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Kann denn Lüge Sünde sein? (German Edition)

Kann denn Lüge Sünde sein? (German Edition)

Titel: Kann denn Lüge Sünde sein? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Wolf
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während sie mit ihren zwergenhaften Winterstiefelchen neben mir her über den Schnee zu schweben scheint.
    Hm. Vielleicht lohnt es sich doch, mal wieder andere Männer zu treffen. Ein bisschen zum Egopushen, einfach Spaß haben, mehr nicht. Und wenn ich dabei noch die Tipps von Männerschwarm und Liebesgöttin Nina befolge, kann eigentlich auch nicht viel schiefgehen. Hoffe ich.
    »Du willst die Nummer von wem ?«, fragt mich Stephan nun schon zum zweiten Mal verwundert, als ich vor der Tür der WG stehe und ihn wegen Chris frage. Nina hat sich schon an mir vorbeigequetscht und sich auf die Suche nach Andy gemacht.
    »Du hast mich schon verstanden!«, antworte ich und lehne mich abwartend in den Türrahmen. »Also?«
    »Moment.« Er verdreht die Augen, zieht sein Handy aus der Tasche und diktiert mir die gewünschte Telefonnummer. »Und warum ausgerechnet Chris?«, fragt er dann.
    »Warum nicht? Der ist doch niedlich!« Ich grinse.
    »Aber mehr auch nicht«, murmelt mein Kumpel und steckt sein Handy wieder ein.
    »Na und? Reicht doch! Außerdem gebt ihr Männer euch auch meistens mit dieser Tatsache allein zufrieden!«
    »Ja, aber damit fallen wir früher oder später auf die Schnauze. Und dann fangen wir an, bei den nachfolgenden Frauen auch mal die inneren Werte zu prüfen. Man wird ja auch älter.«
    »Also ich glaube nicht, dass Männer so lernfähig sind. Egal in welchem Alter«, erwidere ich zänkisch.
    Da kommt Nina wieder zurück, einen frischen Knutschfleck am Hals und ein entrücktes Grinsen im Gesicht und hängt sich bei mir ein, um mich die Treppen zu meiner Wohnung hinaufzuziehen. Auf halbem Wege bleibt sie stehen, beugt sich übers Treppengeländer und ruft: »Ach, Stephan?«
    »Ja?«
    »Tut mir leid, dass das mit deiner Antje auseinandergegangen ist!«
    »Schon okay«, sagt er und schließt die Tür.
    Während mich meine Freundin wieder weiterschleift, frage ich erschrocken: »Was? Stephan ist nicht mehr mit Tilda zusammen?«
    »Nein, die haben Schluss gemacht. Hat Andy mir gerade erzählt.«
    Oje, vielleicht hätte ich grade etwas taktvoller zu Stephan sein sollen!? So ein Mist aber auch! Ob ich noch mal runtergehen sollte und ihm sagen, dass ich davon gar nichts gewusst und deshalb seine Anspielung nicht verstanden hatte?
    »Ich muss noch mal zurück!«, sage ich zu Nina und versuche, mich aus ihrem Griff zu lösen. Doch die schüttelt den Kopf und zieht mich unbeirrt weiter.
    »Erst rufen wir den Schnuckel mit dem Zahnpastalächeln an! Und dann überlegen wir uns ein Menü und ein Outfit für dich, die dein Date gleichermaßen zum Schwitzen bringen werden!«

Survivaltraining
     
    »Oh, hast du etwa Besuch?«, fragt Chris verwundert, als sein Blick auf die 15 Paar Schuhe fällt, die in meinem Flur herumstehen.
    »Ähm, nein – das sind alles meine«, gestehe ich und schiebe den Haufen verschiedenster Pumps und Stiefeletten unauffällig mit dem Fuß zusammen.
    »Du hast wohl dieses frauentypische Faible für Schuhe, was?«
    »Nur ein bisschen«, wiegele ich ab. Chris hat ja die anderen 52 Paar in meinem Schlafzimmerschrank noch nicht gesehen (wenn man Flipflops als Schuhe bezeichnen kann, sind es sogar 58 Paar …).
    »Und du hast gekocht?«, fragt Chris jetzt und folgt mir ins Wohnzimmer hinüber, wo ich den Esstisch gedeckt habe.
    »Ja, Spaghetti Arrabiata.« Ich muss kurz an Andy und Ninas Muschelsaucendesaster denken, was mich an Stephans Party erinnert und somit auch … Stopp! Nicht weiterdenken!
    »Das ist gut! Ich mag’s scharf!«, verkündet Chris mit bedeutungsschwangerer Stimme.
    »Ach, echt?«
    »Echt. Deswegen bist du mir ja auch sofort aufgefallen, als ich dich das erste Mal gesehen habe, damals, auf Stephans Abschlussfeier.« Hm. Wahrscheinlich weniger meiner Schärfe wegen als durch die Tatsache, dass ich vor aller Augen auf die Musikanlage gereihert hatte, weil der Kartoffelsalat den ganzen Tag über in der Sonne stand.
    »Ähm, setzen wir uns doch.« Ich zünde die Kerzen an, die ich in der Mitte des Tisches drapiert habe, und lasse mich auf meinen Stuhl sinken. Kerzenlicht schmeichelt dem Teint, heißt es doch immer. Und außerdem zaubert es eine romantische Atmosphäre. Na ja, um die wirklich romantisch zu machen, bräuchte man wahrscheinlich einen ganzen Fackelzug! Ich hingegen habe nur zwei mickrige Teelichter in meinem mit Mosaiksteinen besetzten Lieblingshalter zu bieten, aber man kann es ja immerhin mal versuchen.
    »Du siehst echt hübsch aus!«, bemerkt Chris und

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