Julia Bestseller Band 144
war.
„Nein, es war viel mehr“, gab er ruhig zu.
Ihr verkrampfte sich das Herz. Er würde allem zustimmen, was sie sagte oder tat, nur damit er seinen Willen durchsetzte. Sie hatte jedoch keine Kraft und Energie mehr, einfach wegzugehen.
„Findest du das nicht seltsam, Amy?“, fragte er.
Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Seine unwiderstehliche Anziehungskraft lenkte sie viel zu sehr ab, sie konnte sich auf nichts anderes konzentrieren.
„Ist dir nicht aufgefallen, wie gut wir uns verstehen, seit Steve uns nicht mehr im Weg steht?“, fuhr er erbarmungslos fort, als wollte er ihr noch einmal klarmachen, dass er nie aufhören würde, sie zu verfolgen. „Und wie perfekt wir harmonieren, wenn wir zusammen sind?“
Plötzlich hatte Amy genug und konnte sich nicht mehr beherrschen.
„Ja, so perfekt, dass ich schwanger bin, Jake!“, rief sie hysterisch aus und gestikulierte dramatisch mit den Händen. „Ist das nicht eine ganz besondere Art von perfekter Harmonie?“
16. KAPITEL
Was für ein Schock für Jake! Damit musste er erst einmal fertigwerden.
Amy spürte, wie es in ihm arbeitete, und konnte selbst nicht fassen, wie unüberlegt sie gehandelt hatte. Ohne sich die Konsequenzen klarzumachen, hatte sie einen Prozess in Gang gesetzt, den sie nicht mehr anhalten konnte.
„Schwanger“, stellte Jake fest, als wäre jedes weitere Wort zu viel.
Amy machte eine hilflose Handbewegung. „Es tut mir leid. An dem Abend, als du mich in dem neuen Apartment besucht hast, habe ich vergessen, die Pille zu nehmen. Am nächsten Tag habe ich zwei genommen, aber …“ Sie unterbrach sich und betrachtete verblüfft Jakes Miene. Er wirkte seltsam zufrieden.
„Du bist also von mir schwanger.“
Sie verstand überhaupt nichts mehr. Er schien sich zu freuen. Vielleicht hatte er es noch nicht richtig begriffen.
„Jake“, begann sie eindringlich. „Es war keine Absicht …“
„Aber es ist passiert.“ Er strahlte übers ganze Gesicht.
Das war keine normale Reaktion. „Hörst du mir überhaupt zu?“, rief sie voller Panik aus.
„Du wirst mein Kind bekommen, meins!“ Seine Stimme klang so begeistert, als hätte er mehrere Millionen im Lotto gewonnen. „Sekundenlang befürchtete ich, es sei Steves Baby. Und das wäre sehr hart für mich gewesen, Amy. Es hätte mich …“
„Jake, nichts ist in Ordnung“, unterbrach sie ihn. Sie musste ihn unbedingt zur Vernunft bringen. „Es war keine Absicht. Ich wollte dir nichts anhängen.“
„Du liebe Zeit, was heißt hier anhängen?“, fragte er verblüfft und ungläubig. „Ich bin der Vater des Babys. Du hängst es mir doch nicht an. Es ist Tatsache, dass …“ Plötzlich schien ihm etwas einzufallen. „Wie lange weißt du es schon?“
„Was?“ Beim besten Willen verstand sie nicht, was in Jake vorging. Er war ihr ein Rätsel.
„Dass du schwanger bist.“
„Ach so. Vor zwei Tagen hat man mir das Ergebnis der Blutuntersuchung mitgeteilt.“
Er lächelte zufrieden. „Es besteht demnach kein Zweifel.“
„Willst du nicht endlich damit aufhören?“, rief sie gereizt aus.
„Womit?“
„So zufrieden zu lächeln. Du siehst aus, als freutest du dich.“
„Dafür kann ich nichts. Wir reden hier über unser erstes Kind …“
„Jake, was soll das? Wir sind nicht verheiratet.“
„Das lässt sich leicht ändern“, antwortete er und wirkte plötzlich sehr entschlossen.
Amy blickte ihn frustriert an. Sie fühlte sich entsetzlich hilflos. Jake sah die Dinge nicht realistisch. Vielleicht war er wie berauscht von der Idee, ein eigenes Kind zu haben. Momentan konnte man sich jedenfalls nicht vernünftig mit ihm unterhalten. Wahrscheinlich musste er in Ruhe über die neue Situation nachdenken.
„Ich fahre jetzt nach Hause“, verkündete sie deshalb. „Ich habe Kopfschmerzen.“
Als sie an ihm vorbeigehen wollte, hielt er sie fest. „Warte noch! Bitte …“
Es reichte ihr, sie ließ den Tränen freien Lauf.
„Es tut mir leid. Irgendetwas verstehe ich hier falsch, stimmt’s?“, fragte er sanft und wie um Entschuldigung bittend.
Sie schüttelte den Kopf.
„Hör bitte auf zu weinen, Amy. Ich verspreche dir, ich gebe mir mehr Mühe.“
Jetzt weinte Amy noch heftiger.
Jake legte ihr den Arm um die Schulter und drückte Amy an sich. „Ich fahre dich nach Hause.“
Sie schluckte und räusperte sich. „Deine Familie …“
„Du bist meine Familie, Amy. Lass mich wenigstens für dich sorgen.“
Als er endlich aussprach, wonach
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