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JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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wie erwachsene Menschen über alles sprecht, was zwischen euch vorgefallen ist?“
    Theoretisch sicher keine schlechte Idee, dachte Tina skeptisch. Aber sie erinnerte sich nur allzu gut an Brians Gesichtsausdruck, als sie am Morgen seine Wohnung verlassen hatte.
    Und sie hatte das ungute Gefühl, dass er für keine ihrer Ideen besonders zugänglich war.
    „Und was soll ich zu ihm sagen?“
    „Ich weiß nicht“, sagte Janet sarkastisch. „Wie wäre es denn zum Beispiel mit ‚Ich liebe dich‘?“
    Die drei kleinen Worte hallten in ihr wider, während Tina grübelnd aus dem Fenster sah. Die Sonne ging gerade unter und tauchte den bewölkten Horizont in strahlende Schattierungen von Karmesinrot und Blauviolett.
    „Das habe ich ihm schon vor fünf Jahren gesagt“, flüsterte Tina, und die Erinnerung schmerzte fast genauso sehr wie das echte Erlebnis. „Es hat nicht geholfen.“
    „Aber du hast auch nichts zu verlieren, Tina.“
    „Vielleicht.“ Es gab keine einfachen Antworten auf ihr Problem, und sie wechselte das Thema. Es hatte sich nicht wirklich etwas geändert zwischen ihr und Brian, und obwohl sie ihn liebte und es wahrscheinlich immer tun würde, würde sie es ihm trotzdem nicht sagen. Was hätte es schon für einen Sinn? Sie würde sich nur ein zweites Mal demütigen, wenn er ihr wieder sagte, dass er nicht mit ihr verheiratet sein wollte. Nein. Leidenschaft war eine Sache, Liebe eine ganz andere. In ihrer gemeinsamen Nacht hatte Brian kein einziges Mal die Liebe erwähnt.
    Während Janet von den Fortschritten ihrer eigenen Schwangerschaft erzählte und von ihren Plänen für ihr Baby, strich Tina sich mit der freien Hand über den Bauch. Insgeheim betete sie, dass auch in ihr ein Baby heranzuwachsen begann. Und wenn sie Glück hatte, würde wenigstens ein kleiner Teil von Brian immer zu ihr gehören – und niemand würde ihr das nehmen können.
    „Ich bin nicht mehr im Spiel.“
    Connor, Aidan und Liam sahen Brian einen Moment stumm an. Er hielt ihren Blicken unbehaglich stand, ließ dann zur Ablenkung den Basketball ein paar Mal aufprallen, drehte sich um, sprang und warf nach dem Korb. Der Ball schlug gegen das Korbbrett und krachte in die hübschen Blumenbeete neben der Auffahrt des Pfarrhauses.
    „Prima“, meinte er leise. Nicht einmal einen Korb konnte er noch werfen. Er holte den Ball zurück. Als er sich umdrehte, sah er, dass seine Brüder ihn immer noch beobachteten. Dieses Mal allerdings mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.
    „Du hast nicht mal einen einzigen Monat durchgehalten“, rieb Connor ihm unter die Nase.
    „Erbärmlich“, sagte Aidan, kam auf ihn zu, schnappte sich den Ball und traf ohne besondere Anstrengung in den Korb.
    „Was ist passiert?“, fragte Liam.
    Brian wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah seinen Bruder blinzelnd an. Das improvisierte Basketballfeld auf der breiten Auffahrt wurde von Gartenlampen erhellt. Die Brüder trafen sich zwei Mal in der Woche, um miteinander Basketball zu spielen.
    Brian schnippte mit den Fingern. „Hörst du mir nicht zu, Liam?“, sagte er ärgerlich. „Ich bin aus dem Spiel, habe ich gesagt. Du kannst schon mal Maß nehmen für den Bastrock und den Kokosnuss-BH.“
    „Göttlich“, sagte Aidan und versuchte noch einen Wurf. „Ich spüre deutlich, wie meine Brieftasche anschwillt.“
    „Ach ja?“, konterte Connor und brachte den Ball in seinen Besitz. „Fang noch nicht an, das Geld auszugeben, mein Junge.“
    Die beiden stritten sich gutmütig und rangelten um den Ball, während Liam langsam auf Brian zuging.
    „Du siehst nicht aus, als ginge es dir besonders gut“, sagte er.
    „Ich habe dir doch gesagt“, fuhr Brian ihn verärgert an, „dass ich die Wette verloren habe.“
    „Ich glaube nicht, dass das mit der Wette zusammenhängt.“
    „Tatsächlich? Dann verrate mir doch mal, Hochwürden, womit es sonst zusammenhängen könnte.“
    Liam lächelte und schüttelte nachsichtig den Kopf, als hätte er es mit einem besonders dickköpfigen Fünfjährigen zu tun. „Es hängt mit Tina zusammen. Und mit dir.“
    Wie schon den ganzen Tag lang, quälten Brian auch jetzt Zweifel und Fragen, auf die er keine Antwort wusste. Er hatte die Stunden auf der Basis irgendwie hinter sich gebracht, aber dann hatte er es vermieden, nach Hause zu fahren. Er war noch nicht bereit, Tina gegenüberzutreten. Sie würde ihn nur an ihre gemeinsame Nacht erinnern und daran, dass sie ihn hereingelegt hatte und dass vielleicht

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