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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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Couch.
    „Ich habe den Eindruck, dass Sie am liebsten verschwinden würden.“
    Nervös wich Abby seinem Blick aus. Mychale war ein äußerst heller Kopf. Wenn er erfuhr, warum sie so dringend das Land verlassen musste, würde er sie vermutlich aufhalten und dafür sorgen, dass sie wegen Entführung ins Gefängnis wanderte.
    „Ich muss wirklich gehen“, sagte sie daher nur. „Sie selbst haben mich dazu aufgefordert. Schon vergessen?“
    „Inzwischen habe ich es mir anders überlegt.“
    Genau das hatte sie befürchtet. „Ich sollte mich aber wirklich auf den Weg machen. Hätte ich Sie nicht bewusstlos auf dem Fußboden gefunden, wäre ich schon längst fort.“
    „Wohin wollen Sie denn?“
    Die Frage traf sie unvorbereitet. „Wohin?“ Sie versuchte, Zeit zu gewinnen.
    „Sie können nirgends hin. Daher bleiben Sie also am besten hier.“
    Bevor sie eine passende Erwiderung geben konnte, fiel ihr auf, dass der Prinz ihr gar nicht mehr zuhörte. Er blickte ins Leere und zitterte am ganzen Körper.
    „Was ist los?“ Besorgt eilte sie zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Stirn. Fieber hatte er nicht. „Mychale, was ist denn? Frieren Sie? Ich hole noch eine Decke.“
    Abby rannte zum nächstgelegenen Schlafzimmer, zog eine dicke Daunendecke vom Bett und kehrte damit zurück.
    „So, jetzt wird Ihnen gleich wieder warm“, sagte sie leise und deckte ihn sorgsam zu. Offensichtlich war er noch immer sehr krank. Natürlich konnte sie ihn unter diesen Umständen nicht allein lassen.
    Als er aufhörte zu zittern und eingeschlafen war, ließ sie sich erschöpft in den Sessel sinken. Sie saß in der Falle. Doch das war jetzt unwichtig. Es tat ihr von Herzen weh, Mychale so krank und hilflos zu sehen. Hoffentlich erholte er sich rasch, und hoffentlich wusste Gregor, was er tat.
    Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Wo blieb er überhaupt so lange? Sie hätten einen Termin vereinbaren sollen.
    Vielleicht kam er auch gar nicht. Wahrscheinlich hatte er von dem entführten Baby gehört und fragte sich nun …
    Nein, auf Gregor war Verlass. Oder etwa nicht?
    Mychale streckte sich stöhnend und blickte sich ungeduldig im Zimmer um. Er fühlte sich noch immer elend, hatte aber langsam genug davon, auf der Couch zu liegen. Außerdem sehnte er sich nach Abby. Aber er konnte doch nicht einfach nach ihr rufen wie ein kleiner quengeliger Junge.
    Er machte die Augen zu und sah ein anderes Gesicht vor sich: Stephanie Hollenbeck.
    Ach ja, das war es. Er war hier, um zu überlegen, wie er diese Geschichte auf möglichst elegante Art beenden konnte. In der ganzen Aufregung hatte er es fast vergessen. Aber jetzt fühlte er sich eindeutig zu schwach, um etwas zu unternehmen. Sollte er einfach alles auf sich zukommen lassen?
    „Das ganze Leben ist ein Spiel“, pflegte seine Cousine Nadia zu sagen. „Jeder Mensch erhält eine Rolle, die er so gut wie möglich ausfüllen muss. Denk an das Publikum auf den hinteren Rängen. Das musst du erreichen.“
    Mychale hatte seine Zweifel. Allerdings wusste er genau, dass ihm seine gegenwärtige Rolle missfiel. Er hätte sie nur zu gern getauscht. Und das werde ich auch tun, dachte er entschlossen.
    Die meisten seiner Freunde waren neidisch. „Du hast dich mit Stephanie Hollenbeck verlobt?“ Sein Freund Jeremy war ganz wehmütig geworden. „Typisch. Man muss wohl von Adel sein, um so eine Frau für sich zu gewinnen.“
    Stephanie war wirklich bildschön, aber auch selbstgerecht und herzlos. In ihren Adern floss eiskaltes Wasser. Sie war nur aufs Vergnügen aus, flatterte von einer Jetsetparty zur nächsten und hatte keine Ahnung, worum es im Leben wirklich ging.
    Eine hässliche kleine Szene mit einem Dienstmädchen auf der Jacht hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Mychale war so entsetzt gewesen, wie Stephanie die Kleine erniedrigte, dass er mitten in der Nacht an Land gegangen war und sich mit seinem Sportwagen so weit wie möglich von der Frau absetzte, die er heiraten sollte.
    Ein Leben an der Seite einer so eiskalten Schönheit war unvorstellbar für ihn.
    „Du brauchst ja nicht mit ihr zusammenzuleben.“ Sein Bruder Dane hatte ihm von Anfang an gut zugeredet. „Betrachte es als nüchterne Geschäftsangelegenheit. Wir machen uns den politischen Einfluss ihres Vaters zunutze, und sein Geld können wir auch gut gebrauchen.“
    Aus Danes Mund klang das so einfach. Dieses Gespräch hatte stattgefunden, bevor Mychale mit Stephanie eine Woche auf ihrer Jacht im Mittelmeer verbracht

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