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JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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versuchen sollte, die Hände nach ihr auszustrecken. Und er wusste nicht, ob er das ertragen konnte.
    Also stand er stattdessen nur wie ein Idiot da, während die Frau, die ihm so viel bedeutete, stumm gegen ihre Tränen ankämpfte.
    „Ich kann nicht mehr mit dir ins Bett gehen, Connor“, sagte sie, und er schluckte mühsam. „Es würde mich umbringen, wenn ich dich hätte und wir doch nie richtig zusammen wären. Verstehst du? Und ich kann auch nicht deine Freundin sein.“
    Sie sprach schnell und mit einer Dringlichkeit, die beide zu erdrücken drohte.
    „Emma …“
    „Nein. Ich kann nicht dein Kumpel sein und mir anhören, wie du dich über die anderen Frauen in deinem Leben beschwerst. Ich will nichts von deinem neuesten Date der Woche hören oder von der heißen Brünetten, die jetzt dein Interesse erweckt hat.“
    Connor wurde von Gewissensbissen geplagt, die er sich im Grunde gar nicht erklären konnte. Verzweiflung schnürte ihm die Kehle zu, und zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich völlig hilflos. Er konnte nicht behaupten, dass ihm das besonders gefiel.
    „Geh jetzt, Connor“, sagte sie, und noch eine Träne rollte ihr über die Wange. Sie trat in ihr Büro zurück und machte sich daran, die Tür zu schließen. Aber bevor sie das tat, flüsterte sie noch: „Und tu uns beiden einen Gefallen, ja? Wenn du dieses Mal gehst, komm nicht wieder.“
    Dann war die Tür zu, und Connor stand mit den verdammten Rosen in der einen Hand und der Pralinenschachtel in der anderen allein in der zunehmenden Dunkelheit. Trotz der warmen Sommernacht war ihm kalt bis ins Mark.

12. KAPITEL
    Am nächsten Morgen hatte Emma einen Pick-up, der einen neuen Vergaser brauchte, einen Jeep mit abgenutzten Bremsen und Kopfschmerzen, die einfach nicht aufhören wollten. Sie hatte zu viel geweint und zu wenig geschlafen. Und so wie sie sich fühlte, glaubte sie nicht, dass sich sehr bald etwas an ihrem Zustand ändern würde.
    Den größten Teil der Nacht hatte sie die Erinnerung daran gequält, wie sie Connor ihre Liebe gebeichtet hatte. Warum hatte sie ihre große Klappe nicht halten können? Sie stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch, vergrub das Gesicht in den Händen und versuchte voller Verzweiflung, den Ausdruck seines Gesichts zu vergessen, als sie ihm die drei kleinen Worte gesagt hatte, die die meisten Männer sofort in einen Zustand der Panik versetzten.
    „Oh Gott.“ Sie schluckte mühsam und holte tief Luft. „Emma, du Trottel. Das hättest du ihm nie verraten dürfen. Jetzt weiß er es und hat womöglich Mitleid mit dir. Oh nein.“
    Sie sprang auf, lief zur Tür der Werkstatt, änderte dann ihre Meinung und drehte sich wieder um und ging stattdessen auf die Fensterbänke zu. Sie konnte nicht in die Werkstatt gehen, weil sie nicht mit den Männern reden wollte. Sie sollten sich nicht fragen, warum ihre Augen so gerötet waren. Keiner sollte wissen, dass man ihr das Herz gebrochen hatte – mit einem Holzhammer.
    „Ich könnte die Werkstatt verkaufen“, dachte sie laut. „Die Stadt verlassen, nein, am besten gleich den Staat.“ Dann fasste sie sich wieder und stöhnte leise. „Na, wunderbar. Panik ist genau das richtige Verhalten. Bringt garantiert gute Ergebnisse.“
    Sie würde nicht fortgehen, und sie würde sich nicht verstecken. Sie würde ihr Leben weiterleben wie bisher und einfach vorgeben, dass alles in Ordnung war, bis es das am Ende wirklich sein würde. Positive geistige Einstellung, das war der Schlüssel zum Glück. Sie würde sich alle Mühe geben, positiv zu denken und ihre Tränen vor der Welt zu verbergen. Alles würde wieder gut werden.
    „Gott, was für eine Lügnerin ich doch bin.“ Emma seufzte und überlegte, ob sie nach Hause gehen sollte, aber das würde ihr auch nicht viel bringen. Hier in der Werkstatt konnte sie wenigstens etwas mit sich anfangen. Sie konnte zum Beispiel endlich die verflixte Schreibarbeit in Angriff nehmen.
    Was sie allerdings wirklich wollte, war, sich irgendwo im Dunkeln hinzulegen und zu schlafen. Und wenn sie aufwachte, würde ihr Herz hoffentlich wieder geheilt sein, und sie wäre in der Lage, an Connor zu denken, ohne ihn in die Arme nehmen oder ihm eine knallen zu wollen. Aber so leicht würde es nicht sein, das wusste sie.
    Emma würde irgendwie mit Connor klarkommen müssen, bis er an eine andere Basis oder gar nach Übersee versetzt wurde. Sie würde einen Weg finden müssen, mit allem fertig zu werden, was sie beide erlebt hatten, und

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