Loreley - Basalt
an.
»Wenn wir den Kaffee auf einer der Burgen trinken können, dann bin ich dabei«, zwinkerte Jil ihm zurück.
»Warum nicht? Am besten Sie fahren hinter mir her.«
Auf der kurzen Fahrt durch den Ort fiel Jil auf, dass die Lokale alle mit Touristen besetzt waren. Ein Wirt spielte für seine Gäste Akkordeon.
Als Schuster rechts in die Auffahrt zu den Burgen abbog, wäre Jil beinahe geradeaus weitergefahren. Nach einigen Kurven parkten beide ihre Fahrzeuge auf dem Besucherparkplatz der Burg Sterrenberg, die zusammen mit Burg Liebenstein die Feindlichen Brüder genannt werden.
»Dort drüben ist ein Tisch frei«, stellte Schuster zufrieden fest und eilte voraus.
»Das gibt’s doch nicht! Da sehen Sie nur«, rief Jil erstaunt und zeigte auf einen schwarzen Wagen, der ebenfalls gerade auf den Besucherparkplatz fuhr. Schuster wollte etwas sagen, doch sein Handy klingelte.
»Schuster … Ja. Das ist interessant! Und Sie sind sich ganz sicher? Der Wagen steht unmittelbar in meiner Nähe. Ich bin mir aber nicht sicher ob … Hallo … Hallo«, rief Schuster aufgeregt.
»Mein Akku ist leer«, fluchte er wütend. Jil, die nun neben ihm stand, wollte wissen, was es Neues gab.
»Das Kennzeichen des Wagens ist als gestohlen gemeldet. Jetzt müssen wir vorsichtig sein. Sollte der Besitzer etwas mit den beiden Morden zu tun haben, wird er sicherlich auch eine Schusswaffe dabei haben.«
»Sie glauben tatsächlich, dass der Mann mit unseren Morden etwas zu tun hat?«
Schuster gab Jil keine Antwort, sondern zog sie etwas zur Seite. Nun konnten beide beobachten, wie ein Mann aus dem Wagen ausstieg. Er trug einen dunklen Anzug, Sonnenbrille und einen Aktenkoffer. Der Mann kam einige Schritte auf sie zu. Als plötzlich sein Handy klingelte, blieb er stehen. Die beiden Kommissare konnten leider nichts von dem Gespräch mitbekommen, da in diesem Augenblick eine Gruppe von holländischen Gästen kam. Einige der Touristen kamen johlend auf die Kommissare zu und umarmten sie. Jil war dies unangenehm. Auch Schuster machte den Leuten mit einer Geste deutlich, dass er diese Umarmung nicht mochte. Als endlich die Gruppe an ihnen vorbeigegangen war, waren auch der Mann und der schwarze Wagen verschwunden.
»Verdammt!«, schrie Schuster und lief ein Stück zu dem Parkplatz zurück, von wo aus er gerade noch sehen konnte, wie unterhalb der Wagen um eine Kurve bog. »Ich fahre dem Kerl hinterher«, rief er und eilte zu seinem Wagen. »Das darf jetzt nicht wahr sein. Meine Autoschlüssel sind weg«, Schuster fluchte laut vor sich hin und durchsuchte dabei seine Taschen. »Weg, alles ist weg. Mein Geld, meine Schlüssel und mein Handy.«
»Ich kann meine Schlüssel auch nicht finden. Mein Handy ist ebenfalls weg. Die Touristen müssen uns beklaut haben. Jetzt sitzen die Diebe im Bus und fahren mit unseren Sachen weg«, ereiferte sich Jil.
Gerade fuhr der Bus los. Wütend lief Schuster auch dem Bus einige Meter hinterher.
»Das hat doch keinen Sinn mehr«, ermahnte Jil ihn zurückzukommen. Schuster musste zugeben, dass seine Kollegin recht hatte, und blieb stehen – aber nur für einen kurzen Moment, dann lief er zu dem kleinen Restaurant.
»Geschlossen«, hörte Jil ihn Sekunden später schreien.
»Deshalb auch die freien Tische«, murmelte Jil. Dann entdeckte sie einen Mann, der nicht weit von ihr entfernt stand und telefonierte. Mit raschen Schritten eilte sie zu ihm hin und rief: »Polizei, dies ist ein Notfall. Ich brauch Ihr Handy.« Der Mann sah Jil erschrocken an, beendete sein Gespräch und reichte Jil das Handy.
»Herr Hansen, Kollege Schuster und ich sind soeben bestohlen worden, was aber viel wichtiger ist, Sie müssen eine Fahndung nach einer schwarzen Limousine herausgeben. Das Kennzeichen lautet …« Sie gab Hansen die Zulassungsnummer durch. »Inzwischen haben wir aber bereits herausgefunden, dass dieses Kennzeichen als gestohlen gemeldet ist. Kümmern Sie sich bitte um die Fahndung. Der Wagen ist soeben in Bornhofen von den Burgen abgefahren«, Jils Stimme klang aufgeregt.
»Lassen Sie mich auch noch kurz telefonieren. Ich werde Hoffmann noch die Angaben zu dem Bus mit den Holländern geben. Außerdem muss uns jemand abholen«, erklärte Schuster. Nachdem er Hoffmann alles berichtet hatte, gab er dem Mann sein Handy zurück.
»Vielen Dank, Sie haben uns sehr geholfen«, lobte Schuster den Mann. Als er sich umdrehte, rief der Mann hinter ihm her.
»Das werde ich direkt meiner Frau erzählen, das glaubt die mir
Weitere Kostenlose Bücher