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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Kes­sel­trei­ben schon längst an­ge­lau­fen. Den schnel­len Kampf­boo­ten konn­te der viel zu lang­sa­me Rie­sen­frach­ter nie­mals ent­kom­men. Nun be­ka­men wir auch kla­ren Kon­takt mit den an­de­ren Ein­hei­ten. Die Su­lu-See wim­mel­te förm­lich von Boo­ten al­ler Art. Ge­ne­ral Mou­ser hat­te her­vor­ra­gen­de Ar­beit ge­leis­tet.
    Der Al­te ver­hielt sich, als wä­re über­haupt nichts vor­ge­fal­len. Er stand in be­kann­ter Vi­ta­li­tät vor den Bild­schir­men und Mi­kro­pho­nen und lei­te­te den ge­sam­ten Ein­satz.
    Wir rausch­ten mit Höchst­fahrt auf das Me­an­der-Riff zu, als die Nach­richt von der Auf­brin­gung der LA­DY VIR­GIN durch­kam. Di­fen­bag, in Er­war­tung ei­ner er­neu­ten Kon­trol­le, war ah­nungs­los auf­ge­taucht und so­fort über­wäl­tigt wor­den. Der Jä­ger be­fand sich noch an Bord.
    »Okay, das wä­re er­le­digt«, äu­ßer­te Re­ling grim­mig. »Die Her­ren Welt­ver­bes­se­rer wer­den vor ei­nem in­ter­na­tio­na­len Ge­richts­hof zur Ver­ant­wor­tung ge­zo­gen. HC-9, sind Sie ganz si­cher, daß der Mu­tant und das Schimp­feng-Mon­s­trum noch an Bord der NA­GO­JA wa­ren?«
    »Ganz si­cher«, be­stä­tig­te ich er­schöpft. Mir fie­len lang­sam die Au­gen zu. Han­ni­bal schlief be­reits. Die Ge­scheh­nis­se der letz­ten Ta­ge husch­ten traum­haft an mir vor­über.
    Re­ling war An­fang März von dem Mu­tan­ten per­sön­lich über­wäl­tigt wor­den. Nach­dem der Ja­pa­ner Man­zo nie­der­ge­schos­sen hat­te, war Re­ling sug­ge­s­tiv ge­zwun­gen wor­den, einen ge­schlos­se­nen Wa­gen des Si­cher­heits­diens­tes zu be­stei­gen. Da­mit hat­te man ihn zu Dol­ve­tis Kel­ler ge­bracht. So »ein­fach« war es, den wohl wich­tigs­ten Mann der Mensch­heit au­ßer Ge­fecht zu set­zen.
    Ake­ra Si­u­to war zwei­fel­los geis­tig nicht nor­mal. Sein ers­ter Kon­takt mit dem Ve­nu­sier muß­te vor et­wa drei Jah­ren statt­ge­fun­den ha­ben. Da­mals hat­ten wir auch den blitz­schnel­len Ein­flug, ei­nes un­be­kann­ten Flug­kör­pers ge­or­tet. Die »Un­ter­tas­se« war lei­der von ei­nem Pi­lo­ten des Raum­jagd­kom­man­dos ab­ge­schos­sen wor­den. Da­her re­sul­tier­te auch Dol­ve­tis Ein­schal­tung.
    Auf Ve­nus schi­en man sich nicht mehr zu trau­en, die so stark ge­wor­de­ne Er­de an­zu­flie­gen. An­de­rer­seits hat­te das Mon­s­trum mit den er­lang­ten Nach­rich­ten und Ge­hei­mun­ter­la­gen nach Hau­se ge­wollt. Das hät­te Dol­ve­ti mit der 215 B er­le­di­gen sol­len.
    Wahr­schein­lich hät­ten wir nie et­was von der Fremd­spio­na­ge be­merkt, wenn Re­ling nicht im TES­CO-Werk auf­ge­taucht wä­re.
    Ake­ra Si­u­to, den Schimp­feng per­sön­lich an­ge­for­dert hat­te, da ei­ni­ge wich­ti­ge Leu­te einen Sug­ge­s­tiv­block er­hal­ten soll­ten, hat­te so­fort ein­ge­grif­fen, als Re­lings Be­such be­kannt ge­wor­den war. Man hat­te den Chef so­fort als un­ge­heu­er wert­vol­len Mann er­kannt.
    Das so­ge­nann­te Ne­bel­syn­di­kat war von Si­u­to auf­ge­baut wor­den. Die letz­ten Bör­sens­kan­da­le wa­ren nur auf die un­ge­heu­ren Fä­hig­kei­ten die­ses Man­nes zu­rück­zu­füh­ren. Spe­zi­el­le Nach­for­schun­gen hat­ten in­zwi­schen er­ge­ben, daß das Syn­di­kat nur durch Si­u­tos Ein­wir­kung große In­dus­trie­kon­zer­ne in Asi­en über­nom­men hat­te. Da­mit war auch der Bau der so über­aus star­ken LA­DY VIR­GIN er­klär­bar.
    Die Bur­schen wa­ren auf dem bes­ten We­ge ge­we­sen, ei­ne Groß­macht zu wer­den. Im Hin­ter­grund stand im­mer das Ve­nus­mon­s­trum, das den Mu­tan­ten sehr ge­schickt nach sei­nen ei­ge­nen In­ter­es­sen lenk­te.
    Wie Re­ling von dem Ja­pa­ner selbst er­fah­ren hat­te, war ei­ne Un­ter­gra­bung der wich­tigs­ten Welt-Wäh­run­gen ge­plant. Auf der NA­GO­JA wa­ren be­reits Bank­no­ten ent­stan­den, die der fä­higs­te Fach­mann von ech­ten nicht mehr un­ter­schei­den konn­te.
    Ake­ra Si­u­to hat­te – an­schei­nend oh­ne es selbst zu be­mer­ken – ge­gen die Mensch­heit ge­ar­bei­tet.
    Es war al­les noch ein we­nig ver­schwom­men, aber die gro­ben Um­ris­se zeich­ne­ten sich be­reits ab.

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