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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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spezielle Anordnungen treffen, damit es aus dem Land gebracht wurde.« Er stellte seine Kaffeetasse auf die zierliche Untertasse aus Limoges-Porzellan und beugte sich in seinem Sessel vor. »Sie wissen besser als jeder andere, was das für Geschöpfe sind. Sie wissen, wie sie gelebt haben, wie sie sich fortgepflanzt haben. Helfen Sie mir, sie zu retten«, sagte er, »und dann, wenn das geschafft ist, wenn die unmittelbare Gefahr vorbei ist, können wir der Welt unser Geheimnis enthüllen.«
    Carter hatte aufmerksam jedem Wort gelauscht, doch er war immer noch nicht sicher, ob er es glauben sollte. Spielte al-Kalli mit ihm? Meinte er es ernst, dass er am Ende das Bestiarium mit der Welt teilen wollte? Oder war das nur eine List, um sich Carters Mitarbeit zu sichern?
    »Ich bin einfach noch nicht bereit, mich jetzt schon von meinen Geschöpfen zu trennen«, sagte al-Kalli beruhigend. »Sobald bekannt wird, dass es sie gibt, wird es schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, weiterhin die Kontrolle über sie zu behalten. Geben Sie mir etwas Zeit! Helfen Sie mir, und ich werde es sein.«
    Der Blick aus seinen schwarzen Augen war klar und offen; seine Miene ernst, aber hoffnungsvoll. Carter wollte ihm glauben. Vielleicht wollte er auch, irgendwo tief in seinem Inneren, das Geheimnis selbst noch eine Weile bewahren, nur ein klein wenig länger. Etwas von dieser Größenordnung würde, sobald es ans Licht käme, tatsächlich im Handumdrehen außer Kontrolle geraten. Die Tiere würden in irgendwelchen hypermodernen Einrichtungen Gott weiß wo verschwinden, und aus der ganzen Welt würden Wissenschaftler in Scharen herbeiströmen, um sie zu erforschen. Würde Carter dann noch Zugang zu ihnen haben? Oder wäre seine Rolle kurzerhand vergessen? Mit der Wissenschaft, das wusste er, würde er fertig werden, doch wenn es um Politik und Bürokratie und all den halsabschneiderischen Kram ging, der bei beruflichen Beförderungen zunehmend dazuzugehören schien, war er hoffnungslos aufgeschmissen.
    »Werden Sie mir, solange die Tiere hier sind, uneingeschränkten Zugang zu ihnen gewähren?«, fragte Carter.
    »Natürlich.« Al-Kalli lehnte sich zurück und breitete die Hände aus. Er wusste, dass er gewonnen hatte. »Wenn es nach mir ginge, könnten Sie bei mir einziehen.«
    »Und Sie werden tun, was immer ich empfehle, selbst wenn es möglicherweise bedeutet, sie zu verlegen oder einen weiteren Experten hinzuzurufen?«
    »Ja«, erwiderte al-Kalli mit gut gespieltem Eifer.
    Carter wusste nicht, wie er unter diesen Umständen noch ablehnen sollte. Außerdem wollte er es, offen gesagt, auch gar nicht. »Dann lassen Sie uns an die Arbeit gehen«, sagte er und erhob sich von seinem Sessel.
    Lächelnd blickte al-Kalli zu ihm empor. »Vortrefflich«, sagte er und klatschte in die Hände, um Jakob herbeizurufen. »Ich bin hocherfreut.« In dem Moment, als Carter heute Morgen hier aufgetaucht war, hatte er gewusst, dass er die Schlacht gewonnen hatte, doch es war gut, dass es ausdrücklich entschieden war. Man konnte Menschen immer dazu bringen, das zu tun, was man von ihnen wollte. Und anschließend konnte man sich ihrer genauso einfach wieder entledigen.

32. Kapitel
    »Das glaube ich dir nicht!«
    Es war immer dasselbe mit seiner Mutter. Okay, Greer musste zugeben, dass er nicht allzu häufig gute Neuigkeiten für sie hatte, aber wenn es doch einmal vorkam, glaubte sie prompt, er würde lügen.
    »Zeig mir deine Lohnabrechnung«, verlangte sie.
    »Die geben mir das Geld bar auf die Hand.«
    Sie stellte eine Tasse Tee neben den Toast und die Marmelade aufs Tablett und watschelte damit zurück ins Wohnzimmer. »Halt das mal«, sagte sie, und während Greer das Tablett hielt, ließ sie sich in ihren Sessel sinken. »Jetzt kannst du das Tablett über die Armlehnen stellen.«
    Er wünschte, er könnte ihr irgendwie beweisen, dass er nicht log, mit einem Firmenausweis, einem Vertrag oder einer Uniform. »Erinnerst du dich an den Typ von der Armee, der neulich hier angerufen hat?«
    »Ja«, sagte sie und strich die Marmelade auf den Toast. Der Gerichtsshow im Fernsehen widmete sie mehr Aufmerksamkeit als ihm.
    »Der, von dem ich dir erzählt habe, dass er mich bei einer Umfrage dabeihaben will?«
    »Da hast du mich doch bestimmt auch angelogen.«
    Verdammt, sie hatte echt einen verdammt guten Riecher. »Habe ich auch, ein bisschen. Er wollte wissen, was ich jetzt als Zivilist so treibe, und ich musste ihm sagen, dass ich ein paar Probleme habe,

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