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Judith

Judith

Titel: Judith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Dann preßte er sein Gesicht in ihr Haar. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken.
    War er nicht auch schuld daran, daß sie ein Kind von einem anderen trug? Hatte er sie nicht ohne Schutz gelassen? Er war nur einmal freundlich zu ihr gewesen, damals im Wald. Und er mußte sich ehrlich eingestehen, daß er sich nur deshalb so liebevoll um sie gekümmert hatte, weil er sie wieder in sein Bett bekommen wollte. Er dachte nur an sich selbst. Nie an sie.
    Jetzt ließ er sich im Gras nieder und zog Judith neben sich. An einem Baum gelehnt saß er da und hielt sie in seinen Armen.
    »Erzähl mir, was in der Burg gewesen ist«, forderte er sie auf.
    Judith traute ihm nicht. Ein paarmal schon hatte sie erleben müssen, wie seine Freundlichkeit plötzlich in Zorn umgeschlagen war. Aber es war so schön, seinen Körper wieder einmal dicht an ihrem zu spüren. Das sind die einzigen Gefühle zwischen uns, dachte sie.
    »Es ist vorbei«, antwortete sie. »Und ich möchte es vergessen. «
    Gavin runzelte die Stirn. Ihre Nähe machte ihn ganz benommen. »Judith«, murmelte er, und sein Mund näherte sich ihren Lippen.
    Die Berührung seiner Lippen brach jeden Widerstand in ihr. Mit einem Seufzer schlang sie die Arme um seinen Hals.
    »Ich habe dich vermißt… « Gavins Mund glitt über ihren Nacken. »Du kamst mir vor wie ein Engel, als du in meinem Gefängnis auftauchtest. Ich fürchtete, daß du nur ein Traumwesen sein könntest… «
    »Ich bin aus Fleisch und Blut«, sagte Judith lächelnd.
    Ihr Lächeln machte Gavin ganz toll. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und küßte sie leidenschaftlich. Dann wurde seine Miene wieder ernst. »Ich hätte dich ermorden können, als ich ansehen mußte, wie dieser Demari dich vor meinen Augen abtastete. «
    Judith wurde sekundenlang steif. Dann versuchte sie, sich von ihm frei zu machen.
    »Nein! « knurrte er und hielt sie fest. »Gibst du anderen mehr als mir, deinem Ehemann? «
    Da war es mit Judiths Beherrschung vorbei. Sie brachte es fertig, die Hand zu heben und versetzte ihm einen Schlag ins Gesicht.
    In Gavins Augen flammte es auf. Dann zog er plötzlich ihre Hand an seinen Mund. »Du hast ja recht. Ich bin ein Narr. Laß uns das alles vergessen. Denk nur an die Zukunft und an heute. «
    Sein Mund preßte sich wieder auf ihren. Judith wollte sich nicht wehren. Ihre Sehnsucht wurde übermächtig.
    Ihr Kleid fiel unter seinen Händen. Und Judith zerrte an Gavins Zeug. Dann trafen sich ihre nackten Körper in berauschender Leidenschaft. Voller Erregung und Ungeduld trieben sie sich auf den Höhepunkt zu.

22. Kapitel
    »Er hält sich wohl für was Besseres«, meinte Blanche gehässig. Sie war mit Gladys dabei, die Krüge mit Wein zu füllen.
    »Kann sein. « Gladys war nicht so hitzig wie Blanche. Sie vermißte Jocelin zwar auch, aber deshalb war sie nicht wütend auf ihn.
    »Was hält ihn nur ab? Er ist auch nicht mehr so oft bei ihr. « Blanche machte eine unbestimmte Bewegung in Richtung von Lilians Zimmer. »Und in der Halle ist er auch kaum. «
    »Er hockt eben allein auf dem Heuboden. « »Allein? Vielleicht hat er ein Frauenzimmer bei sich! «
    Gladys kicherte. »Warum sollte er sich mit einer zufriedengeben, wenn er viele haben kann? Und wen sollte er bei sich haben? Von uns jedenfalls keine. «
    »Ich bin sicher, daß er nicht allein im Heu sitzt«, meinte Blanche. »He du! « Sie rief ein vorbeieilendes Küchenmädchen heran. »Übernimm du mal kurz die Arbeit hier. «
    Dann packte sie Gladys am Arm und zog sie mit sich. »Komm, das Rätsel werden wir sofort lösen. «
    Sie liefen zu den Ställen hinüber.
    »Er nimmt sogar die Leiter fort, wenn er irgendwohin geht«, stellte Blanche fest. Sie holte die Leiter, während Gladys aufpaßte, ob die Frau des Stallknechtes nicht auftauchte.
    Blanche stellte die Leiter an und raffte den Rock, um hinaufzusteigen. Gladys folgte ihr.
    Da hörten sie eine Frauenstimme rufen: »Jocelin? Bist du es? « Blanche sah Gladys mit einem triumphierenden Lächeln an. Dann betrat sie Jocelins kleines Versteck. »Wir sind es, Constance. «
    Das Gesicht Constances war immer noch von Flecken und Wunden bedeckt, aber sie begannen zu heilen. Ängstlich drückte sie sich in das Heu, als sie die beiden sah.
    »Ich denke, du bist fortgegangen«, stellte Blanche mit finsterer Miene fest. »Du bist also der Grund dafür, daß Jocelin sich kaum noch blicken läßt. «
    »Ich war halbtot. Er hat sich um mich gekümmert. «
    »Hast ihn in deine Netze

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