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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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und dann wieder das der Frau. Halb erstickt versuchte sie Worte für beides zu finden. Vielleicht hätte ein Dichter solche Worte gefunden; sie schaffte es nicht. »Wie schlimm ist es?«, fragte sie Harvey. Sie wollte, dass er redete, dass er ihren Kopf mit etwas füllte, egal was, nur nicht dem, was dort gerade hindurchging.
    »Der Premier hält Wardhaven in der Society, aber es gelingt ihm nur mit knapper Not. Es wird ihm das Herz brechen, wenn er letztlich doch nachgeben muss. Die Opposition verlangt eine Abstimmung. Bislang konnte er sie hinauszögern. Dein Papa möchte, dass die Erde von sich aus Schluss macht. Dann hätte Wardhaven mehr Einfluss, um eine Art Nachfolgeorganisation für die Randwelten zu installieren. Fünfzig, sechzig, vielleichtnoch mehr Planeten würden sich mit Wardhaven zu einer Art Staatenbund zusammenschließen. Bislang wurden jedoch nur Austritte aus der Society vermeldet. Niemand tritt in irgendetwas ein. «
    »Fünfzig, sechzig Planeten«, sagte Kris und überschlug die Zahlen im Kopf. Die Society umfasste über 600 Welten. Sicher, die jüngsten Kolonien waren nur assoziiert, aber damit blieben immer noch 500 stimmberechtigte Mitglieder. »Was haben die anderen vor?«
    Der alte Chauffeur zuckte die Achseln. »Eine Menge werden sich einfach freuen, die Society los zu sein. Greenfeld scheint im Begriff, etliche andere Welten in eine Art Föderation zu locken. Es sind vielleicht vierzig oder fünfzig, die Greenfeld selbst kolonisiert hat oder deren Hypotheken es hält. Wardhaven hat seine eigenen Anhänger; die meisten waren mal unsere Kolonien oder Kolonien, denen wir geholfen haben: Savannah, Riddle. Pitts Hope gibt Laute von sich, es könnte sich auf unsere Seite schlagen. Ein großer Schock für die Erde. Dort hat man sich ausgerechnet, man könnte zu den ursprünglichen Fünfzig der Society zurückkehren und dem Rest von uns sagen, wir sollten uns doch zum Teufel scheren. Das dürfte gar nicht so einfach werden, wenn manche derer, die gegen die Unity gekämpft haben, jetzt entscheiden, dass ihnen die Wege der Randwelten weit besser gefallen als die der alten Erde.«
    »Klingt verwirrend«, warf Tommy ein.
    »Jemals versucht, mit fünf-, sechshundert Eiern zu jonglieren?«
    »Nicht Eier«, entgegnete Kris, die sich daran erinnerte, dass Greenfeld vom alten Peterwald regiert wurde. »Versuche es mal mit sechshundert Handgranaten. Und warum nur habe ich den Verdacht, dass bei einigen davon der Stift abgezogen wurde?«
    »Und redest du allmählich nicht ganz wie ich?« Tommy grinste.
    »Nur an einem schlechten Tag. Harvey, ich muss einige Besorgungen machen. Bist du beschäftigt?«
    »Was hast du vor?«
    »Ich muss Tru sehen.«
    »Könnte sich als Problem erweisen. Wo wir gerade von Eiern sprechen.« Der Wagen stand genau dort bereit, wo es Kris erwartet hatte. Ein neuer Geheimagent fuhr als Geleitschutz mit. Kris kannte ihn noch aus dem Gefolge ihres Bruders Honovi auf dem Empfang. Der Agent war ausgestiegen und entfernte einen Aufkleber vom Seitenfenster. Die Windschutzscheibe war mit Eiern beworfen worden.
    »Ein Haufen Kinder ist vorbeigelaufen«, erklärte der Agent, während er langsam etwas vom Wagenfenster zog, das erklärte: Erde   – behalte deine Schläger zu Hause!
    Kris versuchte sich an einem weiteren Aufkleber: Gleiche Besteuerung. Tommy zog einen ab, der verkündete: Menschheit   – ohne Grenzen. Harvey ging auf die Fahrerseite hinüber, knurrte und entfernte einen Aufkleber mit dem Text: Vergesst die kleine Edith nicht.
    »Höre ich hier kriegswütigen Chauvinismus durchklingen?«, fragte Tommy.
    Für Kris war das kein Scherz. »Scheint, als hätte die Opposition ihre Slogans gefunden. Doc Meade sagte einmal, ein guter Slogan könne, was das Anzetteln eines Krieges angeht, gefährlicher werden als ein Attentäter.«
    »Vielleicht.« Harvey zuckte die Achseln, während er den Wagen in den Verkehr einfädelte und sich die Scheibenwischer damit abmühten, die Windschutzscheibe von Ei zu befreien.
    Also brachte es inzwischen Probleme mit sich, wenn man das Nummernschild PM -4 hatte. Als der Wagen schließlich im Verkehr mitschwamm, beugte sich Kris vor. »Habe ich es richtig verstanden, dass mein Problem bei einem Besuch Trus nicht nur in Vaters Missbilligung besteht?«
    »Richtig. Die Gefühle schlagen hohe Wellen; täglich wird gegen dies oder für das demonstriert. Dann haben wir die Nachrichtengeier auf der Suche nach jedem Stück Schrott, das sie in die Medien

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