Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
Marius Leanders Stelle selbst gegen den heftigsten Widerstand von Konrektor Dr. Quintus Schwartz frei gehalten, und so erteilte Marius nun wieder Unterricht in den Fächern Geschichte und Literatur. Trotz der zwei Jahre, die er im finsteren Verlies des Schwarzen Fürsten zugebracht hatte, hatte er nichts verlernt. Nach wie vor gelang es ihm, den Unterricht abwechslungsreich zu gestalten und die Schüler für den Lehrstoff zu begeistern. Kein Wunder, dass er wie bereits vor seiner Entführung zu den beliebtesten Lehrern des Internats zählte.
    Der Tisch, an dem Laura saß, stand an der Fensterseite. Außer ihr hatten nur ihre Freundin Kaja Löwenstein, Magda Schneider, die ebenfalls die 8 b besuchte, und zwei Schüler aus der Oberstufe an der langen Tafel Platz genommen. Die restlichen Stühle waren unbesetzt. Laura wusste, warum viele Eltern ihre Kinder von der Schule genommen hatten: Die Anschuldigungen gegen Direktor Morgenstern wegen Lauras Verschwinden und die daraus resultierende Verhaftung hatten reißerische Schlagzeilen und maßlos übertriebene Presseberichte nach sich gezogen. Nur die wenigsten Eltern hatten durchschaut, dass es sich dabei um eine böswillige Kampagne gegen den Professor handelte. Darum hatte Ravenstein in kurzer Zeit rund siebzig Schüler verloren.
    Auch Lauras Klasse war davon nicht verschont geblieben: Anne Mertens, Frank Meyerling und Ozzi Özkan waren zu Beginn des neuen Schuljahres nicht zum Unterricht erschienen, und so bestand die jetzige 8b nur noch aus sechs Mädchen und sechs Jungen. Laura hatte anfangs nicht bedauert, dass ihre Intimfeinde Ronnie Riedel und Caro Thiele auch ferngeblieben waren. Dann jedoch war ihr klar geworden, dass Ravenstein auf jeden einzelnen Schüler angewiesen war, selbst auf den größten Widerling. Infolge der massiven Austrittswelle musste das Internat nämlich um sein Überleben kämpfen. Direktor Morgenstern bemühte sich deshalb nicht nur händeringend um finanzkräftige Förderer, sondern warb auch verstärkt um neue Zöglinge. Er hatte alle Ravensteiner gebeten, ihn dabei zu unterstützen.
    »Hast du schon mit deinen Eltern gesprochen?«, fragte Laura ihre Freundin.
    Kaja Löwenstein, die ihr gegenübersaß und sich mit Heißhunger über eine mächtige Portion Spaghetti hermachte, hob so abrupt den Kopf, dass ihre roten Korkenzieherlocken wie zum Protest hin und her wippten. Ihr von Sommersprossen gesprenkeltes Gesicht drückte Verständnislosigkeit aus. »Wawum wenn?«, fragte das pummelige Mädchen mit vollem Mund.
    Laura verdrehte die Augen. »Warum wohl? Vielleicht kennen sie ja jemanden, der seine Kinder hier in Ravenstein anmelden will – schon vergessen?«
    »Watsch!« Kaja schüttelte heftig den Kopf, bevor sie die Nudeln hinunterschlang und mit einem Schluck Tee nachspülte. »Ich hab sie noch nicht erreicht. Sie sind unterwegs, hat das Dienstmädchen gesagt. Allerdings hat sie keine Ahnung, wohin sie gefahren sind. Ich soll es nächste Woche wieder versuchen.«
    »Na, super! Das nenn ich wirklich tolle Eltern.« Ironie und Bedauern hielten sich die Waage in Lauras Stimme. »Sie hätten dir wenigstens Bescheid geben können.«
    »Find ich auch! Aber so sind sie halt.« Kaja zuckte mit den Achseln und bemühte sich um eine gleichgültige Miene. Laura jedoch konnte sie damit nicht täuschen. Sie sah ihrer Freundin die Enttäuschung deutlich an.
    Wahrscheinlich wechselte Kaja deshalb schnell das Thema. »Wie steht es denn bei dir? Hat dein Papa diese schreckliche Sayelle endlich rausgeschmissen?«
    Lauras Gesicht wurde so finster, als ob Orkanwolken darüber zögen. »Diese hinterlistige Schlange schleimt sich bei ihm ein. Den Stress, den wir mit ihr hatten, tut sie als bedauerliche Missverständnisse ab und macht jetzt einen auf Supermama, die plötzlich allergrößtes Verständnis für Lukas und mich hat!«
    »Oh, nö! Das gibt’s ja nicht.« Kaja war sichtlich empört. »Und euer Papa durchschaut das nicht?«
    »Wie soll er denn?« Resigniert zog Laura die Schultern hoch. »Leider haben wir so gut wie keine Beweise, dass Sayelle mir schaden wollte. Langsam kommen selbst mir Zweifel, ob wir ihr nicht vielleicht doch Unrecht tun.«
    »Niemals!« Kajas Miene verriet, dass sie felsenfest davon überzeugt war. »Die verstellt sich nur, da bin ich mir ganz sicher.«
    »Das glaub ich eigentlich auch«, antwortete Laura mit gequältem Gesichtsausdruck. »Aber was bezweckt sie bloß damit?«
    »Was weiß denn ich«, brummte das Pummelchen

Weitere Kostenlose Bücher