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KR151 - Ich rettete 2 Millionen

KR151 - Ich rettete 2 Millionen

Titel: KR151 - Ich rettete 2 Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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dauerte nur kurze Zeit. Phil schaltete nämlich schnell. Er trat Jean, den er, genau wie ich den Kapitän, vor sich hertrieb, gegen das Hinterteil. Jean schoss über das Deck wie ein vom Mutterschiff startender Düsenjäger.
    Ein Mann – wahrscheinlich Pierre – stellte sich Phil in den Weg. Er rannte ihn schlicht und einfach über den Haufen, wie er das beim Football gelernt hat.
    Dann begann er mich zu befreien. Einen zog er an den Beinen von meinem Korpus herunter, den zweiten zerrte er am Kragen weg, und als der mausig wurde, schlug er ihn auf die Kinnspitze. Der dritte hatte bemerkt, dass ein rückwärtiger Angriff anrollte, hatte sich eben auf die Knie aufgerichtet, als Phil ihn annahm.
    Er bot ihm damit so wunderbar sein Kinn in der rechten Höhe, dass Phil einfach nicht widerstehen konnte. Der Mann kippte hintenüber und war absolut außer Gefecht. Um den vierten stritten wir uns dann schon, denn ich hatte mich inzwischen auf den Rücken geworfen und hielt den Burschen am Hals fest, während Phil an seiner Jacke zerrte. Dann ließ Phil los, weil er angegriffen wurde, und ich sah zu, dass ich auf die Beine kam, denn der Kapitän unter mir wurde aktiv. Er schlug nach mir.
    Okay, ich stand. Den vierten Matrosen hatte ich mit hochgerissen. Er wagte sich nicht zu rühren. Im Grunde genommen wurde es jetzt erst ernst. Sie kamen mit Gebrüll auf uns zu. Phil prügelte sich schon mit zweien herum, für mich blieben, einschließlich Brassard, auch noch drei Mann.
    Ich warf ihnen zunächst einmal den Burschen, den ich in den Händen hielt, vor die Füße. Das stoppte zwei für einen Augenblick. Brassard kam von rückwärts. Ich fuhr herum. Er hatte – verdammt – ein Messer, und er hatte es schon hochgerissen.
    Wissen Sie, Seeleute sind durchweg kräftige Burschen, und sie müssten eigentlich auch etwas vom Raufen verstehen, denn sie keilen sich oft genug in den Hafenkneipen herum. Aber es war nicht schwer, Brassards Messerstoß abzufangen. Ich ließ seinen Unterarm auf meinen Ellbogen aufprallen, fasste mit der rechten Hand sein Handgelenk, drehte mich unter seinem Arm durch, ein kräftiger Zug, und dann brauchte ich nur noch eine tiefe Verbeugung zu machen, und er flog in hohem Bogen über mich weg. Er riss einen von den Leuten um, die erneut anstürmten.
    Da ich den Kopf gerade tief hatte, rammte ich ihn dem zweiten in den Magen. Er überschlug sich nach hinten, aber die eigene Wucht brachte auch mich von den Beinen. Nun, das war kein Unglück. Ich stand längst, während er sich noch stöhnend den Bauch hielt.
    Phil war mit seinen beiden noch nicht fertig.
    »He, hast du Schwierigkeiten?«, rief ich.
    »O nein«, antwortete er fröhlich und tänzelte einen halben Schritt vor dem wüsten Schwinger eines Gegners zurück, »aber sie wollen mich nicht in Ruhe lassen.«
    Im Augenblick aber wollte mir jemand an den Kragen, und zwar nicht nur mit dem Holzhammer, sondern sogar mit einer Eisenstange. Es war der Kleine, den ich hochgerissen hatte, und die Eisenstange war, glaube ich, das Ding, über das ich gestolpert war, und somit die Wurzel allen Übels.
    Der Kleine schwang um sich herum. Es sah so aus, als hätte er trotz seines tapferen Vorrückens mächtige Angst. Fast schien es mir, als hielte er die Augen geschlossen.
    Es war gar nicht so schwer, ihn an der Krawatte zu kriegen; trotz seiner gewaltigen Lufthiebe. So eine Armbewegung von rechts nach links und wieder zurück von links nach rechts braucht ihre Zeit, und wenn man im richtigen Augenblick startet, hat man den Stangenschwinger an der Brust, bevor er die Armbewegung vollendet hat. Genauso machte ich es mit dem Kleinen.
    Ich blieb gerade weit genug von ihm weg, dass mich sein Werkzeug nicht traf, und stürzte genau in der Sekunde vor, in der er das Ding von rechts nach links zurückschwang. Bevor er die Bewegung stoppen und zuschlagen konnte, hatte ich ihn um die Hüfte gefasst. Der Schwung der Gegenbewegung riss uns etwas herum.
    Er verlor die Stange, die dumpf auf das Deck polterte. Vor Schreck blieb er bewegungslos. Ich presste ihn so eng an mich, dass er kaum Luft bekam.
    »Sieh mal, Kleiner«, sagte ich, »wenn ich jetzt die Stange aufhöbe und sie dir auf den Schädel schlüge, wäre der Rest deines Gehirns zum Teufel. Aber ich bin nicht so.«
    Ich ließ ihn los und schlug kurz und trocken auf den Punkt. Er ging lautlos zu Boden.
    Natürlich ging das alles viel schneller vor sich, als ich es hier erzählen kann. Inzwischen hatte auch Phil bei einem

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