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Kein Entkommen

Kein Entkommen

Titel: Kein Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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Samuels. »Schließlich haben Sie ja keine Leiche gefunden.«
    »Das stimmt. Umso wichtiger ist es, dass wir sie schnellstmöglich finden.«
    »Verstehe. Aber warum wollten Sie mich sprechen, Detective?«
    »Auch wenn Sie der ärztlichen Schweigepflicht unterliegen, können Sie mir vielleicht weiterhelfen. Haben Sie eine Idee, was sie vorhaben könnte? Wie ernst ist es ihr mit der Drohung, Selbstmord zu begehen?«
    »Ich wüsste nicht, wie ich Ihnen helfen könnte.«
    »Bitte, Dr. Samuels. Ich will keine persönlichen Details wissen. Es geht mir lediglich um Informationen, die uns helfen können, Mrs Harwood zu finden, ehe sie sich etwas antut.«
    »Detective, wenn ich irgendetwas wüsste, würde ich es Ihnen sagen, Privatsphäre hin oder her. Mir liegt genauso daran wie Ihnen, dass Sie Jan schnellstmöglich finden.«
    »Glauben Sie, Mrs Harwoods Selbstmorddrohungen waren ernst gemeint? Oder vielleicht doch nur eine Art Hilfeschrei? Was hat sie Ihnen erzählt?«
    »Sie hat mir überhaupt nichts erzählt, Detective.«
    »Gar nichts? Hat sie vielleicht irgendeinen Ort erwähnt, an den sie sich zurückziehen wollte?«
    »Nein. Sie hat gar nicht mit mir gesprochen.«
    Der Detective blinzelte erstaunt. »Was?«
    »Das letzte Mal war sie vor … hmm, vor ungefähr einem Dreivierteljahr bei mir. Der übliche Routinecheck. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen.«
    »Merkwürdig. Mr Harwood hat mir nämlich erzählt, dass er Sie aufgesucht hätte. Wegen der Depressionen seiner Frau. Und dass Sie ihm geraten hätten, sie solle einen Termin vereinbaren und persönlich bei Ihnen vorbeisehen.«
    »So war es auch. David war letzte Woche in meiner Praxis. Ich habe ihn noch nie so besorgt gesehen. Nun ja, jedenfalls habe ich ihm gesagt, ich müsse selbst mit ihr reden und dass ich sie gegebenenfalls an einen Spezialisten überweisen würde.«
    »Aber sie ist nicht bei Ihnen vorbeigekommen.«
    Dr. Samuels schüttelte den Kopf.
    Duckworth runzelte die Stirn. »Mir hat Mr Harwood erzählt, seine Frau hätte mit Ihnen gesprochen.«
    »Leider nein.« Abermals schüttelte der Doktor den Kopf. »Ich habe darauf gewartet, dass sie vorbeisieht, aber sie hat sich nicht blicken lassen. Das ist ja entsetzlich. Ich habe sogar kurz überlegt, ob ich sie nicht selbst anrufen sollte, aber in diesem Fall hätte sie gewusst, dass ihr Mann bei mir gewesen war.« Plötzlich spiegelte sich jähe Erkenntnis in den Zügen des Arztes. »Du meine Güte. Hätte ich sie angerufen, wäre das alles vielleicht gar nicht passiert, Detective.«

11
    Als ich mich wieder einigermaßen im Griff hatte, setzten wir uns an den Küchentisch, um gemeinsam zu überlegen, was wir unternehmen konnten. Im Wohnzimmer lieferte sich Ethan eine hitzige Diskussion mit seinen verschiedenen Autos – allesamt Modelle aus dem Film Cars .
    »Vielleicht hat sie sich nur eine Auszeit genommen, um mit sich ins Reine zu kommen«, meinte Dad. »Du weißt doch, wie Frauen manchmal sind. Mach dir keine Sorgen, es dauert bestimmt nicht lange, bis sie sich bei dir meldet.«
    Mom streichelte beruhigend meine Hand. »Lass uns in Ruhe nachdenken. Vielleicht fällt uns ja ein, wo Jan stecken könnte.«
    »Ich habe mir bereits den Kopf zerbrochen«, erwiderte ich. »Aber ich habe nicht den leisesten Schimmer, wo sie sein könnte.«
    »Und wenn sie bei einer Freundin ist?«, fragte Mom, aber ihr Tonfall ließ darauf schließen, dass sie meine Antwort bereits ahnte.
    »Sie ist mit niemandem wirklich eng befreundet«, wandte ich ein. »Im Grunde war sie doch immer eher eine Einzelgängerin. Am meisten redet sie noch mit ihrer Kollegin Leanne, obwohl sie sie eigentlich nicht richtig leiden kann.«
    Ethan kam herein und ließ eines seiner Spielzeugautos über den Küchentisch sausen. »Vroom!«
    »Ethan«, sagte ich. »Die Rennstrecke ist im Wohnzimmer.« Er drehte noch zwei Runden durch die Küche und gab Motorengeräusche von sich, ehe er wieder hinüberging.
    »Lass uns doch mal diese Leanne anrufen«, schlug Mom vor. Ich nickte, allerdings kannte ich ihre Nummer nicht. Mom holte das Telefonbuch.
    Ein L. Kowalski war eingetragen. Ich wählte die Nummer.
    Es klingelte zweimal, dann meldete sich eine Männerstimme. »Ja?«
    »Lyall?«
    »Ja?«
    »Dave Harwood hier. Jans Mann.«
    »Hi, Dave. Alles klar so weit?«
    Ich sparte mir eine Antwort. »Ist Leanne da?«
    »Ich glaube, die ist shoppen gegangen.« Er klang verkatert. »Das dauert bestimmt. Kann ich dir weiterhelfen?«
    Ich überlegte,

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