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Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
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denen sie zum Innehalten gezwungen war, hatte sie begonnen, die ersten Risse in ihrem Leben zu entdecken. Ein Abgrund der Leere hatte sich vor ihr aufgetan.
    Deshalb war sie so froh gewesen, Jon zu begegnen.
    Er liebte seine Arbeit ebenso sehr, wie sie die ihre. Er füllte die Leere in seinem Leben mit der Sorge um seine Patienten. Doch auch er spürte, dass es im Alter von fünfunddreißig für ihn an der Zeit war, zu heiraten und eine Familie zu gründen.
    „Ein Kind“, bestimmte er. „Ich habe nur Zeit für ein Kind.“
    „Zwei“, widersprach Ally sofort. Sie selbst war ohne Geschwister aufgewachsen. Das wollte sie ihrem Kind ersparen.
    Jon schaute sie zweifelnd an, als verhalte sie sich völlig irrational und unverantwortlich. „Zwei“, wiederholte sie. „Oder drei“, fügte sie in einem Anfall aus Übermut hinzu.
    „Nicht mehr als zwei“, entschied Jon mit fester Stimme. „Wir wollen doch kein Chaos.“
    Aber ein Teil von Ally sehnte sich genau danach. Nach lärmendem fröhlichem Chaos.
    Und heute Abend, auf der Party im Haus von Peters Eltern, erwachte der alte Traum aus ihrer Kindheit zu neuem Leben.
    Den ganzen Tag hatten fremde Menschen sie umarmt und auf die Wangen geküsst. Und dabei empfand sie stets das merkwürdige Gefühl eines déjà vus.
    Erst später, als Martha und Tallie auf einer Bank auf der Terrasse über ihre Schwangerschaften sprachen, die Tanten in der Küche Rezepte austauschten, Peters Vater, Mr. Cristopolous und diverse Freunde über Golfschläger diskutierten, die Jungen auf dem Rasen vor dem Haus Fußball spielten, Peters Bruder Lukas und Connie Cristopolous tief in eine Unterhaltung versunken waren und Peter gemeinsam mit Elias ein großes Feuer entfachte, da wusste Ally, woran sie all das erinnerte: Sie befand sich mitten in der Familie, über die sie in ihren Büchern gelesen hatte.
    Es gab sie wirklich. Und im Moment – für ein Wochenende – gehörte sie dazu.
    Sie lächelte. Ein Lächeln, das tief in ihrem Inneren begann und ein friedliches Leuchten in ihre Augen zauberte.
    Einige Zeit darauf versammelten sich alle um das Feuer. Man saß auf Decken, plauderte und lachte, während der Himmel immer dunkler wurde und die Dämmerung hereinbrach.
    Ein kühler Wind blies vom Meer her. Gerade als Ally ins Haus gehen und einen Pullover holen wollte, legte Peter sein Jackett um ihre Schultern.
    „Komm her“, sagte er und zog sie zu sich auf die Decke, sodass sie zwischen seinen Beinen saß. Er schlang die Arme um ihren Oberkörper und schmiegte seine Brust an ihren Rücken.
    Für ihr Seelenheil fühlte sich das viel zu intim an. Doch gleichzeitig stieg in ihr das Gefühl auf, endlich dort angekommen zu sein, wohin sie sich schon immer gesehnt hatte.
    „Besser?“, flüsterte er. Sein Atem strich über ihr Haar.
    Ally erschauerte, und Peter, der die Reaktion falsch einschätzte, zog sie enger an sich. „Ich kann dir auch eine wärmere Jacke holen.“
    Es wäre richtig gewesen, der Umarmung zu entkommen. „Ja, bitte“ zu sagen, wäre die vernünftige Entscheidung gewesen.
    Aber Ally konnte sich nicht überwinden, den Abend zu zerstören. Die Herzlichkeit und die Freundlichkeit, das Lachen und die Musik, die Lukas auf seiner Gitarre spielte, verzauberten sie. Und Peters starke Arme um sich zu spüren, verstärkte ihre Empfindung zusätzlich.
    „Vielen Dank, es geht mir gut“, antwortete sie stattdessen.
    Die Party endete erst spät in der Nacht. Yiayia war bereits vor einer Stunde zu Bett gegangen, allerdings nicht, ohne auf dem Weg ins Haus bei Ally und Peter stehen zu bleiben.
    „Ne“ , meinte sie erfreut, als sie das eng umschlungene Paar sah, „das ist besser.“
    „Gute Nacht, Yiayia “, sagte Peter und lächelte zu seiner Großmutter hinauf.
    Yiayia sagte etwas auf Griechisch, das Ally nicht verstand. Peter offenbar schon, denn er nickte heftig. „Mach dir keine Sorgen“, antwortete er. „Das werde ich.“
    „Was hat sie gesagt?“, fragte Ally, sobald die alte Griechin außer Hörweite war.
    „Sie meinte, ich solle nicht vergessen, dich zu küssen.“
    Ally stockte der Atem. Peters Mund war nur Zentimeter von ihrem Ohr entfernt. Doch er unternahm keinen Versuch, ihr einen Kuss zu geben.
    Erst allmählich verflüchtigte sich ihre Anspannung wieder, und sie konnte die Atmosphäre um das Feuer herum in vollen Zügen genießen. Irgendwann erhob Peter sich und streckte die Hand aus, um ihr auf die Füße zu helfen. „Zeit fürs Bett.“
    „Ja, es ist schon

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