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Letzte Beichte

Letzte Beichte

Titel: Letzte Beichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen FitzGerald
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Freizeitcenter geputzt hatte und die mich in meiner Uniform scharf gefunden hatte (und mich, wie ich sah, immer noch scharf fand); drei starke Raucher aus dem Korbballteam von New Gorbals, dem ich an diesem Morgen versehentlich beigetreten war; ein Kollege, dessen Blindheit einige der Mütter (vor allem aus Kategorie eins) dazu brachte, sich unbehaglich zu fühlen; zwei Nachbarn, mit denen ich noch nie zuvor gesprochen hatte; Sozialarbeiter, die über den Niedergang (oder Nicht-Niedergang) des Multikulturalismus eine Menge zu sagen hatten, desgleichen über diesen Mord im Grenzland, nächtliche Bergtouren, bei denen man nichts als einen Hut trug, über die Autowaschanlange im tiefsten, finstersten East End, bei der scharfe Bikinimädchen die Schwämme schwangen, über Kuchen, gebacken mit echter Butter, Heftklammern, Robert Frost und darüber, ob es okay sei, wenn sie noch eine winzige Line Speed im Badezimmer ziehen würden?
    Und Billy Mullen, der eintraf, als ich gerade zu Musik zu tanzen begonnen hatte, die nichts mit Zeichentrickfiguren oder Kinderliedern zu tun hatte. Nach der Begrüßung durch Chas peilte Billy Mullen fast sofort meine Ex-Kollegin Marj an, obwohl sie – wenn auch unglücklich – verheiratet war.
    Allmählich tat der Wodka das Seine: Er befeuerte den Geist mit Wahrheiten, nach denen es zu handeln galt – sofort.

    »Wir sprechen nicht mehr miteinander!« sagte ich. Gerade war ich zu meinem Mann gegangen und hatte einen Arm um ihn gelegt, nachdem er viel zu lange mit der gutaussehenden Bildhauerin geredet hatte.
    »Das ist schade«, sagte sie.
    »Ja, das ist schade. Nicht wahr, Chas?«
    Er antwortete nicht, berührte aber meine Hand.
    »Er spricht nicht mit mir, weil ich zu viel rede«, sagte ich.
    Chas’ Hand schloss sich etwas fester um meine.
    »Er hat einen sehr großen Schwanz«, sagte ich zu der sprachlosen Bildhauerin, die aus der Nähe gar nicht mehr so gut aussah. Ihre Nase war voller Poren und Mitesser – wie eine Erdbeere. Eine Mikrodermabrasion hätte ihr gutgetan.
    »Und was bildhauerst du so?«
    »Ich arbeite an einem großen Ball, der nur aus Draht besteht.«
    Ich musste so heftig lachen, dass ich dabei fast umgekommen wäre. Ein großer Ball aus Draht! Das war unglaublich. Als ich schließlich mit dem Lachen aufhörte, fühlte ich mich völlig ausgeschlossen – so sehr, dass ich mich laut fragte …
    »Du hattest ihn in deinem Mund!«
    »Bitte?« fragte das Drahtballmädel.
    »Seinen Schwanz!«
    »Das reicht, Krissie!« sagte Chas und zog mich fort.
    »Das hassu!« lallte ich. »Und das Schlimmste ist, dass er dabei deine Nase von oben gesehen hat, mit all diesen riesigen Kratern! Geschieht dir recht, du blöde Drahtballfotze!«
    Chas knallte die Tür zu und wir standen im Treppenhaus, zusammen mit Mrs. McTay – die alte Schachtel von gegenüber wollte ihren Teil an der Abendunterhaltung nicht verpassen.
    »Das ist meine Party, verdammt!« fing ich an. Von Chas, der mir so fremd geworden war, würde ich mich nicht beschwichtigen lassen.
    »Krissie, beruhige dich. Hör auf und sieh mich an. Schau mir in die Augen. Ich will dir sagen, warum ich diese Party organisiert habe.«

    »Weil du dich mit mir langweilst.«
    »Hör mir zu.«
    »Lass mich zufrieden, ich will wieder rein.«
    Ich drängelte mich an ihm vorbei.
    »Versprichst du mir, dich zu benehmen?«
    »Ich verspreche dir nicht nur, mich zu benehmen, ich verspreche, dass ich das gleich bei deinem kleinen Freund Bobby ausprobieren werde.«
    »Billy«, sagte Chas. Er nahm mir die Flasche Wodka aus der Hand und gab die Tür frei.
    Ich suchte Billy Mullen in der ganzen Wohnung und fand ihn schließlich mit Marj unter der Dusche. Ich stellte die Dusche ab, um die beiden herauszuziehen, und sie schrien erst und lachten dann. Dann kam Marj heraus, und es machte ihr gar nichts aus, dass man deutlich sehen konnte, wie ihre stark erigierten Brustwarzen gegen ihr nasses weißes Kleid drückten.
    »Ich will deine Freundin sein!« sagte ich zu ihm.
    »Gut«, sagte er, und das war alles. Wir waren Freunde.
    Freunde, die sich nicht das Geringste zu sagen hatten.
    Danach schwirrte ich hierhin und dorthin, und Billy Mullen brachte Leute dazu, vor seiner neuen Sony-Digitalkamera zu posieren, die er vermutlich einige Stunden zuvor gestohlen hatte.
    Ich schaute kurz bei den Müttern vorbei und kam gerade rechtzeitig, um folgenden Dialog mitzubekommen:
    MUTTI VON ZACH : Zach hat mit Euan die ganze Strecke geschafft. Euan ist sehr gut,

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