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Kopfjagd

Kopfjagd

Titel: Kopfjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Widerschein flackernden Feuers an der Zeltwand und Stimmen weckten mich auf. Ich brauchte einige Augenblicke, um nicht nur in die Wirklichkeit zurückzufinden, sondern auch um zu erkennen, daß unter diesen Stimmen die van Hornes war.
      Ich kroch durch den Eingang hinaus und fand es unglaublich, wie steif ich war und wie weh mir alles tat. Sie saßen zu dritt am Feuer und tranken Kaffee. Nachita bemerkte mich als erster, und dann wandten sich auch van Horne und Victoria mir zu.
      Sie war augenblicks bei mir und half mir auf. »Du solltest dich doch ausruhen.« Es war noch immer dieser leicht hölzerne Klang in ihrer Sprechweise.
    »Wie geht es dir?« fragte van Horne.
    »Wie einem sehr alten Köter.«
      »Das war aber auch eine Vorstellung! Du weißt dir wirklich zu helfen.«
    Meine Enfield lag in ihrem Halfter neben ihm. Er hob sie auf. »Ich habe gesehen, daß du sie in deinem Zimmer gelassen hast. Ich dachte mir, du könntest sie vielleicht brauchen.« Das war natürlich nicht der einzige Grund, warum er hier war, bestimmt nicht.
    »Wo ist Janos?«
    »Ach, er hat beschlossen, mal früh schlafen zu gehen.«
      Mein Kopf war noch immer wie ein Wasserschaff, und irgendwie schien er nicht mir zu gehören. Es fiel mir schwer, klar zu denken. Und das konnte nicht so bleiben.
      »Ich muß wieder einen klaren Kopf kriegen«, verkündete ich. »Und dafür gibt es nur ein einziges schnelles Mittel. Ich bin gleich wieder da.«
      Es war Vollmond, die Baumwollsträucher waren ein Labyrinth von Licht und Schatten, und weiter hinten glitzerte der über die Felsen herabstürzende Wasserfall silbern im Mondschein.
      Ich zog mich aus und blieb ein paar Augenblicke so stehen, um den kalten Nachtwind auf meinem bloßen Körper zu spüren. Ich betastete behutsam meine Wunden und alle Stellen, an denen ich etwas abbekommen hatte. Ich stolperte über den groben Uferkies zum Wasser und watete hinein.
      Es war so kalt, daß einem das Mark in den Knochen gefror, jedenfalls schien es so. Ich unterdrückte einen Aufschrei und schwamm ans andere Ufer und wieder zurück. Das erfrischte und brachte mich wieder zu Kräften. Ich blieb eine Weile unter dem Wasserfall stehen, denn der Teich war nirgends, so weit ich es beurteilen konnte, tiefer als einen guten Meter.
      Mehr als zehn Sekunden dieser eisigen Flut konnte ich nicht aushalten. Als ich dann wieder zum Kiesstrand watete, erwartete mich dort bereits van Horne mit der Enfield in der Hand.
      »Du hast sie schon wieder vergessen.« Er schüttelte den Kopf. »Das ist es, was Frauen mit einem Mann anstellen, Keogh. Der Anfang vom Ende.«
      »Völlig richtig«, stimmte ich zu und fing die Decke auf, die er mir zuwarf. »Aber was für ein Ende!«
    Er lächelte. »Also wenigstens hast du dein Gehirn wieder
    eingesammelt, wie? Dein Glück. Versuchst du eigentlich oft, Selbstmord zu begehen?«
      Ich zuckte mit den Achseln und rubbelte mich ab. »Du weißt doch, wie das ist.«
      Er zündete sich gerade eines seiner Zigarillos an und hielt nun damit inne. Das Streichholz flackerte in seiner Hand. »Da bin ich nicht ganz sicher.«
      »Ganz einfach, ich habe etwas dagegen, wenn man sich an mich drängt«, sagte ich. »Mich an die Wand drückt. Das bringt das Schlimmste in mir zum Vorschein. Und Leute wie dieser Jurado scheinen es immer wieder darauf anzulegen. Hat vermutlich etwas mit meiner Größe zu tun.«
      »Ist mir auch schon aufgefallen«, antwortete er mit einer Spur Ironie in der Stimme.
      Ich zog mein Hemd an und fand in der Tasche ein zerkrumpeltes Paket Artistas. »Warum bist du gekommen?«
      Er schien überrascht. »Na, wegen morgen natürlich. Was denn sonst?«
      »Du hast noch immer die Absicht, das zu machen, diesen Prozessionsquatsch?«
      »Ich werde, wie ich es angekündigt habe, um halb zehn vor der Kirche stehen, bereit, loszumarschieren. Und de la Plata wird auch da sein. Um mich davon abzuhalten.«
      »Und zwar mit mindestens einem Dutzend Leuten an seiner Seite.«
    »Und direkt in eine Falle tappend. Sieh her, ich zeige es dir.«
      Er suchte sich ein Stück Holz und zeichnete einen groben Plan in ein Stück feuchten Ufersandes. »Ich bin abmarschbereit vor der Veranda. Die Figur habe ich auf einem Handkarren, den ich mir von Moreno ausgeborgt habe. Und dabei liegen auch die Thompson und zwei oder drei Mills-Bomben.«
    Seltsam, was uns unser Gedächtnis zuweilen für Streiche
    spielt. Für einen Augenblick schien dies

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