gramm ein Ei,
also kommen da jetzt acht Eier dazu. Etwas Salz, ich schätze,
das wird so etwa ein Teelöffel voll sein und noch eine Prise
Muskat. Jetzt mit dem Schneebesen verrühren und dabei etwa 300
Milliliter Wasser dazu gießen, aber Vorsicht, nicht zu viel,
denn der Teig wird schnell matschig. Also nur soviel, dass er sich
leicht ziehen lässt und anfängt, Blasen zu werfen, seht
ihr?"
Maria und Violetta beugten sich über die Schüssel
während Anna den Spätzleteig mit dem Schneebesen
bearbeitete. Nun legte sie ihn auf die Seite und warf ein
Geschirrtuch über die Schüssel.
"So, der muss jetzt etwa eine Viertelstunde ruhen.
In der Zeit bereite ich die anderen Sachen vor." Anna nahm sich
den Sack mit den Zwiebeln vor. "Pro hundert Gramm Mehl eine
Zwiebel", kommentierte sie, während sie die Zwiebeln
schälte, halbierte und in halbe Ringe hobelte. Als sie damit
fertig war, schüttete sie reichlich Mehl darüber und
verteilte es mit beiden Händen.
"Oh, das sind so viele, die muss ich auf zwei Mal
anbraten." Sie nahm eine große Pfanne, schmolz darin
hundert Gramm Butter und gab die Hälfte der Zwiebeln hinein.
"Das werden die Röstzwiebeln. Die werden jetzt zunächst
bei mittlerer, später bei stärkerer Hitze angebraten, bis
sie ringsherum schön braun sind. Das gleiche mache ich dann
natürlich auch mit der anderen Hälfte. Den Käse habe
ich vorhin schon gerieben und vermischt." Anna holte eine andere
Schüssel und zeigte sie den beiden Frauen.
"Das sind 400 Gramm Bergkäse und hundert Gramm
Backsteinkäse, der ist besonders wichtig! Daheim nehme ich immer
Allgäuer Emmentaler, ein wenig Gouda und Romadur oder Limburger,
ich bin schon gespannt, wie es mit diesem Käse schmecken wird.
So, jetzt brauche ich dann eine große Schüssel." Anna
stellte den Käse beiseite und kramte in den Schränken.
"Wie wär's damit?" Maria reichte ihr
einen großen Emaillebräter.
"Ja, der dürfte
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