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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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habe geantwortet, das ginge nicht, und er wollte wissen, warum nicht.«
    »Hast du es ihm erzählt?«
    »Es ist alles wie weggewischt. Ich glaube, ja. Ich glaube, ich habe gesagt, sie wacht nicht auf oder so ähnlich.«
    Allmählich fasste Högni sich wieder. Seine Atmung hatte sich etwas beruhigt, und der Schluckauf war verschwunden.
    »Wie hat er reagiert?«
    »Ich weiß es nicht. Er muss aufgelegt haben.«
    »In Ordnung. Was hast du dann gemacht?«
    »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Du meinst, du warst in Panik?«
    »Mhm.«
    Högni nickte erneut, während Gunna ihn nachdenklich betrachtete. Es wäre gut möglich gewesen, dass Högni seine Schwester in einem Wutanfall umgebracht haben könnte, aber seine offensichtliche Verzweiflung sprach dagegen. Falls Svana zum Zeitpunkt des letzten Anrufs auf ihrem Handy tatsächlich schon tot gewesen sein sollte, eröffnete das eine Reihe anderer Möglichkeiten.
    Högni bemerkte Gunnas entschlossenen Gesichtsausdruck und begann wieder zu zittern.
    »Was geschieht jetzt?«, wollte er wissen.
    Gunna wurde aus ihren Gedanken gerissen und sah auf. Sie ließ den Wagen an.
    »Es gibt noch einige offene Fragen, die du beantworten musst. Schnall dich bitte an. Wir fahren in die Hverfisgata, um das hier zu Ende zu bringen. Ich fürchte, es wird eine Weile dauern.«
    »Aber ich muss arbeiten. Ich verliere sonst meinen Job«, protestierte Högni. »Und was ist mit meinem Auto?«
    »Tut mir leid, die Arbeit wird warten müssen«, sagte sie unerbittlich und sprach in ihr Funkgerät. »Null-fünf-sechzig-eins, neunzig-fünf-fünfzig. Habt ihr Zeit?«
    »Ja, was können wir für dich tun?«
    »Könnt ihr zum Pizza-K kommen?«
    »Wir sind gleich da.«
    »Gib mir bitte deine Autoschlüssel, Högni«, forderte Gunna ihn auf. Widerspruchslos reichte er ihr seine Schlüssel. »Wir fahren jetzt aufs Präsidium, damit du eine Aussage machen kannst. Du gibst alles zu Protokoll, jede Einzelheit, an die du dich erinnerst, – von der Sekunde an, als du in Svanas Wohnung gegangen bist. Hast du mich verstanden?«
    Högni nickte wieder. Ein Streifenwagen erschien am anderen Ende des Parkplatzes, schob sich durch den Verkehr auf sie zu und hielt neben dem Audi an. Gunna öffnete das Fenster, um die beiden Polizisten zu begrüßen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte einer der Beamten mit einem entwaffnenden Lächeln.
    Gunna lehnte sich aus dem Fenster und reichte ihm Högnis Autoschlüssel.
    »Hallo, Jungs. Kann einer von euch den grauen Opel da drüben für mich zum Präsidium bringen? Aber zuerst müsste jemand in das Pizza-K gehen und dem patzigen Typ hinter der Theke mitteilen, dass dieser junge Mann heute nicht arbeiten kann. Er wird nicht festgenommen, sondern hilft uns den Rest des Tages bei einer Ermittlung. Könntet ihr bitte betonen, dass es nicht seine Schuld ist? Danke, Jungs.«

***
    Högni sackte auf dem Stuhl zusammen. Jetzt, da die Anspannung nachließ, setzte offensichtlich die Erschöpfung ein. Zwar hätte Gunna ihn gerne freundlicher behandelt, aber etwas sagte ihr, dass in diesem Fall schnelles und entschlossenes Handeln erforderlich war.
    Eiríkur gab ihr eine Fotokopie von Högnis Interview mit der Zeitung und lehnte sich zurück, um zuzuhören, während Gunna den Artikel Högni über den Tisch hinweg zuschob.
    »Das hier hat mich nachdenklich gemacht«, erklärte sie und tippte mit dem Finger auf die Kopie. » Es war das Schlimmste in meinem Leben, was ich je gesehen habe, als meine große Schwester, die wir alle so sehr liebten und bewunderten, tot vor mir lag «, las sie vor und wartete auf eine Reaktion.
    »Weißt du, Högni, Svana ist immer noch in der Pathologie des Nationalkrankenhauses. Dein Vater hat sie identifiziert, ich habe ihn begleitet. Er hat mir gesagt, dass deine Mutter und du es nicht könnten. Das war einer der Gründe, warum ich mit ihm gegangen bin. So etwas ist keine leichte Aufgabe, und allein ist es noch viel schwerer«, fügte sie hinzu und unterdrückte schnell das plötzlich aufkeimende Verlassenheitsgefühl, das von ihr Besitz ergreifen wollte.
    Högni starrte blicklos auf seine Hände.
    »Weißt du, wie sie ihren Lebensunterhalt verdient hat und wie sie sich das Leben in so einer Wohnung leisten konnte?«
    »Ja«, murmelte er, ohne aufzusehen. Seine Stimme war kaum zu hören. »Mum und Dad wissen es nicht.«
    »Wir sollten versuchen, es dabei zu belassen«, sagte Gunna. »Kanntest du diese Männer, bist du je einem von ihnen begegnet?«
    »Svana kannte

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