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Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)

Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)

Titel: Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Bay
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begann Roven und baute sich neben Ju auf, „wir sollen ihn einfangen und nach oben bringen.“ Er deutete mit zerzausten Haaren Richtung Himmel.
    Der Zopf an Jus Hinterkopf wirbelte auf. „Zweifelst du ihre Entscheidung an?“ Er fragte nur aus Neugier, wollte ihn nicht reizen.
    Doch Roven kniff die Augen zusammen. „Natürlich nicht!“ Sein Blick sank zu Boden.
    Thanju betrachtete die beiden Frauen. „Wie geht es Selene?“
    „Seit wann interessiert dich das?“
    „Ich wollte höflich sein. Natürlich schuldest du mir keine Antwort.“
    Roven holte Luft und begann, sich zu entspannen. „Mann. Tut mir leid. Mich kotzt die ganze Sache einfach nur an.“
    „Verstehe.“
    „Und ich hab keine Ahnung, wie wir das anstellen sollen.“
    Ju überlegte und schüttelte den Kopf. „So etwas kann man nicht planen. Wir lassen es auf uns zukommen. Kriegen wir schon irgendwie hin.“
    Der Schotte nickte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Jolina hat noch allein mit Selene gesprochen, wollte sie sicher beruhigen. Doch sie wirkt kein bisschen entspannter. Ich würde sie am liebsten nach Hause bringen.“ Er schaute in ihre Richtung und ihm war bewusst, dass sie alles hören konnte. „Aber sie will nicht.“
    Seine Gefährtin drehte sich zu ihm um, ein zaghaftes Lächeln auf den Lippen. Der Wind löste eine Strähne aus ihrem Zopf, die sie sich hinters Ohr klemmte. Sie berührte Elín kurz an der Schulter und kam dann auf Roven und ihn zu.
    „Hör auf, dir Sorgen zu machen!“ Sie nahm sein breites Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und zog ihn zu einem Kuss nach unten.
    Elín stellte sich neben Thanju und schaute zu ihm auf. „Alter Mann, was nun?“
    Er widerstand dem Drang, ihr den Hintern zu versohlen, zog sie stattdessen grob an seine Seite und zwängte sie ein. „Ich bin dagegen, dass wir uns erneut trennen“, sagte er an die anderen gerichtet.
    Selene und Roven sahen ihn an und antworteten gleichzeitig. „Ich auch!“
    Der Schotte überprüfte die Uhrzeit. „Uns bleiben noch acht Stunden.“
    Im Norden würden sie bald auf die einsame Küste treffen. Dort gab es zu wenig Menschen. „Lass uns Richtung Süden gehen.“
    „Wollte ich auch grad sagen“, stimmte Roven zu.
    Ju schubste Elín nach vorn. Sie stolperte und drehte sich verärgert um. „Ey! Du Blödmann!“ Dann musste sie grinsen und folgte den anderen.
    Er schmunzelte und ging ihr hinterher.
     
    Mit einem schlechten Gewissen teleportierte sich Jolina zurück in Damans Hütte.
    Was würden Roven und all die anderen Akkadiern wohl sagen, wenn sie nicht mehr antwortete? Wenn sie erst auf der Kehrseite war?
    Doch nicht nur das.
    Die Halbgöttin hatte ihrer Freundin eine Idee in den Kopf gepflanzt, die Roven fürchterlich wütend machen würde, sobald er es erfuhr. Natürlich blieb es Selenes Entscheidung, ob sie Jolinas Rat befolgte. Aber so, wie sie ihre Freundin kannte, würde sie, trotz aller Ängste, auch den gefährlichsten Weg beschreiten. Für Roven. Um ihn zu schützen. Und um das Leben zu bewahren, dass für Selene stets kostbar gewesen war. Egal, wie bösartig die Kreatur auch sein mochte.
    Jolina stand in der Hütte und ließ den Kopf hängen. Die Zeiten hatten sich drastisch geändert. Und nicht alles konnte man den Schicksalsgöttern zuschreiben. Immerhin entschied sie selbst, wohin ihr Weg führte.
    Sie zuckte zusammen, als ein lauter Knall den Himmel erschütterte, und ging auf das Fenster zu. Schwarze Wolken schickten strömenden Regen auf den See und brachten ihn in Aufruhr. Mittlerweile war es dunkel, nicht nur wegen des Unwetters. Die Nacht hatte begonnen. Und das Wasser wirkte unheimlicher denn je.
    Ein erneuter Blitzschlag durchzuckte die Wolken und ließ auf dem See seltsam helle Figuren erscheinen. Jolina fröstelte und trat einen Schritt vom Fenster weg. Sie wollte nicht hier bleiben. Daman hatte gesagt, er wäre in einer Bar in der Nähe. Bis dahin würde sie es schon schaffen. Immerhin war sie eine Göttin, die auf die Kehrseite wollte. Da musste sie auch mal allein auf sich aufpassen können.
    Jolina ging zu ihrer Tasche und zog einen wasserdichten Umhang hervor. Er glitzerte golden, nicht gerade unauffällig. Doch immer noch besser, als sich das weiße Hemd durchnässen zu lassen und eine Bar voller Unholde aufzusuchen. Definitiv besser!
    Vor der Hütte wirkte der Regen nicht freundlicher. Die Halbgöttin ging die Stufen hinunter und ging nach links. Von rechts waren sie mit dem Wagen gekommen. Und auf der Strecke

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