Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
Vom Netzwerk:
Francesca jetzt den Vater, nach dem sie sich immer gesehnt hatte, tröstete sich Kate.
    „Ich wollte dir nur sagen, dass ich mir einen Anwalt nehme, sobald wir wieder in England sind …“ Obwohl sich ihre Kehle wie zugeschnürt anfühlte, klangen ihre Worte sachlich.
    Es dauerte eine Weile, bis Santino die Zeitung herunternahm. Als er immer noch nichts sagte, wurde Kate das Schweigen allmählich unheimlich. „Du hast nichts dagegen, wenn ich Rom verlasse?“, fragte sie mit Herzklopfen.
    „Du? Nein.“
    „Was soll das heißen?“ Sie spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich.
    „Das ist ja wohl offensichtlich.“
    Santino erhob sich und baute sich vor ihr auf. Um mich besser einschüchtern zu können, vermutete Kate.
    „Francesca bleibt bei mir in Rom“, erklärte er schneidend.
    „Nein“, erwiderte Kate, ohne zu zögern. „Das kommt nicht infrage. Ich lasse sie nicht hier.“ Erstaunt registrierte sie den stählernen Unterton in ihrer Stimme. Gut so. Santino kannte kein Erbarmen, da durfte Kate sich ebenfalls keine Blöße geben.
    Er machte eine ungeduldige Handbewegung. „Diese Gefühlsduselei bringt niemanden weiter, am wenigsten hilft es Francesca. Allem Anschein nach hast du die Klageschrift nicht durchgelesen, sonst wärst du nicht so überrascht. Es ist nur sinnvoll …“
    „Wo ist denn hier irgendein Sinn?“, fiel Kate ihm hitzig ins Wort. „Ich kann jedenfalls keinen erkennen. Außerdem, wemsoll es nutzen? Ausschließlich dir doch!“
    „Nein, Francesca. Es ist sinnvoll, wenn sie erst mal hierbleibt und sich an ihr neues Leben gewöhnt.“
    „Francesca hat ein Zuhause. Bei mir.“
    „Vieles wird sich jetzt ändern, weil ich ebenfalls einen Platz in ihrem Leben bekomme.“
    Kate versuchte, ruhig zu bleiben, auch wenn es ihr nicht leichtfiel. „Dann hast du also bereits über Francescas Zukunft entschieden, ohne mich auch nur nach meiner Meinung zu fragen.“
    „Du hattest eben eine Unterredung mit meinem Anwalt. Wie viel Entgegenkommen erwartest du noch von mir?“
    Auf jeden Fall würde der Richter ihm das zu seinen Gunsten auslegen, daran zweifelte Kate nicht.
    „Du hattest ausreichend Zeit, ihm Fragen zu stellen“, fuhr er fort, da sie nichts sagte. „Warum hast du es nicht getan?“
    „Ich wollte ja, aber ich war so durch den Wind, dass mir einfach nichts …“
    „Das sind doch Ausflüchte!“
    Kate schüttelte hilflos den Kopf. Er hatte ja recht, natürlich hätte sie sich mehr zusammenreißen müssen.
    „Ich habe für so einen Unsinn keine Zeit. Wenn du dir die Unterlagen durchgelesen hättest, wüsstest du, dass wir vorschlagen …“
    „Die Unterlagen?“, unterbrach Kate ihn empört. „Wir reden hier von deiner Tochter, nicht von einem Stück Papier. Glaubst du wirklich, man könnte Francescas Leben in Scheiben teilen wie eine Apfelsine?“
    „Darüber wird ein Gericht befinden.“
    Kate schwieg einen Moment, bevor sie aufgebracht erwiderte: „Gut, dann sehen wir uns eben vor Gericht wieder.“ Schon machte sie kehrt und wollte den Raum verlassen. Aber Santino verstellte Kate den Weg.
    „Wenn du versuchst, dich gegen mich zu stellen, wirst du es bereuen. Das verspreche ich dir.“
    „Was soll das? Drohst du mir?“
    „Ich rate dir nur, dich etwas zusammenzureißen, Kate. Sonst kommt das Gericht womöglich noch auf die Idee, du könntest psychisch labil sein.“
    „Und ich schlage vor, du suchst dir jemand anders, den duschikanieren kannst, Santino. Ich lasse mich nämlich nicht einschüchtern von dir. So, und jetzt lass mich durch.“
    „Mit größtem Vergnügen“, verkündete er höhnisch und riss die Tür sperrangelweit auf.
    Kate blieb auf der Schwelle stehen. „Kaum zu glauben, dass ich mir irgendwann mal eingebildet habe, dich zu lieben. Was für ein Glück ich doch hatte!“
    Für einen Moment flackerte sein Blick, dann wurde der Ausdruck seiner Augen wieder kalt. „Und ich habe zumindest flüchtig in Erwägung gezogen, dass du dich von anderen Frauen unterscheiden könntest. Ja, es gab sogar einen Moment, in dem ich es für möglich hielt, dass wir eine Chance hätten …“
    „Die hast du verspielt, Santino. Und ich hoffe sehr, dass du diese Unbeugsamkeit und charakterliche Schwäche nicht an deine Tochter vererbt hast.“
    „War’s das?“ Er schien einen Punkt über ihrem Kopf zu fixieren.
    „Noch nicht ganz.“ Entschlossen atmete sie tief ein. „Du solltest wissen, dass ich zwar bereit bin, mich einem Gericht zu beugen. Das heißt aber

Weitere Kostenlose Bücher